Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
fürchte, ja. Wo ich sie doch unbedingt lebend fangen wollte … Es tut mir leid, aber mir blieb nichts anderes übrig.“
„Du hast Rache genommen, Bruder“, stellte Tránsito fest. „Darum ging es dir doch, oder? Du willst uns alle umbringen!“
„Rede keinen Unsinn!“, fuhr ihn der Alchemist an. „Ich will euch nur vor ein ordentliches Gericht bringen. Ihr sollt für eure Verbrechen büßen.“
„Du lügst! Du hasst mich bis aufs Blut und willst mich töten, koste es, was es wolle!“, schleuderte Tránsito seinem Bruder entgegen. „Du Mörder!“
„Sei still!“, entgegnete Arquimaes. „Wir kehren jetzt in die Stadt zurück, und dort werde ich euch der Schwarzen Armee übergeben.“
„Mich auch?“, fragte Alexander de Fer ängstlich.
„Ja, dich auch! Du wirst für deinen Verrat zur Verantwortung gezogen werden“, antwortete Arquimaes. „Du wirst deine gerechte Strafe kriegen.“
„Was machen wir mit dem Karren?“, fragte ein Offizier. „Und mit der Hexe?“
„Wir bringen sie nach Carthacia“, ordnete Arquimaes an. „Ich hoffe, dass Alexia mich versteht. Ich wollte ihre Mutter nicht töten.“
***
A LS SIE IN die Stadt zurückkehrten, war es noch Nacht. Unter den wachsamen Augen der emedianischen und carthacianischen Soldaten, die die Stadt wieder in Besitz genommen hatten, näherten sie sich dem zerstörten Haupttor.
Doch niemand achtete auf den Schatten, der, noch außerhalb der Stadtmauer, lautlos vom Karren sprang und sich unter die Händler und Bauern mischte. Diese Menschen hatten sich dort niedergelassen und warteten auf eine Gelegenheit, ihr gewohntes Leben wiederaufzunehmen, jetzt, da die Schlacht vorüber war.
Arquimaes und seine Männer wurden in den Thronsaal geführt, wo König Aquilion sie empfing. Auch Alexia erwartete sie voller Ungeduld.
„Es tut mir leid, Alexia“, sagte Arquimaes zu ihr, „aber ich habe eine schlechte Nachricht für dich.“
„Was ist geschehen?“, fragte Aquilion besorgt. „Sprich, mein Freund!“
„Meine liebe Alexia, ich hoffe, dass dich das, was ich dir zu sagen habe, nicht in Verzweiflung stürzt … Vor wenigen Stunden habe ich mich gezwungen gesehen, Demónicia zu töten, um mein eigenes Leben zu retten.“
Alexia schwieg.
„Ich weiß, dass du sie trotz allem geliebt hast“, fuhr er fort, „und ich versichere dir, dass ich keine andere Möglichkeit hatte. Sie hat mich heimtückisch angegriffen und hätte mich fast umgebracht.“
„Wo ist ihre Leiche?“, fragte die Prinzessin.
„Auf dem Karren, unten im Hof. Du kannst zu ihr, wenn du möchtest.“
„Ich kenne Euch, Meister Arquimaes, und ich bin mir sicher, dass Euch keine andere Wahl blieb. Wenn Ihr erlaubt, werde ich ihren Leichnam in Sicherheit bringen, bevor sich irgendein gewissenloser Mensch an ihr rächt.“
„Warte, Alexia“, sagte Arturo, „ich komme mit dir.“
„Einen Augenblick noch!“, bat Arquimaes. „Ich habe euch etwas zu sagen. Hört mich an, es ist wichtig.“
„Worum geht es, Arquimaes?“, erkundigte sich Aquilion.
„Wir sollten eine symbolische Krönungszeremonie abhalten, damit alle Welt weiß, dass Carthacia seine Unabhängigkeit wiedererlangt hat“, schlug der Alchemist vor. „Auf diese Weise wird jeglicher Zweifel darüber, wer der wahre König dieser Stadt ist, ausgeräumt. Nur so verhindern wir unnötige Kämpfe und Verschwörungen.“
„Ich glaube, das ist eine ausgezeichnete Idee“, erwiderte Alexia. „König Aquilion hat die Macht und die Kontrolle über die Stadt wiedererlangt, und alle sollen es wissen! Seine Wiedereinsetzung würde endgültige Klarheit schaffen.“
„Ich würde so gern an der Krönungszeremonie teilnehmen!“, sagte Crispín. „So etwas habe ich noch nie gesehen. Es soll ein großartiges Schauspiel sein, hat man mir erzählt …“
„Ja, das ist es“, bestätigte Arquimaes. „Ich war in meinem Leben schon bei vielen Krönungen dabei, und ich kann dir sagen, es lohnt sich, sie sich anzusehen.“
„Aquilion wäre dann der einzige König, der zwei Mal gekrönt wurde“, bemerkte Arturo.
„Wer wird die Zeremonie vornehmen?“, fragte Alexia.
„Mir wäre es am liebsten, wenn Königin Émedi es tun würde“, antwortete Aquilion. „Es würde mich sehr glücklich machen.“
„Wenn Émedi dazu bereit ist, werdet Ihr als erster König in die Geschichte eingehen, der von einer Frau gekrönt wurde“, sagte Arturo. „Man wird zahlreiche Gedichte darüber verfassen.“
„So entstehen
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