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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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versprochene
Ausflug zu den Pyramiden«, erinnerte Lady Grandersmith. »Ich
glaube nicht, daß es klug wäre, heute dorthin zu fahren. Für
diesen Tag habt ihr alle genug Aufregung gehabt. Aber wir
holen es morgen oder übermorgen nach. «
»Das ist keine gute Idee«, sagte Singh. Nicht nur Mike sah ihn
stirnrunzelnd an
- schließlich hatten sie sich alle auf den
Ausflug zu den Pyramiden gefreut -, aber der Inder fuhr unbeirrt
fort: »Sie haben vollkommen recht, Lady Grandersmith. Man
wird nach uns Ausschau halten, entweder die eine oder die
andere Seite. Und eine Gruppe wie die unsere fällt zwangsläufig
auf. Selbst bei den Pyramiden. «
»Oh, das ist kein Problem«, antwortete Lady Grandersmith
lächelnd. »Ich kenne den Mann, der die Führungen organisiert.
Ich bin sicher, daß er für uns eine kleine Privattour veranstaltet.
Ganz unter uns und am Abend, wenn die Touristen nicht mehr
da sind. Und andere neugierige Augen. «
Es war nicht das erste Mal, daß Lady Grandersmith etwas in
dieser Art sagte. Wahrscheinlich war ihr längst aufgefallen, daß
Trautman, Singh und die anderen ein Geheimnis umgab und daß
sie aus irgendwelchen Gründen Wert darauf legten, nicht zu viel
Aufsehen zu erzeugen. Sie fragte nie direkt, aber es gelang ihr
auch nicht, ihre Neugier ganz im Zaum zu halten. »Ich denke
darüber nach«, sagte Trautman. Er hob rasch die Hand und warf
einen Blick in die Runde. »Das heißt nicht zwangsläufig ja, damit wir uns verstehen. «
»Aber auch nicht nein«, sagte Lady Grandersmith lächelnd.
Sie stand auf. »Ich schlage vor, daß wir uns nach den
schlimmen Ereignissen jetzt alle ein wenig Ruhe gönnen. In ein
paar Stunden geht die Sonne unter, dann ist es kühler. Yasal
wird uns das Abendessen zubereiten. Er ist ein ausgezeichneter
Koch. « »Und was noch?« fragte Mike. Lady Grandersmith
blinzelte. »Wie meinst du das?« Mike zögerte einen Moment,
sprach aber dann doch weiter: »Ich weiß nicht genau, wie ich es
sagen soll. Aber er und Hasim... « Er suchte nach Worten. »Als
wir in diesem Lagerschuppen waren«, sagte er schließlich, »und
Yasal und sein Bruder auftauchten, da... da haben die Leute
etwas geschrieen. « »So? Was denn?«
»Al Achawwiya al sauda'«, sagte Serena, ehe Mike antworten
konnte. Sie sprach die fremdartig klingenden Worte ohne
Akzent aus.
»Ja, genau«, sagte nun auch Juan. »Wir wissen nicht, was es
heißt, aber es schien ihnen gewaltige Angst zu machen. «
Für eine Sekunde wirkte Lady Grandersmith regelrecht
erschrocken - aber dann begann sie zu lachen. »Al Achawwiya
al sauda'« wiederholte sie. »Ja, jetzt verstehe ich. « Sie sah
Yasal an und drohte ihm spielerisch mit dem Finger. »Yasal,
wie oft soll ich euch noch sagen, daß ihr das lassen sollt?«
»Was?« fragte Mike.
»Übersetzt heißt es ungefähr soviel wie Die Schwarze
Bruderschaft«, antwortete Lady Grandersmith. »Es ist eine
Legende. Nicht mehr. «
»Dafür hat es ihnen aber eine Menge Angst gemacht«, sagte
Ben.
»Genau das sollte es auch«, meinte Lady Grandersmith mit
einem jetzt eher amüsierten Seitenblick auf Yasal. »Die
Schwarze Bruderschaft war angeblich ein Stamm von Beduinen,
der tief in der Wüste gelebt und sich der Schwarzen Magie
verschrieben haben soll. Es heißt, daß sie unsterblich und
unverletzbar gewesen sein sollen und daß sie jedem, der mit
ihnen in Berührung kam, den Tod brachten oder Schlimmeres.
Natürlich ist es nur eine Legende. Aber Yasal und sein Bruder
machen sich einen Spaß daraus, so zu tun, als gehörten sie dazu.
Ich habe es ihnen schon ein paarmal verboten, aber manchmal
sind sie eben wie die Kinder. Ich kann es nicht ändern. « Sie
seufzte. »Heute hat es uns das Leben gerettet«, sagte Singh. »Ja,
das ist richtig. « Lady Grandersmith nickte bestätigend. »Und
nun endgültig Schluß mit diesem unangenehmen Thema. Wenn
ihr wollt, erzähle ich euch heute abend die Legende der
Schwarzen Bruderschaft in aller Ausführlichkeit, aber nun bin
ich müde - und euch tun ein paar Stunden Schlaf sicher auch
gut. Es sind Zimmer genug da, jeder kann sich eines aussuchen.
Bis später dann. « Sie ging - ein bißchen überstürzt, fand Mike und mit ihr auch Yasal. Nach einem Augenblick stand auch
Mike auf, um ins Haus zu gehen, aber Ben rief ihn noch einmal
zurück. »Warte noch«, sagte er. Mike sah ihn fragend an. »Ja?«
»Da ist noch etwas, was ich nicht in ihrer Gegenwart tun
konnte«, antwortete Ben. Zwischen seinen Augenbrauen stand
eine steile

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