Die Schwarze Armee 03 - Das Reich des Lichts
verteidigen“, sage ich. „Sie sollen sich bloß in Acht nehmen!“
„Was war das?“, fragt Adela verstört. „Wo sind diese fliegenden Dinger plötzlich hergekommen? Waren das Fledermäuse, oder was?“
„Komm, Liebling, ich erkläre es dir“, sagt Hinkebein.
„Hast du das gesehen, Juan?“
„Ja, ja … Komm!“
***
D IE N ACHT IST hereingebrochen. Um uns herum ist alles still. Inzwischen haben wir uns häuslich eingerichtet. Mit Sombras Hilfe haben wir das Nötigste herangeschafft, um einige Zeit durchzuhalten. Ich weiß nicht, wie lange es dauern wird. Ich weiß nur, dass ich schnell handeln muss. Je eher ich die Probleme löse, desto besser.
Die Zeit arbeitet gegen uns. Wir können nicht ewig hier bleiben. Früher oder später wird man uns angreifen, und dann müssen wir reagieren. Waffen haben wir keine, nur Adelas Pistole, Adragóns Hilfe und die seiner Buchstabenarmee. Doch ich hoffe, dass wir nicht darauf zurückgreifen müssen.
„Ich möchte dir etwas zeigen, Arturo“, sagt Sombra zu mir.
„Was denn?“, fragt Metáfora.
„Gerade sind zwei Mönche gekommen. Sie sind aus dem Kloster von Monte Fer entwischt.“
„Entwischt?“, frage ich verdutzt.
„Sie möchten dich sprechen.“
„Wo sind sie?“, will Metáfora wissen.
„Folgt mir, aber leise. Besser, wenn keiner was merkt.“
Wir gehen mit ihm in den ehemaligen Garten, in dem Hinkebein bis zu der Explosion gewohnt hat. Zwei Mönche warten auf uns. Ich erkenne sie sofort.
„Bruder Pietro! Bruder Lucio!“, rufe ich.
„Hallo“, begrüßt Metáfora sie. „Was führt Sie hierher, um diese Zeit?“
„Schlechte Neuigkeiten“, antwortet Bruder Pietro. „Wir mussten uns heimlich fortschleichen. Das Kloster wird überwacht.“
„Erzählen Sie uns, was Sie wissen“, bitte ich sie.
„Abt Tránsito schickt uns“, flüstert Bruder Lucio. „Wir sollen Arturo berichten, was geschehen ist.“
„Da bin ich aber mal gespannt!“, antworte ich.
„Heute waren Polizisten bei uns“, erklärt er. „Sie sagten, sie hätten den Befehl, die mittelalterlichen Bücher abzuholen, die der Stiftung gehören. Sie haben behauptet, wir hätten sie gestohlen. Aber Bruder Tránsito hat sich standhaft geweigert. Da haben sie gesagt, das sei Widerstand gegen die Staatsgewalt. Als der Abt sie immer noch nicht reingelassen hat, sind sie weggegangen. Aber sie haben gesagt, sie kommen morgen früh wieder, mit einem Durchsuchungsbeschluss. Mehrere Beamte sind zur Überwachung dageblieben.“
„Morgen wird sich alles entscheiden“, sagt Papa, der lautlos zu uns in den Garten gekommen ist. „Zuerst werden sie hierherkommen und dann gleich zum Kloster weiterfahren … Das war’s dann wohl. Wir haben die Schlacht verloren.“
„Nein, Papa, wir haben sie nicht verloren! Der morgige Tag wird der Tag unseres Sieges sein!“, verkünde ich feierlich. „Das verspreche ich dir!“
„Arturo hat recht“, pflichtet Metáfora mir bei. „Morgen werden wir die Schlacht gewinnen.“
„Sie werden zu Vielen kommen, ganz bestimmt“, sagt Papa.
„Um so besser!“, rufe ich. „Dann wird unser Triumph umso größer!“
Ich bin alleine und nutze die Gelegenheit, einen dringenden Anruf zu erledigen.
„Hallo, Doktor Vistalegre“, sage ich. „Ich bin’s, Arturo.“
„Hallo, Arturo! Was gibt’s?“
„Ich habe mich entschlossen, die Hypnose nicht zu machen. Außerdem glaube ich, dass wir die Sitzungen beenden sollten. Ich habe Ihnen alles erzählt, was ich weiß. Mehr habe ich Ihnen nicht zu sagen. Vielen Dank für alles … und grüßen Sie Doktor Bern von mir.“
„Ist etwas Besonderes passiert, oder was ist der Grund für deine Entscheidung?“
„Bei mir passiert ständig etwas! Vielen Dank, Doktor.“
„Gut, Arturo … Aber wenn du es dir anders überlegst … Du kannst mich jederzeit anrufen, das weißt du ja.“
„Vielen Dank, aber mein Entschluss steht fest. Adiós!“
Als ich auflege, habe ich das Gefühl, dass mir eine Last von den Schultern genommen ist.
Cristóbal kommt angelaufen. Ob das ein Zufall ist? Ich weiß es nicht.
„Arturo! Was ist los?“, fragt er außer Atem. „Hab gehört, ihr habt euch hier verschanzt. Stimmt das?“
„Woher weißt du das? Im Café haben wir euch nichts davon erzählt …“
„Mireia hat’s mir gesagt, als ich sie nach Hause begleitet habe“, gesteht er. „Sie weiß alles!“
„Scheint mir auch so“, antworte ich. „Sie weiß mehr, als sie zugibt.“
„Seit wir zusammen gehen,
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