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Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit

Titel: Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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klar, dass Templar wenig geneigt war, in den tödlichen Streit einzugreifen. So konzentrierte Arturo seine ganze Kraft wieder auf Demónicus. Er konnte ihn zwar nicht töten, doch ebenso wenig durfte er ihn ungeschoren davonkommen oder sich gar von ihm umbringen lassen.
    Der junge Ritter befand sich am Scheideweg. Er hatte nichts zu gewinnen, dafür aber viel zu verlieren.
    Der Finstere Zauberer ließ ihm keine Zeit, lange darüber nachzugrübeln, was er tun sollte, und griff unermüdlich an. Bald schon hingen Arturo die Kleider in Fetzen vom Leib. Er musste zurückweichen, um den mörderischen Schwerthieben zu entgehen. Schließlich floh er aus dem See und flüchtete sich zwischen die Felsen.
    Demónicus blieb ihm auf den Fersen. Sein zweischneidiges Schwert schien ein Eigenleben zu führen; es zerteilte die Luft mit einer derartigen Schnelligkeit, dass Arturo große Mühe hatte, ihm auszuweichen.

XII
    D IE A LLEE DES A BGRUNDS
    E S WIRD SCHON dunkel, als wir aus dem Bus steigen. Nur wenige Leute sind unterwegs. Es ist schweinekalt, und jeden Moment kann es anfangen zu schneien.
    „Kennst du die genaue Stelle?“, fragt mich Metáfora. „Oder müssen wir die ganze Nacht herumlaufen und suchen?“
    „Ich frage den Friedhofswärter“, sage ich. „Der braucht nur in seinem Register nachzusehen. Du wartest besser hier, wenn es dir nichts ausmacht …“
    „Klar macht mir das was aus! Du hast mich quer durch die ganze Stadt gescheucht, und jetzt soll ich hier auf dich warten! Wundert mich wirklich nicht, dass du keine Freunde hast …“
    Ich kenne sie sehr gut und weiß, dass sie schnell aggressiv wird, wenn sie aufgeregt ist. Deswegen überhöre ich einfach ihre letzte Bemerkung.
    „Warte hier, ich bin gleich wieder zurück“, sage ich nur.
    „Lass dir ruhig Zeit, ich hab ja sonst nichts zu tun“, gibt sie schnippisch zurück. „Ich kann warten.“
    Ich überquere die Straße und gehe zu dem Häuschen des Friedhofswärters, der mich kommen sieht.
    „Können Sie mir bitte sagen, wo sich das Grab von Román Caballero befindet?“
    Der etwa fünfzigjährige Mann sieht mich argwöhnisch an. Wortlos schlägt er das Verzeichnis der Gräber auf und schaut nach. Nach einer Weile sagt er:
    „Den Hauptgang, die Allee des Abgrunds, ganz durch bis zum Ende, dann in den Weg des Übergangs. Die Nummer 33 ist das Grab von Román Caballero.“
    „Danke … vielen Dank.“
    Ich gehe wieder zu Metáfora zurück.
    „Ich weiß, wo es ist. Gehen wir.“
    Metáfora ist schrecklich aufgeregt, sagt aber nichts. Sie tut so, als wäre ihr das alles egal. Wie wird sie reagieren, wenn wir tatsächlich vor dem Grab ihres Vaters stehen? Wird sie zusammenbrechen? Wahrscheinlich wird es ihr genauso ergehen wie mir, als ich herausgefunden habe, dass meine Mutter in dem Sarkophag von Königin Émedi im dritten Keller der Stiftung liegt.
    „Wir müssen dem Hauptgang bis zum Ende folgen“, sage ich, „und dann in einen Seitenweg abbiegen.“
    Zwischen Gräbern und Zypressen gehen wir die Allee des Abgrunds entlang. Der blaue Himmel verliert immer mehr an Farbe. Die Sonne, die uns den ganzen Tag über verwöhnt hat, ist bereits untergegangen. Man kann nur noch Schatten unterscheiden.
    „Seit wann weißt du es?“, fragt mich Metáfora.
    „Wie? Was meinst du?“
    „Seit wann du weißt, dass mein Vater hier auf diesem Friedhof liegt.“
    „Das ist nicht leicht zu erklären … Vor ein paar Tagen hab ich jemanden kennengelernt …“
    „Wen?“
    „Einen Reanimator.“
    „So was gibt es nicht! Du lügst mich schon wieder an!“
    „Doch, ich schwör’s dir! Reanimatoren sind Profis, die Menschen wiederbeleben.“
    „Die machen das mit Stromstößen, die so stark sind, dass der Körper darauf reagiert“, sagt meine ehemalige Freundin besserwisserisch. „So was würde dir auch mal guttun … Ein ordentlicher Stromstoß, direkt ins Gehirn!“
    „Komm, Metáfora, fang nicht wieder an …“
    „Ja, ja, ich hör schon auf … Aber was hat das alles mit meinem Vater zu tun?“
    „Du lässt mich ja nie ausreden … Also, vor Kurzem hab ich einen Reanimator kennengelernt, der deinen Vater gekannt hat. Er hat mir erzählt, dass er hier begraben liegen könnte.“
    „Also bist du dir nicht sicher? Willst du damit vielleicht andeuten, er konnte nicht mit Bestimmtheit sagen, dass mein Vater hier ist …? Ich wusste ja, das war nur einer von deinen Tricks, um dich wieder mit mir zu treffen …“
    „Wie kommst du denn darauf?“
    „Du

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