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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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herauszukommen. »Ich
rede mit ihnen«, sagte Trautman entschlossen. Er machte einen
Schritt, um seine Ankündigung in die Tat umzusetzen, und blieb
sofort wieder stehen. Seine Bewegung hatte eine neuerliche
heftige Woge von Flüchen und Drohungen ausgelöst. Fünf oder
sechs Männer hatten den Lagerraum mittlerweile ganz betreten,
und weitere folgten ihnen; noch zögernd, aber mit jedem Schritt
mutiger werdend. Alle waren bewaffnet.
»Wenn wir kämpfen müssen, flieht jeder für sich!« sagte Ben.
»Wir treffen uns am Hafen. « »Witzbold«, knurrte Juan. »Wenn die sich auf uns stürzen, treffen wir uns im Himmel wieder. «
Die Männer näherten sich ihnen weiter. Mike sah aus den
Augenwinkeln, wie Trautman sich spannte und Singh einen
Schritt in seine Richtung machte; wohl, um ihn zu beschützen,
sollte es ernst werden. Mike machte sich jedoch nichts vor gegen diese Übermacht hatte nicht einmal der Sikh-Krieger eine
Chance. »Achtung!« schrie Ben plötzlich. »Sie kommen!« Mike
fuhr entsetzt zusammen und trat rasch vor Serena. Erst dann sah
er, daß Ben sich getäuscht hatte. Tatsächlich war in die
aufgeregte Menge plötzlich eine angstvolle Bewegung
gekommen. Draußen auf der Straße gellten nun Schreie, und er
sah Schatten und hektisch rennende Gestalten. Etwas klirrte,
und wieder hörte er einen Schrei, der diesmal eindeutig
schmerzerfüllt klang.
Auch die Männer, die sich ihnen bereits genähert hatten,
fuhren erschrocken herum. Die Menge schien regelrecht in
Panik zu geraten, und er hörte auch Geräusche, die eindeutig auf
einen Kampf schließen ließen.
In der nächsten Sekunde schon wurde aus seinem Verdacht
Gewißheit. Ein gellender Schrei erklang, und dann stolperte
eine Gestalt in einem braunen Kaftan in die Halle herein und
brach zusammen. Drei, vier
weitere Männer folgten ihm,
offensichtlich in großer Hast vor irgend etwas fliehend, und
dann teilte sich die Mauer aus Leibern, die die Tür bisher
versperrt hatte, und sie sahen endlich, was all diese Männer
derart in Schrecken versetzte:
Mike atmete tief durch. Es waren zwei große, in der Farbe der
Nacht gekleidete Gestalten, die unter die Männer fuhren. Sie
waren unbewaffnet, aber das machte keinen Unterschied. Ihre
Bewegungen waren so schnell, daß Mike sie kaum sah. Er
wußte sofort, wen sie vor sich hatten - Yasal und Hasim, Lady
Grandersmith' Leibwächter, aber sie schienen nur wirbelnde
schwarze Schatten zu sein, unter deren Hieben und Tritten die
Menschenmenge auseinanderstob wie eine Schafherde, unter
die der Wolf gefahren war. »Al Achawwiya al sauda'!«
Zuerst war es nur eine Stimme, die diese fremdartigen Worte
schrie, aber gleich darauf stimmte die gesamte Menge in den
Ruf ein, und die schienen die Panik endgültig komplett zu
machen. Mike wußte nicht, was die Worte bedeuteten, aber
allein ihr unheimlicher Klang jagte auch ihm einen eisigen
Schauer über den Rücken. Hatten bisher noch einige besonders
tapfere Männer versucht, die beiden tobenden Beduinen
aufzuhalten, so warfen nun auch die letzten ihre Waffen fort
und stürzten davon. Auch die Männer, die bereits zu ihnen
hereingekommen waren, fuhren herum und suchten ihr Heil in
der Flucht.
Nicht allen gelang es. Mike sah voller Entsetzen, wie Yasal
einen der Flüchtenden mit einem gewaltigen Satz einholte und
ihn so mühelos durch die Luft schleuderte wie ein Kind eine
Stoffpuppe. Der Mann prallte gegen die Wand, rappelte sich mit
der Kraft der Verzweiflung wieder auf und humpelte davon.
Yasal setzte ihm nach und holte ihn mit einem einzigen Schritt
ein. »Nein!«
Serenas Stimme war so scharf, daß für den Bruchteil einer
Sekunde alles mitten in der Bewegung zu erstarren schien.
Yasal, der den unglückseligen Burschen bereits wieder gepackt
und diesmal hoch über den Kopf erhoben hatte, um ihn mit
tödlicher Wucht auf den Boden zu schmettern, hielt inne und
wandte sich Serena zu.
»Nein!« sagte Serena noch einmal. »Tu das nicht! Es ist nicht
nötig! Sie fliehen doch!«
Für eine Sekunde stand der schwarzgekleidete Beduine da und
starrte Serena an, und es war Mike, als fände ein stummer
Zweikampf zwischen ihnen statt. Er selbst war sicher, daß er
dem durchdringenden Blick der unheimlichen Augen keinen
Sekundenbruchteil lang standgehalten hätte - aber am Ende war
es Serena, die das stumme Duell gewann. Nicht unbedingt sanft,
aber auch nicht mit der furchtbaren Gewalt, zu der er ausgeholt
hatte, setzte Yasal den Mann zu Boden und wandte sich

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