Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
besitzt die Macht der Finsternis“, wandte Alexia ein. „Nichts und niemand kommt gegen die finsteren Mächte an!“
„Wir Alchemisten fürchten uns nicht vor der schwarzen Magie“, sagte Arquimaes. „Arturo ist der Anführer der Schwarzen Armee und kann über sie verfügen, wann immer er sie braucht.“
„Keine Armee der Welt kann gegen Demónicus bestehen“, beharrte Alexia. „Ich jedenfalls fürchte mich vor ihm, ich gestehe es.“
„Wir werden nicht zulassen, dass sie uns terrorisieren“, sagte Arquimaes. „Jetzt erst recht müssen wir unseren Verbündeten Aquilion zum König krönen. Carthacia ist ein unabhängiges Königreich. Demónicus soll wissen, dass uns nichts besiegen kann! Er hat diese Stadt besetzt, und wir haben sie zurückerobert. Das war die richtige Antwort! Jedes Mal, wenn er wiedergeboren wird, werden wir ihn töten.“
„Ich stehe an Eurer Seite, Meister“, versicherte Arturo. „Gemeinsam werden wir unsere Pläne in die Tat umsetzen. Émedi soll Aquilion zum König krönen. Wir werden dafür sorgen, dass wieder Gerechtigkeit und Freiheit herrschen. Das ist unsere stärkste Waffe!“
Mit diesen Worten hob Arturo sein Schwert. Arquimaes, Crispín und Aquilion taten es ihm gleich. Dann zog auch Alexia ganz langsam ihr Schwert aus der Scheide.
Niemand achtete auf Tránsito und Alexander de Fer, die die Szene mit einem spöttischen Grinsen beobachteten.
II
R EISE IN DIE V ERGANGENHEIT
D AS F LUGZEUG IST soeben auf dem internationalen Flughafen von Kairo gelandet. Der Himmel ist blau, keine einzige Wolke ist zu sehen.
„Cool!“, sagt Metáfora. „Wir sind im Land der Pharaonen.“
„Es gibt keine Pharaonen mehr“, erinnere ich sie.
„Aber man kann ihre Seelen noch spüren“, entgegnet sie. „Alles riecht nach dem alten Ägypten … nach den legendären Zeiten, als die Welt von Göttern regiert wurde.“
Die Tür des Flugzeugs hat sich geöffnet. Langsam bewegen wir uns auf den Ausgang zu. Später, im Hauptgebäude des Flughafens, müssen wir durch den Zoll. Ein Zöllner fordert uns auf, unsere Koffer zu öffnen.
„Wie lange werden Sie in Ägypten bleiben?“, fragt er.
„Ein oder zwei Wochen, auf keinen Fall länger“, antwortet mein Vater.
„Was ist der Grund Ihres Aufenthaltes?“, fragt der Zollbeamte, der sich unsere Pässe sehr aufmerksam ansieht.
„Wir sind als Touristen hier“, sagt mein Vater. „Wir haben vor, die Pyramiden und andere historische Stätten zu besuchen. Es handelt sich um eine Bildungsreise. Ich bin Historiker.“
„Denken Sie daran, dass Sie keine Kunstgegenstände außer Landes bringen dürfen“, warnt uns der Mann. „Zuwiderhandlung wird mit Gefängnis bestraft.“
„Wir werden nur Fotos machen“, mischt sich Norma ein. „Erinnerungsfotos. Sonst nichts. Wir haben nicht vor, irgendetwas außer Landes zu schmuggeln.“
„Seien Sie vorsichtig mit illegalen Geschäften. Es ist verboten, Objekte von kulturellem Wert zu erwerben, sie mitzuführen oder Handel mit ihnen zu treiben.“
„Ich versichere Ihnen, dass wir nicht gegen das Gesetz verstoßen werden“, antwortet Norma. „Wir werden keinen einzigen Stein mitnehmen, keine Papyrusrolle, nichts.“
Der Polizist mustert argwöhnisch mein Gesicht.
„Das ist eine Tätowierung für Kinder“, erklärt mein Vater. „So etwas ist bei uns zurzeit in Mode. Es ist völlig harmlos.“
„Sind Sie sicher, dass es nicht ansteckend ist?“
„Nein, nein! Es hat absolut nichts zu bedeuten.“
„In Ordnung, Sie können passieren“, sagt der Zollbeamte schließlich.
Der Flughafen von Kairo ist riesig, die Korridore sind endlos lang. Wir benötigen zwei Karren, um unser Gepäck zu transportieren.
Endlich gelangen wir durch den Ausgang ins Freie.
„Señor Adragón!“, ruft jemand und winkt uns zu. „Señor Adragón!“
„Mohamed!“, ruft Papa. „Wie schön, dass du uns abholst.“
Die beiden umarmen sich herzlich. Mohamed begrüßt uns nacheinander und stellt uns dann das junge Mädchen an seiner Seite vor:
„Das ist Amarofet, meine Nichte … Mahania freut sich riesig darauf, euch alle zu wiederzusehen.“
„Amarofet?“, wiederhole ich erstaunt. „Du bist schon das zweite Mädchen dieses Namens, das ich kenne.“
„Wohnt die andere in deiner Stadt?“, fragt die junge Ägypterin.
„Nein, sie wohnt ganz woanders … Aber das ist schwer zu erklären …“
„Hallo, Amarofet“, begrüßt Papa Mohameds Nichte. „Du bist aber groß geworden, seit ich dich zum
Weitere Kostenlose Bücher