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Die schwarze Bruderschaft

Die schwarze Bruderschaft

Titel: Die schwarze Bruderschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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es ist. Nicht aus
Neugier«, fügte er verteidigend hinzu, als Mike ihn fast
betroffen ansah. »Aber es könnte sein, daß es sehr wichtig für
uns wird. « »Wieso?«
»Noch sind wir nicht zurück«, gab Trautman zu bedenken.
»Selbst wenn wir Tag und Nacht arbeiten, brauchen wir
wahrscheinlich Tage, um alle Behälter zu verladen, wenn es
wirklich so viele sind, wie ihr sagt. Und dann kommt noch die
Rückfahrt. « Er schüttelte seufzend den Kopf. »Ich will ja nicht
unken, aber ich habe Zweifel, daß wir es schaffen. Und ihr wißt,
was passiert, wenn wir die Frist nicht einhalten. «
Seltsamerweise beunruhigte Mike diese Vorstellung kaum.
Nach alledem, was er heute mit Yasal und seinem Bruder erlebt
hatte, war er ziemlich sicher, daß die beiden auch dies
einkalkuliert hatten. »Wieviel Zeit haben wir noch?« fragte er.
»Fünf Tage«, antwortete Trautmari. »Warum?« »Fünf Tage.
Das wäre der... « Mike rechnete rasch in Gedanken nach.
»Sechzehnte Februar, richtig?« »Stimmt«, antwortete Trautman.
»Weshalb fragst du?« »Ohne besonderen Grund«, antwortete
Mike. »Ich habe überlegt, ob an diesem Datum etwas
Besonderes ist. « Da war eine Erinnerung, irgendwo tief in
seinem Gedächtnis vergraben. Zu tief, um sie zu erkennen, aber
nicht tief genug, um sie ganz zu vergessen. Irgend etwas, was
irgend jemand gesagt hatte und das ihm plötzlich wichtig
erschien. Aber was nur? »Oder war?« fragte Chris.
Mike sah ihn aus aufgerissenen Augen an. »Das ist es!« sagte
er. »Erinnert ihr euch an das, was Lady Grandersmith gesagt
hat? Wir können nicht noch einmal zweihundertfünfzig Jahre
warten! Ich habe es für einen Versprecher gehalten, aber
vielleicht war es gar keiner, sondern etwas, was ihr
herausgerutscht ist, ohne daß sie es selbst wollte. «
»Zweihundertfünfzig Jahre?« Juan sah ihn kopfschüttelnd an.
»Du willst doch nicht etwa behaupten, daß Yasal und die beiden
anderen zweihundertfünfzig Jahre alt sein sollen? Warum nicht
gleich fünfhundert?« Er versuchte zu lachen. »Das ist
unmöglich. Niemand wird so alt. «
»Jemand, der ohne Atemgerät eine Stunde unter Wasser
Spazierengehen kann, vielleicht doch«, sagte Mike. Er zuckte
mit den Schultern. »Wer weiß. Wir sollten jedenfalls einmal
nachschlagen, was am sechzehnten Februar vor
zweihundertfünfzig Jahren war. « »Das werden wir tun«, sagte
Trautman. »Aber du nicht. Du gehst jetzt in deine Koje und
schläfst dich gründlich aus. « Er machte eine entschiedene
Handbewegung, als Mike protestieren wollte. »Keine
Widerrede. Schau in den Spiegel, wenn du mir nicht glaubst. Du
bist vollkommen erschöpft und total durchgefroren. Juan und
ich werden als nächste mit Yasal zur TITANIC hinübergehen,
und dann sehen wir weiter. Vielleicht finden wir ja eine
Möglichkeit, den Transport irgendwie zu beschleunigen. «
»Wir könnten einen Flaschenzug bauen«, schlug Juan vor.
»Wie?« fragte Ben. »Wozu denn das?« »Um die Behälter auf
diese Weise schneller zu transportieren, Schlaumeier«,
antwortete Juan spöttisch. »Sie wiegen hier unten kaum etwas,
aber nach Mikes Beschreibung sind sie ziemlich unhandlich.
Wenn wir ein Seil zwischen der NAUTILUS und der TITANIC
spannen und sie daran befestigen, geht es viel schneller. «
»Hm«, machte Ben. Mike konnte ein Grinsen nicht völlig
unterdrücken. Juans Idee war geradezu genial, und das mußte
Ben wohl auch einsehen, aber so war er nun einmal - er fand
prinzipiell erst einmal nichts gut, was nicht auf seinem Mist
gewachsen war. »Ich frage mich, wieso sie noch nicht darauf
gekommen sind«, sagte Singh.
»Vielleicht ist die Idee zu einfach«, witzelte Ben. »Wer weiß vielleicht sind sie ja nur Spezialisten für Unmögliches. «
Das Gespräch schleppte sich noch eine Weile dahin, aber es
fiel Mike immer schwerer, ihm zu folgen. Er spürte erst jetzt
richtig, wie anstrengend der Ausflug zur TITANIC hinüber
gewesen war, und so stand er schließlich auf, verabschiedete
sich von den anderen und ging zu seiner Kabine, um zu tun, was
Trautman ihm geraten hatte: sich gründlich auszuschlafen.
Leider wurde es damit nichts. Mike hatte das Gefühl, die
Augen noch nicht einmal richtig geschlossen zu haben, als er
schon wieder geweckt wurde; von lauten Stimmen, die direkt
vor seiner Tür erklangen. Mike preßte stöhnend den
Handrücken gegen die Stirn, zählte in Gedanken bis fünf und
sah dann auf die Uhr. Er hatte nicht einmal zwei Stunden
geschlafen - kein Wunder, daß er fast müder war als

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