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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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suchst“, meldete sich ein Mädchen zu Wort, dessen lange Haare früher einmal honigfarben gewesen sein mussten. „Wir können sofort aufbrechen. Bring mich von hier fort.“
    Arturo wich entsetzt zurück. Er verließ die Gruppe und machte sich auf die Suche nach jemandem, der bereit war, ihm zu helfen. Doch er wusste, dass das keine leichte Aufgabe werden würde.
    Inzwischen fand er sich besser zurecht. Überall gab es Menschen, die ziellos umherwanderten, ohne Eile, gleichgültig. Das waren die Seelen derjenigen, die zum ewigen Umherirren verdammt waren. Es war genau so, wie der Große Drache und Arquimaes ihm beschrieben hatten. Es war der Abgrund des Todes!
    Hier gab es Tausende, vielleicht Millionen von Menschen aller Rassen. Männer, Frauen, Kinder, Greise, Neugeborene …
    Wie soll ich sie je finden?, fragte Arturo sich unablässig. Wo kann sie nur sein?
    In einer unendlichen Welt wie dieser, wo niemand wusste, was um ihn herum geschah, und niemand sich für diejenigen zu interessieren schien, die zwischen den anderen Schatten umherirrten, wie sollte er da den Menschen finden, den er suchte?
    ***
    D EMÓNICUS WAR SPRACHLOS. Tránsito hatte ihm soeben eine überraschende Eröffnung gemacht.
    „Sag das noch einmal!“, forderte er den Mönch auf.
    „Arturo Adragón ist in den Abgrund des Todes hinabgestiegen. Er sucht Alexia, um sie in die Welt der Lebenden zurückzuholen!“
    „Und, wird ihm das gelingen?“, fragte der Finstere Zauberer ungeduldig. „Wird er es schaffen, Alexia wieder zum Leben zu erwecken?“
    „Möglich. Ich vermute, dass er unsterblich ist. Das wird ihm erlauben, den Abgrund des Todes zu verlassen. Aber es ist nicht sicher, dass er Alexia findet. Der Abgrund ist so groß wie der Himmel mit seinen unzähligen Sternen.“
    Demónicus knetete nervös die Finger, während sein Gehirn fieberhaft arbeitete. Er konnte es einfach nicht glauben, dass Arturo Adragón kurz davor stehen sollte, seine Tochter Alexia aus dem Abgrund des Todes zu erretten.
    „Das ist die Gelegenheit!“, rief er schließlich aus. „Ich werde sie nicht ungenutzt verstreichen lassen!“
    „Macht Euch keine falschen Hoffnungen“, dämpfte Tránsito seine Freude. „Es ist nahezu unmöglich, dass er sie überhaupt findet. Der Abgrund des Todes ist unendlich … Es können Jahre vergehen, bevor er auf sie trifft.“
    „Das meine ich nicht“, entgegnete der Finstere Zauberer. „Ich rede von der Möglichkeit, diesen verdammten Hund zu töten!“
    „Wie? Was sagt Ihr da, Herr?“ Tránsito war bestürzt.
    „Ich werde ebenfalls in den Abgrund des Todes hinabsteigen und ihn eigenhändig umbringen! Seine magischen Kräfte nützen ihm dort nichts! Es ist der einzige Ort, an dem ich ihn töten kann!“
    „Ihr solltet besser einige Eurer Männer dorthin schicken.“
    „Nein! Ich werde selbst gehen! Ich will mir sicher sein können, dass er für alle Zeiten dort bleiben wird!“
    „Aber nur die Toten dürfen dorthin!“
    „Dann töte mich, Tránsito! Töte mich und schick mich in den Abgrund des Todes! Jetzt sofort!“, befahl Demónicus und sprang auf. Er packte sein zweischneidiges Schwert und reichte es dem Mönch. „Töte mich! Ich werde mit diesem Schurken ein für allemal abrechnen und meine Tochter in diese Welt zurückholen!“
    „Wir müssen eine bessere Lösung finden …“
    „Dafür ist keine Zeit! Ich will, dass du mich jetzt sofort tötest!“
    ***
    A RTURO HATTE VOLLKOMMEN die Orientierung verloren. Er konnte nicht einmal sagen, ob er nach Süden oder nach Norden ging. Manchmal wusste er nicht, ob er hinauf- oder hinunterstieg. Mehrfach hatte er das Gefühl, zweimal an derselben Stelle vorbeizukommen, und dann fragte er sich, ob er nicht im Kreis ging. Der Abgrund des Todes war ein merkwürdiger Ort, an dem die Zeit stehen geblieben war. Er konnte unmöglich sagen, an welchem Punkt des Universums er sich befand.
    Das Schlimmste jedoch war, dass die Bewohner keine Ahnung hatten, was sie hier taten. Sie gingen keiner Beschäftigung nach, übernahmen keine Verantwortung. Niemand schien sich für sie zu interessieren. Sie waren ihrem Schicksal überlassen und irrten ziellos umher. Verlorene Seelen, für die der Lauf der Zeit eine Illusion war.
    Arturo wusste nicht, wie lange er sich bereits hier aufhielt. Er musste sich eingestehen, dass sein Hirn die Arbeit eingestellt hatte. Und das beunruhigte ihn am meisten.
    Je länger ich hier bin, umso schlimmer, dachte er. Ich muss mein Problem so schnell wie

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