Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
zeigen sie immer in den Arztserien“, erkläre ich, um klarzustellen, dass das etwas ganz Alltägliches ist.
    „Reanimierer kommen doch nur in Horrorfilmen vor“, sagt Cristóbal. „Im wirklichen Leben gibt es die doch gar nicht.“
    „Und ob! Ich sag doch, mein Vater kennt einen. Neulich war er bei uns zu Hause zum Abendessen … Also, wir haben halt geredet und geredet, und da hat er uns erzählt, dass er Metáforas Vater gekannt hat.“
    „Ach, hör doch auf, Mireia! Erzähl mir bloß keine Märchen!“
    „Hast du es Metáfora schon gesagt?“, fragt Cristóbal.
    „Um Gottes willen! Ich misch mich doch nicht in Dinge ein, die mich nichts angehen!“
    „Wie heißt denn dieser Reanimie… Reanimator?“, frage ich.
    „Willst du das wirklich wissen?“
    „Nur so, aus Neugier. Sag mir einfach, wie er heißt.“
    „Batiste. Er heißt Jean Batiste.“
    Der Kellner serviert uns die Getränke, die wir bestellt haben, und wir reden über belangloses Zeug. Während der ganzen Zeit lasse ich Metáfora nicht aus den Augen. So sehr ich mich auch bemühe, ich komme einfach nicht dagegen an.
    „Hör mal, Arturo, reiß dich zusammen!“, zischt Mireia mir zu. „Du schaust die ganze Zeit zu ihr rüber.“
    „Was meinst du?“
    „Na ja, du lässt sie keine Sekunde aus den Augen. Du könntest dich etwas beherrschen, wenn ich dabei bin. Ihr Jungs seid wirklich der Hammer!“
    „Entschuldige, aber …“
    Horacio kommt an unseren Tisch.
    „Also, wir gehen dann“, sagt er. „Schön, dich gesehen zu haben, Arturo. Vielleicht trinken wir ja mal was zusammen und reden ein bisschen …“
    „Ja, klar, warum nicht?“
    „Schön, wir sehen uns“, sagt er und geht zur Tür, wo Metáfora auf ihn wartet.
    Sie gehen zusammen hinaus, und ich meine zu sehen, dass Horacio ihre Hand nimmt. Aber beschwören könnte ich’s nicht. Mir zieht sich der Magen zusammen. Beim bloßen Gedanken daran krieg ich schlechte Laune.
    ***
    I N K RANKENHÄUSERN GEHT es immer hektisch zu. Alles rennt hin und her. Aber in der Chirurgie ist es besonders schlimm. Ständig werden Betten über die Gänge geschoben. Krankenschwestern laufen aufgeregt hinter Chirurgen her, die in den Operationssaal eilen. Und in den Wartezimmern sitzen die verängstigten Angehörigen der Patienten.
    Das größte Problem für mich ist, mich unbemerkt zu den Räumen zu schleichen, in denen sich die Ärzte, Anästhesisten und OP-Schwestern auf die Operationen vorbereiten.
    „Haben Sie Doktor Batiste gesehen?“, frage ich eine der Schwestern, die ein großes Tablett mit medizinischen Instrumenten vor sich herträgt. Sie sieht aus, als wäre sie mit ihren Gedanken ganz woanders.
    „Nein … Doch, er ist hinten in den Umkleideräumen … Was machst du eigentlich hier?“
    „Ach, nichts … Ich soll ihm sein Handy bringen … Er hat es zu Hause vergessen … Und ich soll es ihm bringen.“
    „Stör ihn aber nicht“, ermahnt sie mich.
    „Danke, vielen Dank“, sage ich und laufe in die angegebene Richtung.
    Im Umkleideraum stehen zwei halb angezogene Männer. Dem Alter nach zu urteilen ist der kahlköpfige Mann der, den ich suche.
    „Doktor Batiste?“
    „Señor Batiste ist der da“, antwortet er. „Aber du darfst hier nicht einfach so rein, Kleiner. Verschwinde!“
    „Ich bin sofort wieder weg … Ich muss Sie etwas Dringendes fragen, Señor Batiste.“
    „Was willst du denn? Ich muss in den OP!“
    „Ich weiß, aber ich halte Sie nicht lange auf. Ich möchte Sie nur rasch etwas fragen.“
    „Das ist jetzt nicht der richtige Moment für eine Unterhaltung. Gehst du aufs Gymnasium?“
    „Ja, Señor … Aber was ich Sie fragen möchte, hat nichts mit der Schule zu tun …“
    „Was willst du denn nun wissen? Und wer bist du überhaupt?“
    „Ich heiße Arturo Adragón.“
    „Von der Stiftung Adragón? Bist du der Sohn von Arturo Adragón, dem Besitzer?“
    „Ja, Señor.“
    „Also, frag schon. Aber mach schnell.“
    „Eine Freundin von mir hat erzählt, dass Sie Reanimierer sind.“
    Doktor Batiste bindet sich seinen Kittel zu und geht zur Tür.
    „Das korrekte Wort ist Reanimator. Meine Arbeit ist es, Menschen zu reanimieren, die fast tot sind … Was genau willst du denn nun von mir wissen, Arturo?“
    „Sagt Ihnen der Name Metáfora Caballero etwas?“
    „Na ja, Metáfora ist nicht gerade ein üblicher Name. Deswegen vergisst man ihn nicht so leicht. Warum willst du wissen, ob ich sie kenne?“
    Ohne eine Antwort abzuwarten, geht er hinaus auf den

Weitere Kostenlose Bücher