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Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts

Titel: Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Santiago García-Clairac
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begeistert Beifall und ließen sie hochleben.
    Obwohl Arturo und Alexia bereits ziemlich erschöpft waren, nahmen sie die dritte Lanze in Empfang und machten sich zum letzten und entscheidenden Waffengang bereit. Ihre Pferde, deren Kräfte allmählich nachließen, begannen auch diesen Ritt mit viel Elan und preschten voran. Arturo war glücklich über den bisherigen Verlauf des Kampfes. Gewiss, er wollte nicht verlieren, aber ein Sieg hätte ihn ebenso wenig gefreut.
    Deswegen ging er die nächste Attacke in derselben Manier an. Er wusste, er musste den Stoß mit aller Kraft führen, durfte aber seiner Gegnerin nicht überlegen sein. Er wollte Alexia nicht besiegen, aber er war auch nicht bereit, sich demütigen zu lassen.
    Als er sah, dass die gegnerische Lanze direkt auf seinen Helm zielte, wusste er, dass es ernst wurde. Er warf sich zur Seite und konnte so dem Stoß ausweichen. Doch seine Gegnerin war schneller als er. In letzter Sekunde riss Alexia die Lanze herum und traf den Schild ihres Gegners. Arturo war auf einen solchen Überraschungsangriff nicht vorbereitet gewesen und hatte die Deckung vernachlässigt. Der Aufprall warf ihn nach hinten, er fiel vom Pferd und musste Staub fressen.
    Zum Glück hatte auch seine Lanze ihre Wirkung nicht verfehlt, sodass Alexia wenige Schritte von ihm entfernt im Sand lag.
    Noch etwas benommen von dem Sturz blieb Arturo eine Weile liegen. Sein ganzer Körper tat ihm weh, doch eine ernste Verletzung hatte er nicht davongetragen. Nachdem er das erleichtert festgestellthatte, stand er auf und ging hinüber zu Alexia, die wie leblos dalag. Er hatte sie hart an der Schulter getroffen.
    „Alexia!“, rief er besorgt. „Ist alles in Ordnung?“
    Die Prinzessin rührte sich nicht.
    „Alexia! Bitte, sag etwas!“
    Sie bewegte sich ein wenig.
    Arturo riss ihr schnell den Helm vom Kopf, damit sie besser Luft bekam.
    „Crispín!“, schrie er auf. „Das bist ja du!“
    Arturo hob den Blick und schaute sich suchend um. Da sah er Alexia, die auf ihn zugelaufen kam.
    „Arturo“, murmelte Crispín mit schwacher Stimme, „verzeih mir … es tut mir leid …“
    „Crispín!“, schrie die Prinzessin und kniete neben ihm nieder. „Alles in Ordnung mit dir?“
    „Ich glaube, ja … ist schon besser …“
    „Was soll der Unsinn?“, fragte Arturo verärgert. „Was hast du dir dabei gedacht, Alexia?“
    „Das ist kein Unsinn“, antwortete sie energisch. „Das ist ein Akt der Gerechtigkeit.“
    „Warum habt ihr mich getäuscht?“
    „Weil du es nicht akzeptiert hättest“, antwortete Alexia, während sie Crispín beim Aufstehen behilflich war. „Du hättest niemals gegen ihn gekämpft.“
    „Er war mein Knappe. Außerdem ist er jünger als ich …“, argumentierte Arturo.
    „Ja, er ist jünger als du, aber er hat die Schwarze Armee angeführt, als die Festung von Emedia erobert wurde. Und er ist einer der besten Offiziere meiner Legion“, erwiderte Alexia. „Er ist erwachsen geworden, aber du hast es nicht bemerkt, Arturo. Deswegen haben wir auf eine List zurückgegriffen.“
    Arturo gab keine Antwort. Er war sprachlos.
    „Ich glaube, er verdient es, beweisen zu können, dass er sich zu einem Ritter entwickelt hat“, fuhr Alexia fort. „Du solltest seinen Wunsch respektieren.“
    Arturo schwieg noch immer. Alexias Worte hatten ihn nachdenklich gemacht. Im Grunde wusste er, dass sie recht hatte.
    „Es … es tut mir leid“, sagte er schließlich zu seinem ehemaligen Knappen. „Alexia hat recht, ich muss dir Respekt zollen und deine Fähigkeiten anerkennen. Du warst ein guter Knappe, aber du hast dich in einen Ritter verwandelt, ohne dass ich mir dessen bewusst war. Entschuldige, Freund Crispín.“
    „Dafür gibt es keinen Grund, Herr“, erwiderte Crispín. „Im Gegenteil, ich muss mich bei dir entschuldigen, weil ich dich getäuscht habe.“
    „Es war meine Idee“, gestand Alexia. „Ihn trifft keine Schuld. Wenn du auf jemanden böse sein kannst, dann auf mich.“
    „Ich bin niemandem böse, nur weil er mir die Augen geöffnet hat“, entgegnete Arturo. „Und wenn jemand um Verzeihung bitten muss, dann bin ich es. Ich war blind und habe nicht bemerkt, dass Crispín nicht mehr der Junge ist, denn ich gekannt habe.“
    „Dann wirst du also mit Königin Émedi sprechen und sie bitten, ihn zum Ritter zu schlagen?“, fragte die Prinzessin.
    „Selbstverständlich werde ich das! Ich werde stolz darauf sein, einen Edelmann wie Crispín in meinem neuen

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