Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
sich.
„Adela!“, rufe ich überrascht. „Was machst du denn hier?“
„Aquilino, einer meiner Wachmänner, hat mir erzählt, was passiert ist“, antwortet sie. „Du bist mir eine Erklärung schuldig!“
„Das geht jetzt nicht, Adela. Ich muss meinen Vater suchen … und Sombra und …“
Mahania kommt die Kellertreppe heraufgelaufen und verschwindet in der Hausmeisterwohnung.
„Was geht hier vor?“, fragt mich Adela. „Erzähl mir sofort, was passiert ist!“
„Strombers Leute haben meinen Vater, Sombra und Norma gekidnappt“, erkläre ich. „Sie wollen sie umbringen! Ich muss sie finden, bevor es zu spät ist!“
„Weißt du, was du da sagst, Arturo?“
„Ja! Stromber hat mir eben noch damit gedroht!“
„Und wo ist Señor Stromber jetzt?“
„Unten … Ich muss unbedingt meinen Vater und die anderen finden!“
„Warte … Du blutest ja! Oder von wem stammt das Blut?“
„Wir haben keine Zeit, Adela!“, schreie ich und laufe zur Treppe. „Die Typen sind gefährlich! … Gib mir den Schlüssel zum Büro!“, bitteich Mahania, die wieder aus ihrer Wohnung gekommen ist. „Mach schnell!“
„Sei vorsichtig, Alquemed… Arturo“, warnt sie mich, als sie mir den Schlüssel aushändigt.
Ich nehme zwei Stufen auf einmal und renne zum früheren Arbeitszimmer meines Vaters, in dem sich jetzt Stromber breitgemacht hat. Bestimmt sind sie da drin! Ich mache Adela ein Zeichen, sich still zu verhalten, und drücke die Türklinke herunter. Dann, als ich mir sicher bin, dass die Tür nicht verschlossen ist, stoße ich sie auf.
„Keine Bewegung!“, schreie ich.
Flavius, der Scharfrichter, und Sermónico, der Zauberer, sehen mich an, als hätte ich den Verstand verloren.
„Was soll das?“, fragt Flavius.
„Keine Bewegung!“, befiehlt Adela. „Ich schieße auf jeden, der sich von der Stelle rührt!“
„Aber wir machen doch gar nichts!“, antwortet Sermónico in aller Seelenruhe.
Ich traue meinen Augen nicht. Das hätte ich wirklich nicht erwartet! Mein Vater sitzt neben Sombra und Norma auf dem Sofa. Vor ihnen sitzen der Scharfrichter und der Zauberer an einem Tisch und spielen Schach!
Norma fängt sich als Erste. Sie sieht mich erstaunt an.
„Hallo, Arturo, wo ist Metáfora?“
„Was ist denn hier los?“, frage ich. „Was macht ihr da?“
„Aufstehen! Alle!“, befiehlt Adela. „Die Entführung ist beendet!“
„Entführung?“, fragt Flavius. „Wovon sprechen Sie, Señorita Adela? Sehen Sie nicht, dass wir Schach spielen?“
Adela schaut mich an. Sie versteht jetzt gar nichts mehr.
„Señor Adragón, Sombra, sind Sie entführt worden?“, fragt Adela. „Antworten Sie!“
„Wie Sie sehen, sind wir freiwillig hier“, sagt Papa. „Nur … das Glück hat uns verlassen! Sombra und ich sind grottenschlechte Schachspieler …“
„Wie Sie sehen, Señorita Adela, ist alles in Ordnung“, mischt sich Sombra ein. „Wir schlagen nur die Zeit tot!“
Adela wirft mir einen Blick zu. Sie verlangt eine Erklärung. Ich zeige ihr Strombers Handy, um zu beweisen, dass ich nicht gelogen habe. Dann drücke ich auf eine Taste, um das letzte Telefonat zurückzuverfolgen, und stelle die Verbindung wieder her.
Rrrrinnng! … Rrrrinnng! …
„Ich glaube, Ihr Handy klingelt, Señor Flavius“, sage ich zu dem Scharfrichter. Das ist der Beweis, den ich brauche!
„Woher hast du meine Handynummer?“, fragt er mich. „Ich hab sie dir jedenfalls nicht gegeben …“
„Sie ist in Strombers Handy eingespeichert. Es ist die letzte Nummer, die er angerufen hat!“
„Klar, Señor Stromber ist mein Chef, er ruft mich häufig abends an, um mir Anweisungen für den nächsten Tag zu geben“, rechtfertigt er sich und stellt sein Handy ab.
„Hat er Sie vor ein paar Minuten aus dem Keller angerufen, um Ihnen zu befehlen, meinen Vater, Sombra und Norma zu töten?“, schreie ich ihn an. „Oder wollen Sie etwa leugnen, was ich mit angehört habe?“
„Dann erzähl uns doch mal, was genau Señor Stromber gesagt hat“, fordert mich der Zauberer mit Unschuldsmiene auf.
„Er hat gesagt, dass … dass Sie meinen Vater in Ihrer Gewalt haben und dass Sie ihn umbringen werden …“
„Das hat er am Telefon gesagt?“, fragt der Zauberer.
„Nein, das hat er Ihnen vorher gesagt. Als er Sie dann angerufen hat, hat er gesagt, dass … Na ja, er hat seine Botschaft natürlich verschlüsselt und so getan, als rede er mit mir. Aber in Wirklichkeit hat er Ihnen Befehle erteilt!“
„Was
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