Die Schwarze Armee 02 - Das Reich der Dunkelheit
und konzentrierte sich auf die Schwarze Armee. Verschwommen sah er seine Ritter und Soldaten in Reih und Glied in die Schlacht ziehen. An ihrer Spitze stand ein schwarz glänzender Tintendrache wie derjenige, der den Griff des alchemistischen Schwertes verzierte. Das Bild durchlief seinen gesamten Körper, floss durch seine Arme in seine Hände und dann in das Schwert.
Der Griff der Waffe befand sich dicht vor Ballestics Gesicht. Der Drache riss das Maul auf, spuckte Feuer und verbrannte das grässliche Antlitz des Mutanten, der vor Schmerz von seinem Opfer abließ.
Arturo gelang es, sich von Ballestic zu befreien. Mit neuer Kraft stieß er sein Schwert dem verbrecherischen König ins Herz.
„Du stirbst als das, was du bist: ein Verräter und Feigling!“, brüllte Arturo den sterbenden König an. „Jetzt wird dieses Reich endlich seinen Frieden finden!“
Crispín trat zu ihm.
„Ich wusste, dass du ihn besiegen würdest“, sagte er und deutete auf den leblosen Körper. „Diese Ratte konnte es mit einem Ritter wie dir, Arturo Adragón, nicht aufnehmen!“
„Danke für dein Vertrauen, Freund Crispín“, antwortete Arturo, der immer noch nach Luft rang. „Auch ich habe auf meine Kräfte vertraut. Und auf die von Adragón.“
Die Bauern, die das tödliche Duell aus sicherer Entfernung verfolgt hatten, sahen, dass die Gefahr vorüber war, und näherten sich dem Helden.
„Ihr habt den Verräter getötet!“, sagte eine junge Frau mit einem kleinen Mädchen auf dem Arm. „Ihr seid ein großer Krieger! Wir möchten Euch zu unserem König machen!“
„Arturo soll König werden!“, riefen die Bauern.
Crispín wollte Arturos Arm heben, überzeugt davon, dass sein Herr die Ernennung annehmen würde. Doch der Ritter ließ es nicht zu.
„Ich bin nicht würdig, ein solches Amt zu übernehmen“, sagte er zu den Bauern. „Sucht jemanden aus euren Reihen aus, einen, der eure Sorgen und Probleme kennt.“
„Armadia!“, schlug ein alter Mann vor. „Sie ist eine tapfere Frau und hat nicht gezögert, ihr Leben zu riskieren, um gegen den Tyrannen Ballestic zu kämpfen.“
„Eine Frau?“, fragte ein Ritter. „Ich behaupte, dass ich, Chatillon, besser dazu geeignet bin als sie, diese Aufgabe zu übernehmen. Ich bin ein erfahrener Kämpfer und ein tapferer Krieger.“
„Ich habe nicht gesehen, dass du an der Seite der Schwächsten gekämpft hast“, entgegnete der Greis ruhig. „Du hast Ballestic keinerlei Widerstand geleistet. Armadia dagegen hat sich mit aller Kraft dafür eingesetzt, ihre Tochter und auch die anderen, die in Not waren, zu beschützen. Sie ist besser geeignet als du!“
„Ja!“, riefen die Bauern. „Armadia! Armadia!“
„Wer von euch ist Armadia?“, erkundigte sich Arturo.
„Ich“, meldete sich eine Frau. „Ich bin nur eine einfache Bäuerin.“
„Knie nieder“, befahl er ihr, „und neige den Kopf.“
Armadia drückte ihr Töchterchen an sich und tat, wie ihr geheißen.
Ritter Adragón legte ihr das Schwert auf die Schulter und sprach die rituellen Worte:
„Armadia, schwörst du bei deiner Ehre, Königin Émedi von nun an treu ergeben zu sein? Schwörst du, Demónicus als deinen schlimmsten Feind zu betrachten? Schwörst du, deine Untergebenen gerecht und respektvoll zu behandeln?“
„Ich schwöre es.“
„Dann ernenne ich dich, Armadia von Arquimaes, zur Herrscherin über dieses Land. Ich fordere dich auf, Gerechtigkeit walten zu lassen und deine Macht niemals zu missbrauchen!“
Ritter Chatillon war der Erste, der vor seiner neuen Königin niederkniete und ihr die Hand küsste.
„Ich schwöre Euch absolute Treue, Herrin“, sagte er. „Betrachtet mich als Euren treuesten Ritter.“
Dann defilierten Ballestics ehemalige Diener an der neuen Königin vorbei, um ihr zu huldigen. Bevor die Sonne am Horizont unterging, gab es keinen Soldaten, Ritter oder Bauer, der Königin Armadia von Arquimaes nicht den Treueschwur geleistet hätte. Alle waren glücklich über ihre Ernennung zur neuen Monarchin.
Zu guter Letzt kniete auch Arturo Adragón vor ihr nieder und reichte ihr ein Schwert.
„Dieses Schwert, Herrin, steht in Euren Diensten“, sagte er. „Es soll Euch Unversehrtheit garantieren, solange Ihr gerecht und ehrenhaft handelt.“
Armadia drückte ihr Töchterchen fest an die Brust und erwiderte: „Nehmt sie als Zeugin! Ich schwöre, dass ich die Bewohner dieses Königreiches niemals schlecht behandeln werde. Ich gelobe, mich mit Weisen zu umgeben, mit
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