Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
seiner Zeit in den Kerkern des demoniquianischen Tempels hatte erdulden müssen, hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt und schienen ihn nicht loslassen zu wollen.
„Das ist die Rache der Demoniquianer“, murmelte er nach einer Weile. „Sie zwingen mich, diese schrecklichen Dinge zu träumen! Sie beherrschen meine Träume!“
Crispín hörte ihm schweigend zu. Je länger er mit dem Ritter zusammen war, desto besser verstand er, wie dieser gelitten haben musste. Und er verspürte unendliches Mitleid für seinen Gefährten und Lehrmeister.
***
„ I CH WERDE DAFÜR sorgen, dass du diesen Ort nie wieder verlassen kannst!“, drohte eine donnernde Stimme.
General Templar, Arturo und Alexia fuhren entsetzt herum. Ihr Herzschlag setzte aus.
„Vater!“, rief Alexia erschrocken. „Vater!“
„Demónicus!“, stieß Arturo hervor.
„Demónicus … Mein Herr und Meister!“, stammelte General Templar.
Die imposante Gestalt des Finsteren Zauberers watete durch das Wasser auf sie zu. In der Rechten hielt er ein langes Schwert, undsein Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel daran: Er war gekommen, um Arturo zu töten! Die großen Zähne in seinem blutgierigen Mund blitzten auf. Demónicus schien wild entschlossen, seinen Plan in die Tat umzusetzen.
„Du wirst sterben, Arturo Adragón!“, schrie er. „Die Stunde meiner Rache ist gekommen!“
Arturo wich zurück und zog sein alchemistisches Schwert.
„Hier ist deine Macht zu Ende!“, drohte Demónicus hämisch. „Die Zaubertricks, die dir dein Meister Arquimaes beigebracht hat, sind einen Dreck wert!“
„Das werden wir gleich sehen“, gab Arturo zurück. „Vielleicht bist du schneller tot als …“
„Ich bin bereits tot!“, lachte Demónicus. „Du kannst mich nicht mehr umbringen, du Narr! Mein Leben hat keinen Wert mehr. Es geht mir nur noch darum, dir das Lebenslicht auszupusten! Ich werde dich jetzt töten!“
„Wenn du mich tötest, werde ich für immer an Alexias Seite bleiben“, warnte ihn Arturo. „Der Tod kann mich nicht schrecken!“
„Ich werde dich in Stücke hauen! Ich werde die Fetzen deiner Seele überall im Abgrund des Todes verstreuen! Du wirst für immer auf Alexias Gesellschaft verzichten müssen, mein Lieber! Ich werde sie vor dir beschützen!“
Die Prinzessin stellte sich zwischen die Kontrahenten.
„Tu das nicht, Vater!“, rief sie. „Erspare mir das Leid, euch beide gegeneinander kämpfen sehen zu müssen!“
„Der Schurke hat dich heimtückisch ermordet. Er hat dich von meiner Seite gerissen und mich zum unglücklichsten Menschen der Welt gemacht. Ich muss ihn vernichten!“
„Ich liebe dich, Vater, aber ihn liebe ich auch … Ich bitte dich, lass ihn leben!“
Die Worte seiner Tochter erzürnten Demónicus. Wie ein Besessener stürzte er sich mit erhobenem Schwert auf Arturo.
„Wenn ich mit ihm fertig bin, wirst du ihn nicht mehr lieben! Ich werde ihm das Herz herausreißen und es den wilden Tieren zum Fraß vorwerfen!“
„Nicht, Vater! Bitte!“, flehte Alexia.
Arturo parierte den ersten Schlag und versuchte, zum Gegenangriff überzugehen. Mit geschickten Manövern konnte er den ersten Ansturm des Finsteren Zauberers abwehren. Doch bald musste er feststellen, dass er es mit einem mächtigen Gegner zu tun hatte.
„Hilf mir!“, befahl Demónicus seinem General. „Greif ihn von hinten an!“
„Ich … Ich kann nicht, Herr …“, stammelte Templar.
„Greif ihn an! Durchbohre ihn mit deinem Schwert!“, brüllte Demónicus.
Der General entschloss sich halbherzig, dem Befehl seines Herrn nachzukommen, und zückte sein Schwert. Er ging um Arturo herum und versuchte, ihn von hinten zu attackieren.
Der junge Ritter war in der Verteidigung gegen zwei Angreifer inzwischen sehr geübt. Er sprang flink zur Seite, sodass der erste Hieb von General Templar ins Leere ging.
„Du wirst es noch bereuen, meinen Weg gekreuzt zu haben!“, schrie Demónicus, um den Verhassten abzulenken. „Bereite dich auf den Tod vor!“
„Du irrst, Großer Zauberer!“, entgegnete Arturo. „Ich werde dich überleben! Ich bin unsterblich!“
Demónicus’ Schwert zischte so schnell durch die Luft, dass es fast unsichtbar war und Arturo Mühe hatte, seine Stoßrichtung zu erkennen. Immer wieder prallten die Stahlklingen aufeinander. Durch den Lärm aufgeschreckt, hörten die verlorenen Seelen auf zu weinen und beobachteten den Kampf auf Leben und Tod.
Jetzt wandte sich Arturo dem General zu, doch ihm wurde schnell
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