Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
Kampf zu Pferde herausfordern! Oder hast du etwa Angst vor einer Frau?“
Alle hatten es gehört.
Arturo blieb nichts anderes übrig, als die Herausforderung anzunehmen.
***
D EMÓNICUS FUHR IN seinem Sessel auf, als der Diener die Ankunft zweier Männer meldete, die sich mit „Tránsito“ und „Alexander“ vorgestellt hatten.
„Sollen reinkommen!“, befahl er. „Es sind Freunde.“
Kurz darauf betraten der Mönch und der Ritter den Raum und fielen vor Demónicus auf die Knie.
„Herr!“, rief Tránsito und neigte demütig den Kopf.
„Wir sind wieder zurück“, sagte Alexander, und um den Großen Zauberer gnädig zu stimmen, fügte er hinzu: „Wir bringen gute Nachrichten!“
„Ich freue mich, euch zu sehen“, erwiderte Demónicus. „Ich brenne darauf zu hören, was ihr mir zu sagen habt. Ich brauche gute Verbündete und vertraue euch. Wo seid ihr die ganze Zeit gewesen? Ich habe euch schon in den Kerkern von Carthacia vermutet.“
„Man hat uns tatsächlich eingesperrt, aber wir konnten fliehen“, erklärte der Mönch.
„Hier ist das, was wir Euch versprochen haben, Herr!“, sagte Alexander und reichte ihm einen Lederbeutel. „Endlich ist der Augenblick gekommen, es Euch zu übergeben.“
***
A RTURO UND A LEXIA saßen auf ihren Pferden, Lanzen und Schilde bereit, jeder an einem Ende der Kampfbahn.
Der Turniermeister hielt ein weißes Tuch hoch. Alle Blicke waren auf ihn gerichtet.
Seine Hand ließ das Tuch los, und es flatterte zu Boden. Der Kampf hatte begonnen! Genau in dem Moment, als das Tuch die Erde berührte, drückten die Pferde ihre Hufe in den Boden und trabten los. Die beiden Reiter hielten die Zügel fest in der Hand und pressten die Schilde schützend gegen ihre Körper. Die Lanzen waren direkt auf den Gegner gerichtet.
Die Zuschauer hielten den Atem an. Die Entfernung zwischen den Kontrahenten wurde geringer. Niemand sagte etwas. Es herrschte Totenstille. Nur die Fahnen und Standarten flatterten im Wind. Die beiden Pferde verfielen in Galopp. Der Zusammenstoß war durch nichts mehr aufzuhalten. Er würde fürchterlich sein.
Alexia und Arturo galoppierten mit unbeschreiblicher Vehemenz aufeinander zu. Sie hatte ihn herausgefordert, und er hatte die Herausforderung widerstrebend angenommen. Er sah keinen Sinn in diesem Duell und verstand nicht, was Alexia damit bezweckte. Doch jetzt, da es begonnen hatte, blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zu verteidigen.
Einen Moment lang dachte er daran, sich von ihr besiegen zu lassen, um ihr nicht wehzutun; aber wenn sie etwas merkte, würde sie es ihm nie verzeihen. Er musste an den Tag denken, als sie sich in Ambrosia kennengelernt und zum ersten Mal die Klingen gekreuzt hatten, bevor Morfidio mit seinen Männern aufgetaucht war. Oder als er sie, in dem Glauben, es wäre Ratala, mit seinem alchemistischen Schwert getötet hatte.
Und nun ritt sie, wusste der Himmel warum, mit erhobener Lanze auf ihn zu, bereit, ihn vom Pferd zu stoßen und ihn vor seinen Männern der Lächerlichkeit preiszugeben … oder selbst besiegt zu werden und den Respekt ihrer Legionäre zu verlieren.
Arturo versuchte zu vergessen, dass der gegnerische Reiter Alexia war. Er stellte sich vor, dass es irgendein unbekannter Feind sei, der ihn aus dem Sattel werfen wollte. Und er war fest entschlossen, sich mit allen Mitteln zur Wehr zu setzen.
Jetzt hatte er sie direkt vor sich. Er zielte auf ihren Schild, den verwundbarsten Punkt. Als Alexia merkte, was er vorhatte, war sie davon überzeugt, dass er die Absicht hatte, sie mit einem Stoß aus dem Sattel zu werfen.
Doch sie irrte sich.
Im letzten Moment riss Arturo die Lanze hoch und traf sie mit aller Wucht an der rechten Schulter. Alexia schwankte, konnte sich aber im Sattel halten.
Arturo ritt bis zum Ende der Bahn weiter, warf die gesplitterte Lanze fort, nahm eine neue entgegen und machte kehrt, um den Kampf fortzusetzen.
Die Prinzessin hatte ebenfalls kehrtgemacht und ritt nun in rasendem Galopp auf Arturo zu. Der beugte sich vor und gab seinem Pferd die Sporen.
Erneut trafen die Kontrahenten aufeinander. Der wütende Aufprall ihrer Lanzen ließ beide gefährlich schwanken, sodass man den Eindruck hatte, sie würden sich im nächsten Moment im Sand wälzen. Doch Sekunden später hatten sie ihr Gleichgewicht wiedergefunden und saßen fest im Sattel. Die Hunderte von Soldaten und Bauern, die sich zu beiden Seiten der Kampfbahn eingefunden hatten, um sich das Duell anzusehen, klatschten
Weitere Kostenlose Bücher