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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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große Sorgen um Papa. Er wird von Stromber immer mehr in die Enge getrieben.“
    Ich mache eine kleine Pause, bevor ich weiterspreche. Ich mache gern kleine Pausen. Ehrlich gesagt, jedes Mal, wenn ich Mama besuche, bringe ich schlechte Nachrichten.
    „Du kannst meine seltsamen Geschichten bestimmt nicht mehr hören, aber unser Leben ist im Augenblick nun mal ziemlich seltsam. Der reine Wahnsinn! Es ist nur schwer zu ertragen … Aber ich bin nicht hergekommen, um dir etwas vorzujammern. Ich bin gekommen, um dich über die Ereignisse auf dem Laufenden zu halten. Wenn du die Stiftung sehen könntest, würdest du sie nicht wiedererkennen! Wir haben jetzt mittelalterliche Krieger hier, als Touristenattraktion. Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommen würde … Du kannst dir vorstellen, wie Sombra drauf ist!“
    Mein Handy summt, ich habe eine SMS bekommen. Wenn ich bei Mama bin, gehe ich normalerweise nicht ran, aber irgendetwas sagt mir, dass ich wenigstens nachschauen sollte, wer mir die SMS geschickt hat. Ich hole das Handy hervor, drücke auf die entsprechende Taste und lese: Ich will dich wiedersehen. Ich liebe dich.
    Wer mir wohl diese SMS geschickt hat? Wer will mich wiedersehen? Die Nummer kenne ich nicht. Vielleicht ist es Metáfora …? Nein, das glaube ich nicht. Bestimmt hat der Absender eine falsche Nummer gedrückt.
    „Mama … Ich wollte dir nur sagen, dass Stromber mit Riesenschritten auf sein Ziel zumarschiert. Er ist dabei, alle Macht an sich zu reißen. Ich weiß nicht, wie das enden wird, aber ich glaube, wir müssen bald aus der Stiftung ausziehen. Es sei denn, es geschieht ein Wunder … Tut mir leid, dass ich dir das sagen muss, aber so ist es nun mal. Ich will dir nicht verheimlichen, dass unsere Lage aussichtslos ist … Ach ja, das hätte ich beinahe vergessen: Papa hatte heute Nachmittag einen Wutanfall. Er hat gesagt, er will Stromber unseren Namen verkaufen! Als ob man einen Namen verkaufen könnte wie ein Auto! Na ja, ich hoffe, er hat das nur so dahergesagt und vergisst es wieder.“

V
    A M E NDE DES W EGES
    A M NÄCHSTEN M ORGEN verhüllte dichter Nebel die Berghänge. Man konnte kaum zwei Schritte weit sehen. Es herrschte eine seltsame Stimmung, und die Reisenden hatten mitunter das Gefühl, dass die Luft sich erwärmte und der Boden bebte.
    „Lawinen“, stellte Arquimaes fest. „Schnee und Eis kommen ins Rutschen und lassen den Boden erzittern. Kein Grund zur Sorge.“
    „Solange wir nicht darunter begraben werden …“, bemerkte Arturo.
    „Der Drache beschützt uns“, versicherte der Alchemist. „Wir haben nichts zu befürchten.“
    Stunden später überflog ein großer Drache das Gebiet. Hin und wieder näherte er sich ihrem Lager, ohne sie jedoch anzugreifen.
    „Das ist ein Wachposten“, sagte Arquimaes. „Demnach müssen wir uns ganz in der Nähe der Höhle des Großen Drachen befinden.“
    Am Nachmittag gelang es vereinzelten Sonnenstrahlen, den dichten Nebel zu durchdringen. Die drei Reisenden näherten sich dem Gipfel des höchsten Berges und standen plötzlich vor einem Höhleneingang. Die Landschaft um sie herum mutete geheimnisvoll an. Ein grandioses Panaroma, das das Herz erschaudern ließ. Ein Tempel inmitten der Natur.
    „Wir werden jetzt in die Höhle gehen“, sagte Arquimaes. „Dort werden wir finden, was wir suchen.“
    „Dann kann ich ja endlich diese verdammte Augenbinde abnehmen“, seufzte Arturo erleichtert. „Ich sehne mich danach, endlich wieder Tageslicht zu sehen.“
    „Noch nicht, mein Freund“, entgegnete der Weise. „Du musst noch ein wenig warten. Die Höhle ist tief, und wir haben noch einen langen Weg zurückzulegen. Ich bitte dich, hab noch etwas Geduld.“
    Arturo sagte nichts darauf und befolgte die Anweisung seines Meisters. Seine Geduld war zwar schon seit einer ganzen Weile erschöpft, aber er bemühte sich, weiterhin Verständnis zu zeigen und noch ein wenig zu warten. Jeder weitere Tag, den er sich nicht mit Alexia vereinen konnte, war wie eine Tortur für ihn, die er nur schwer ertragen konnte.
    „Dies ist der richtige Zufluchtsort für eine Göttin“, sagte Amarofet. Ihr ging es inzwischen wieder besser und nun sah sie sich begeistert um. Sie fühlte sich gleich sicherer, als der Karren in die Höhle gezogen wurde. „Ich glaube, ihr habt etwas gefunden, das meiner würdig ist. Dieser Ort gefällt mir.“
    Drinnen gab es nur wenig Licht. Arquimaes hielt es für besser, eine Fackel anzuzünden und zu Fuß

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