Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
hast mich unter einem Vorwand auf diesen Friedhof geschleppt, nur um mit mir zusammen zu sein … Und dann das mit der Mireia! Du hast sie beauftragt, mich auszuspionieren! Hast du gedacht, ich würde nichts davon mitkriegen?“
Ich presse die Lippen aufeinander. Egal, was ich jetzt sagen würde, es würde alles nur noch schlimmer machen.
„Dazu fällt dir wohl nichts ein, was?“ Sie triumphiert. „Jetzt bist du überrascht, hm? Und damit du’s weißt: Die ganze Schule redet darüber, dass du verrückt nach mir bist! Du bist der Einzige, der das Gegenteil behauptet!“
„Ich behaupte nicht das Gegenteil!“
„Na, das ist immerhin etwas …“
„Nein, warte, so hab ich das nicht gemeint … Ich wollte sagen, ich habe nie mit irgendjemandem darüber gesprochen. Ich weiß nicht, ob … Ach, ich weiß überhaupt nichts!“
„Arturo, es ist schon dunkel, wir können nicht die ganze Nacht hier rumlaufen.“
„Wir sind gleich da, Metáfora … Da drüben ist es.“
Wir nähern uns der Stelle, die der Friedhofswärter mir genannt hat. Die Allee des Abgrunds ist lang und breit. Hohe Zypressen ragen aus den endlosen Grabreihen heraus.
Ich frage mich, was unter der Erde ist. Was würden die Archäologen finden, wenn sie anfangen würden, hier zu graben? Ruinen aus dem Mittelalter und anderen Epochen?
„Sag mal, Metáfora, hast du dich schon mal gefragt, was sich unter den Friedhöfen befindet?“
Sie wirft mir einen vernichtenden Blick zu und schweigt.
XIII
D ER T OD EINES T OTEN
D EMÓNICUS HATTE DEN Kampf schon fast für sich entschieden. Schnell wollte er Arturo den Todesstoß versetzen, als etwas Unvorhergesehenes passierte: Alexia stellte sich zwischen die beiden und zwang so ihren Vater, sein zweischneidiges Schwert sinken zu lassen.
Und tatsächlich: Der Finstere Zauberer verzichtete lieber auf die Gelegenheit, seinen Erzfeind zu töten, als seine eigene Tochter zu verletzen. So brutal er auch war, das hätte er sich nie verziehen.
„Was tust du da, Alexia?“, fragte er. „Willst du ihm einen Vorteil verschaffen und zulassen, dass er mich erschlägt?“
„Du bist bereits tot, Vater. Gegen dich ist er machtlos.“
„Aber er, er lebt noch!“, schrie Demónicus. „Und deshalb muss ich ihn töten!“
„Tu mir das nicht an, Vater!“
„Geh zur Seite!“, befahl der Finstere Zauberer seiner Tochter. „Aus dem Weg!“
Alexia konnte nicht verhindern, dass sich ihr Vater erneut auf Arturo stürzte.
„Nein! Tu es nicht, Vater!“
Doch Demónicus hörte nicht auf das Flehen seiner Tochter und ging wieder zum Angriff über. Der Kampf wurde immer unerbittlicher. Die Klingen schlugen so heftig aufeinander, dass die Funken nur so sprühten. Nie zuvor hatte man im Abgrund des Todes etwas Ähnliches gesehen.
Blind vor Wut und beherrscht von dem Verlangen, Arturo zu töten, entging es Demónicus, dass General Templar hinter ihn getreten war und nun sein Schwert erhob.
„Heute wirst du sterben, Arturo Adragón!“, schrie Alexias Vater und holte zum vernichtenden Schlag aus. „Dein Ende ist gekommen!“
Doch noch bevor er den Satz beenden konnte, durchbohrte das Schwert des Generals sein Herz. Er sank auf die Knie, wandte sich um und sah, wer das getan hatte.
„Verräter!“, schleuderte er Templar entgegen. „Verflucht seist du!“
„Tut mir leid, Herr“, sagte der General. „Alexia hat die Gelegenheit, ins Leben zurückzukehren! Wir müssen ihr dabei helfen! Wir müssen ihr helfen, hier herauszukommen!“
„Das wirst du mir büßen!“, brüllte Demónicus, bevor er der Länge nach in den Staub fiel. Eine schwärzliche Flüssigkeit schoss aus seinem Körper.
Arturo und Alexia sahen sich bestürzt an.
„Verschwindet von hier, bevor ich es mir anders überlege“, sagte General Templar. „Haut ab!“
„Aber ich kann ihn doch nicht einfach so zurücklassen …“, stammelte Alexia. „Er ist mein Vater!“
„Du kannst nichts für ihn tun. Er ist nicht toter, als er war, bevor er hier ankam. Du hast die Möglichkeit, mit Arturo zu fliehen! Lauf weg, Prinzessin, und versuche, glücklich zu werden!“
Arturo streckte ihm die Hand entgegen, um sich bei ihm zu bedanken.
„Danke, General.“
„Lauft!“, befahl Templar, während Demónicus den letzten Seufzer tat. „Haut ab!“
Arturo nahm Alexia bei der Hand, und sie rannten los. Sie wussten nicht, welche Richtung sie nehmen, nur, dass sie bergan laufen mussten. Also wandten sie sich dem steilen Abhang mit den spitzen,
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