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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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säuerlich. »Wir waren schon unterwegs. Mit
einem anderen Wagen. «
Lady Grandersmith machte ein betrübtes Gesicht. »Ich kann
es mir nur so erklären, daß irgend jemand vom Hotelpersonal
wußte, daß ihr auf eine Fahrgelegenheit wartet. «
»Und hat seinen Onkel gerufen, der Ehrenmitglied bei der
örtlichen Mafia-Filiale ist?« fragte Ben. Lady Grandersmith
überging den sarkastischen Unterton und nickte ernst. »So
etwas kommt leider immer wieder vor. Dies ist ein armes Land,
Ben; und euer Hotel ist eines der teuersten in der Stadt. So
etwas lockt fast zwangsläufig alle möglichen zwielichtigen
Gestalten an. Glaub mir, ich bedauere am meisten, was passiert
ist, aber ihr hattet trotz allem noch großes Glück. « »Ja«, sagte
Trautman. »Wären Ihre beiden Bediensteten nicht zufällig
aufgetaucht... « »Oh, so zufällig war das nicht«, erklärte Lady
Grandersmith mit einem Seitenblick auf Hasim, der mit vor der
Brust verschränkten Armen einige Meter abseits stand und auf
weitere Befehle wartete. Mike fühlte sich in seiner Gegenwart
nach wie vor unbehaglich. Daß die beiden Beduinen ihnen
gerade das Leben gerettet hatten, änderte nichts daran. »Nein?«
fragte Mike.
»Nein«, bestätigte Lady Grandersmith. »Wir haben euch nur
um wenige Minuten verpaßt. Als ich hörte, was geschehen war,
habe ich Yasal und Hasim losgeschickt, um euch zu suchen.
Wie sich gezeigt hat, keine Sekunde zu früh. «
»Das stimmt«, sagte Trautman schaudernd. »Ich verstehe bis
jetzt nicht, warum die Leute so erbost waren. Sie hätten uns
gelyncht, wären die beiden nicht aufgetaucht. «
Lady Grandersmith lachte leise. »Kein Wunder. Wissen Sie
überhaupt, wo Sie waren?« »Nein«, antwortete Trautman.
»Seien Sie froh«, sagte Lady Grandersmith. »Die Gegend
gehört zu den schlimmsten der ganzen Stadt. Diese Leute waren
nicht wütend, weil ihr etwas getan habt, Mister Trautman,
sondern weil Sie und die Kinder ihnen auf die Schliche zu
kommen drohten. Kein Räuber hat es gern, wenn sein Versteck
bekannt wird. « Plötzlich wurde sie sehr ernst. »Glauben Sie mir
- sie hätten euch alle getötet. «
Das klang plausibel. Und trotzdem... irgendwie überzeugte es
Mike noch nicht. Er mußte unentwegt an den Ausdruck von
Angst auf den Gesichtern der Männer denken, den Yasals und
Hasims Erscheinen hervorgerufen hatte - und die Brutalität, mit
der die beiden gegen die Männer vorgegangen waren. Auch
Mike hatte schon um sein Leben kämpfen müssen, und das
mehr als einmal, aber er wäre niemals auf die Idee gekommen,
einem Gegner nachzusetzen, der bereits floh. »Aber nun ist es ja
überstanden«, sagte Lady Grandersmith in verändertem Ton.
»Es tut mir leid, daß ihr eure Sachen eingebüßt habt - vor allem
du, Serena, aber das war das kleinere Übel, denke ich. « Sie
blinzelte Serena verschwörerisch zu. »Ich bin sicher, daß ich
noch ein paar kleine Souvenirs für euch finde, bevor ihr abreist.
« »Was morgen der Fall sein wird«, sagte Trautman. »Morgen
schon?« Lady Grandersmith wirkte überrascht, obwohl sie es
eigentlich besser wissen mußte. »Das hatten wir besprochen«,
erinnerte Trautman. »Jaja«, antwortete Lady Grandersmith
hastig. »Das stimmt. Aber... « Sie schwieg einen Moment. »So,
wie die Dinge liegen, sollten Sie sich überlegen, doch noch ein
paar Tage hierzubleiben. Sie sind meine Gäste, solange Sie
wollen. «
»Das ist sehr freundlich von Ihnen, Lady Grandersmith. Aber
-« begann Trautman, wurde aber sofort wieder von ihr
unterbrochen:
»Das ist nicht nur freundlich, ich fürchte, es muß sein«, sagte
Lady Grandersmith. »Sehen Sie, was heute in der Stadt
geschehen ist, hat garantiert für eine Menge Aufsehen gesorgt.
Ich fürchte, es wird jetzt nicht mehr so einfach werden, die
Dinge zu besorgen, die Sie noch brauchen. Wir sollten ein, zwei
Tage verstreichen lassen, nur zur Sicherheit. Die Polizei war
sicher bereits im Hotel, und auch die Leute, denen Sie gerade
noch einmal entkommen sind, sind nicht zu unterschätzen.
Glauben Sie mir - Sie nehmen meine Einladung besser an und
verlängern Ihren Urlaub noch um ein paar Tage. «
Trautman schwieg. Er sah nicht besonders begeistert drein,
aber er schien auch einzusehen, daß Lady Grandersmith
wahrscheinlich recht hatte. Es würde jetzt tatsächlich sehr viel
schwieriger werden, noch einmal in die Stadt zu gehen und die
Teile zu besorgen, die sie für die Reparatur der NAUTILUS
benötigten. »Und außerdem ist da ja noch der

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