Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
Vom Netzwerk:
kennenlernen! Sie sollen büßen für das, was sie uns angetan haben!“
    „Ich werde sie finden. Sie sollen unsere Macht zu spüren bekommen!“, versicherte Demónicus, bevor er sich in Luft auflöste.

XXII
    D ER B UND FÜRS L EBEN
    I N DEM F ESTZELT, das wir im Garten der Stiftung aufgebaut haben, drängen sich die Gäste. Alle sehen uns an. Papa ist furchtbar nervös. Unsicher geht er über den roten Teppich zum Altar.
    Orgelmusik verbreitet eine feierliche Atmosphäre, und ein Kinderchor sorgt für fröhliche Stimmung. Gleich beginnt die Trauungszeremonie, und dann sind Papa und Norma Mann und Frau. Alles wurde bestens vorbereitet, und das in Rekordzeit.
    Ich führe Norma am Arm zum Altar. Auf dem Weg dorthin erkenne ich ein paar Gesichter: Battaglia, Hinkebein, Sombra, Mercurio und ... Stromber! Er ist also tatsächlich gekommen. Ich dachte, er traut sich nicht. Papa hat in letzter Minute entschieden, ihn auf die Gästeliste zu setzen. Er hatte Angst, dass der Antiquitätenhändler sonst mit seinen Anwälten hier auftauchen und die Hochzeit platzen lassen würde. Jedenfalls wirft seine Anwesenheit einen Schatten auf dieses so wichtige Ereignis ... Ich sehe Cristóbal mit seinem Vater. Er hat Mireia mitgebracht! Und da ist auch Horacio mit seinem Vater und dem Direktor unserer Schule. All unsere Freunde sind gekommen ... und unsere Feinde auch.
    Metáfora folgt uns am Arm meines Vaters. Sie hat ein wunderschönes Kleid an. Ich glaube, sie war noch nie so hübsch wie heute.
    Der Priester, ein Freund von Abt Tránsito, erwartet uns am Altar. Er bittet uns, Platz zu nehmen, bevor er zu den Anwesenden spricht.
    Metáfora und ich werfen uns einen flüchtigen Blick zu. Ich glaube, wir fühlen dasselbe. Uns fasziniert die feierliche Atmosphäre, all die Blumen, das Licht, die himmlische Musik ... Und dazu die glücklichen Gesichter unserer Eltern ... Alles deutet darauf hin, dass es eine schöne Hochzeit wird. Endlich finden wir Ruhe und Frieden.
    Ich muss zugeben, ich habe vergebens darauf gehofft, dass Norma sich in Mama verwandeln würde. Aber natürlich wird das nie geschehen. Meine Mutter wird nie mehr in diese Welt zurückkehren. Papa und Sombra sind mit ihren Versuchen gescheitert.
    Der Priester hat seine Ansprache beendet. Er fordert uns auf, uns zu erheben. Er liest ein paar Sätze vom Blatt ab, bevor er zu der entscheidenden Frage kommt:
    „Willst du, Norma Caballero, den hier anwesenden Arturo Adragón zum Manne ...“
    „Ja!“, ruft Norma.
    „Und du, Arturo Adragón, willst du die hier anwesende Norma ...“
    „Ja!“, ruft Papa laut und deutlich.
    „Sie dürfen die Braut jetzt küssen“, sagt der Priester lächelnd.
    Papa wendet sich Norma zu und küsst sie auf den Mund, so lange, bis sich allgemeines Gemurmel erhebt. Metáfora und ich sehen uns an. Mir ist, als wären wir es, die sich gerade geküsst haben.
    Die Orgelmusik, die während der Ansprache des Priesters verstummt ist, braust erneut auf. Die eigentliche Zeremonie ist beendet. Der Kinderchor setzt ein. Die wunderbaren Klänge erfüllen unsere Herzen mit Freude.
    ***
    N ORMA HAT EINEN kleinen Imbiss vorbereitet. Die Leute sollen sich nicht setzen, sondern zwanglos im Garten auf und ab gehen. Und wenn sie es wünschen, können sie an einer kleinen Führung durch die noch intakten Gebäudeteile der Stiftung teilnehmen. Zu diesem Zweck wurden eigens geeignete Touristenführer engagiert.
    Danach serviert ein Heer von Kellnern das Festessen.
    Alles geht gut bis zu dem Moment, als die Torte angeschnitten werden muss.
    Unter Applaus und Hochrufen stehen Norma und Papa auf und gehen zu der mehrstöckigen Hochzeitstorte, die die Kellner vor dem langen Tisch aufgebaut haben.
    Gemeinsam ergreifen sie den großen silbernen Tortenheber, den der Chef der Catering-Firma mitgeliefert hat. Das Ding sieht aus wieein Schwert. Als sie die Torte gerade anschneiden wollen, steht Stromber mit dem Champagnerglas in der Hand auf und schreit:
    „Arturo! Da ist ein Schwert! Hast du nicht wieder Lust, mir den Arm abzuschlagen?“
    Es herrscht Totenstille.
    Papa sieht mich an, bleich wie die Sahne auf der Torte.
    „Dies ist wohl kaum der richtige Augenblick für geschmacklose Scherze, Señor Stromber“, antworte ich scharf.
    „Geschmacklose Scherze? Hältst du es für einen Scherz, wenn dir jemand den Arm abhackt?“
    „Kommen Sie, Stromber, das gehört doch wohl nicht hierher“, versucht Papa zu schlichten. „Ich habe Sie eingeladen, um unser Verhältnis zu

Weitere Kostenlose Bücher