Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
sende ich ihn euch zu.“
„Hier“, sagt Adela und reicht Estrella ihre Visitenkarte, „da steht meine Mailadresse drauf.“
***
D ER S ARG MIT Escorias Leichnam ist in das Grab hinabgelassen und mit Erde bedeckt worden. Von ihr bleiben nur noch Erinnerungen übrig.
„Das war’s“, sagt Metáfora. „Gehen wir!“
„Warte, Hinkebein will sich noch von ihr verabschieden“, sage ich. „Geben wir ihm etwas Zeit.“
„Waren sie eigentlich richtig verheiratet?“, tuschelt sie.
„Scheint so“, flüstere ich zurück.
„Meinst du, er war immer noch in sie verliebt?“
„Nein, er interessiert sich nur noch für Adela.“
„In zwei Menschen gleichzeitig verliebt sein … Also, ich weiß nicht …“
„Das mit Hinkebein und Escoria war nichts weiter als eine schöne Erinnerung. Sie haben sich eben gut verstanden, obwohl sie schon lange getrennt waren. Das muss man sich mal vorstellen! … Aber worauf willst du eigentlich hinaus, Metáfora?“
„Auf nichts, nur dass …“
Riiiinnnng! Riiiinnnng!
„Hallo?“
„Ist dort Arturo Adragón?“, fragt eine mir unbekannte Männerstimme.
„Ja, am Apparat. Wer spricht da?“
„Ein Freund. Mein Name spielt keine Rolle. Ich wollte dich nur warnen. Du musst Férenix so schnell wie möglich verlassen! Das ist besser für dich und deine Freunde.“
„Was sagen Sie da? Wer sind Sie überhaupt?“
„Das tut nichts zur Sache. Wir haben General Battaglia. Hör zu …“
„Den General?“, schreie ich. „Wo ist er?“
„In unserer Gewalt, mein Junge“, antwortet die unbekannte Stimme. „Tu, was ich dir sage: Verschwinde aus Férenix!“
Piiiiii … Die Verbindung ist unterbrochen.
„Wer war das?“, fragt Metáfora.
Ich ziehe sie von den anderen fort.
„Sie haben den General entführt!“, sage ich zu ihr, als wir einigermaßen ungestört sind.
„Was verlangen sie für seine Freilassung?“
„Sie wollen, dass wir Férenix verlassen.“
„Ist was?“, fragt Adela, die sich zu uns gesellt hat.
„Sie haben General Battaglia entführt!“
„Weißt du, wer?“
„Nicht wirklich, aber ich kann es mir denken. Das sind die, die mich aus Férenix vertreiben wollen. Meinen Namen und die Stiftung haben sie sich schon unter den Nagel gerissen … Strombers Freunde! Aber damit kommen sie nicht durch!“
„Diese Typen sind gefährlich“, warnt mich Adela. „Entweder man ist bereit, sich mit ihnen anzulegen, oder man verschwindet besser. Du musst dich entscheiden!“
„Ich will hier bleiben und für meine Rechte kämpfen“, antworte ich. „Dazu bin ich fest entschlossen!“
„Dann solltest du dir gut überlegen, wie du gegen sie vorgehen willst. Sonst bist du verloren.“
„Das Wichtigste ist jetzt, Battaglia freizubekommen.“
„Nein, das Wichtigste ist, dich und deine Freunde zu schützen. Du musst verhindern, dass noch jemand getötet oder gekidnappt wird.“
„Und wie soll ich das anstellen?“
„Ihr müsst euch irgendwo verschanzen und aufpassen, dass niemand in eure Nähe kommt.“
„Und wo?“
„Das weißt du doch“, sagt sie. „Ich brauche es dir nicht zu sagen.“
***
M ETÁFORA IST NACH Hause gegangen, und auch Hinkebein und Adela haben sich von mir verabschiedet. Ich will noch ein wenig spazieren gehen, um meine Gedanken zu ordnen und mir einen Plan zurechtzulegen.
Obwohl es schon dunkel ist, habe ich soeben einen Schatten in einem Hauseingang gesehen. Normalerweise hätte ich dem keine Beachtung geschenkt, aber nach allem, was passiert ist, bin ich vorsichtig geworden. Ich bleibe also stehen und warte ab.
„Arturo?“, ruft jemand aus dem Hauseingang.
„Wer bist du? Was willst du von mir?“
„Ich bin’s, Jazmín … der Tätowierer.“
„Warum versteckst du dich? Was willst du?“
„Keine Angst, ich tu dir nichts, ich will nur mit dir reden.“
„Worüber? Es ist spät, wir können uns morgen treffen.“
„Morgen bin ich vielleicht schon tot! Wir müssen jetzt reden!“
„Hör auf mit dem Quatsch! Erzähl mir nicht, dass dein Leben in Gefahr ist!“
„Sie haben versucht, mich umzubringen! Ich glaube, es war der Einbeinige …“
„Willst du mir nicht endlich sagen, wie er heißt?“
Er tritt ein wenig aus dem Schatten hervor.
„Wenn ich dir seinen Namen verrate, bringt er mich um, garantiert!“
„Du brauchst keine Angst zu haben, früher oder später kriegen wir ihn. Außerdem weiß ich inzwischen, wer es ist … glaube ich. Er istso gut wie enttarnt. Wir werden ihn der Polizei
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