Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
möglich lösen, damit ich wieder hier rauskomme. Ich muss Alexia unbedingt finden.
„Ich kenne dich“, sagte plötzlich eine heisere Stimme hinter ihm. „In der Welt der Lebenden warst du Arturo Adragón. Du hast mich in der Schlacht um Emedia getötet. Ich bin General Templar.“
Arturo drehte sich um. Vor ihm stand ein stämmiger Mann mit Wolfsohren. Auch sein Gesicht deutete bereits auf eine bevorstehende Mutation hin.
„Ich kann mich nicht an dich erinnern“, antwortete Arturo, „tut mir leid.“
„Aber ich erinnere mich an dich! Du hast mich mit deinem Schwert durchbohrt, und danach hast du gegen eine Bestie gekämpft.“
„Hier erinnert sich niemand an irgendetwas. Ich habe mit Menschen gesprochen, die nicht mal ihren Namen kannten. Ich weiß nicht, wer du bist.“
„Alle, die du mit deinem Schwert getötet hast, erinnern sich an dich! Wir sprechen oft von dir …“
„Von mir? Machst du Witze?“
„Es gibt zwei Arten von Seelen“, erklärte der General. „Die, die unter normalen Umständen gestorben sind, und die, die ihr Leben durch Hexerei verloren haben. Dein Schwert mit dem Drachenkopf hat magische Kräfte.“
„Es ist ein alchemistisches Schwert“, antwortete Arturo und zog es aus der Scheide. „Es wurde eigens für mich geschmiedet. In der Schlacht, von der du sprichst, habe ich etliche Demoniquianer getötet.“
„Ja, du hast viele meiner Männer erschlagen! Auch Fürst Ratala und …“
„Alexia! Ich habe Prinzessin Alexia getötet!“
„Deswegen wirst du für immer verflucht sein, Arturo Adragón, König der Verräter! Sie hat dir ihre Liebe geschenkt, und du hast es ihr vergolten, indem du ihr das Leben genommen hast! Verflucht seist du für alle Zeiten!“
„Als ich Alexia getötet habe, habe ich zugleich mich selbst getötet. Ich lebe, weil ich unsterblich bin, aber mein Herz ist tot! Ich atme, doch ich spüre den Atem des Lebens nicht mehr.“
„Wozu bist du gekommen? Was willst du hier?“
„Ich bin gekommen, um Prinzessin Alexia zu suchen und sie in die Welt der Lebenden zurückzubringen … oder für immer hier bei ihr zu bleiben … Kannst du mir helfen?“
Der General schwieg eine Weile.
„Bist du etwa imstande, sie wiederzubeleben?“, fragte er schließlich. „Kannst du so etwas?“
„Der Große Drache hat mir die Macht dazu verliehen. Er wird ihr das Leben wiedergeben, wenn es mir gelingt, sie zu ihm zu bringen. Aber zuerst muss ich sie finden! Sag mir, wo sie ist! Hilf mir!“
„Für dich würde ich niemals etwas tun … Aber Prinzessin Alexia will ich helfen, in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Ich werde dir jetzt sagen, was ich weiß. Aber wenn du mich täuschst, wirst du es teuer bezahlen!“
„Das tue ich schon, General, das kannst du mir glauben. Und der Preis, den ich bezahlen muss, ist sehr hoch …“
X
D IE V ERABREDUNG MIT M ETÁFORA
D IE S ZENE, DIE wir gestern mit den Verrückten erlebt haben, hat mich ziemlich mitgenommen. Nach dem, was sie mit General Battaglia gemacht haben, ist klar: Das sind keine Schauspieler! Ich habe den Verdacht, dass es Berufskiller sind, die sich als Ritter verkleidet haben. Stromber hat sie engagiert, denn er will einen Stoßtrupp in der Stiftung haben. Er braucht diese Leute, um seine Interessen durchzusetzen. Obwohl ich immer noch nicht so recht weiß, was genau er eigentlich vorhat …
Inzwischen habe ich begriffen, dass die Stiftung ihm gehört. Und deswegen frage ich mich, was das ganze Theater mit den mittelalterlichen Kriegern soll. Warum will er auch noch die Kellerräume haben? Weiß er am Ende, was in ihnen verborgen ist?
Ich darf nicht vergessen, was Hinkebein gesagt hat: Stromber will ich sein … mir meinen Namen stehlen … will … Wie hat er noch an dem Abend gesagt, als wir in der Grotte gegeneinander gekämpft haben? Ach ja … Ich will unsterblich sein wie du … Ich will das haben, was du bereits hast … Meine Träume werden Wirklichkeit werden …
Ehrlich gesagt, ich habe seinen Worten keine Bedeutung beigemessen; aber jetzt geben sie mir zu denken. Unsterblich? Wie ich? Wer hat ihm gesagt, dass ich unsterblich bin? Woher weiß er das?
Möglicherweise verfolgt Stromber, der sich als reicher Antiquitätenhändler in unser Haus eingeschlichen hat, sehr ehrgeizige Pläne, von denen wir nichts ahnen.
Den ganzen Vormittag über grübele ich schon darüber nach, doch bis jetzt ist mir noch keine befriedigende Antwort eingefallen. Also lasse ich es fürs Erste und kümmere
Weitere Kostenlose Bücher