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Die Schwarze Festung

Die Schwarze Festung

Titel: Die Schwarze Festung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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getötet, vor langer Zeit.« »Das habe ich auch gedacht«, mischte sich French ein. Stark warf ihm wieder einen zornigen Blick zu, aber diesmal reagierte French nicht darauf, sondern fuhr noch aufgeregter fort. »Sie haben auch sie getötet, sie und ihre Begleiter. Aber sie ... sie können sie nicht töten. Sie haben auf sie geschossen und sie getroffen, aber sie ... sie sind immer wiedergekommen, Stark. Ich habe es mit meinen eigenen Augen gesehen. Sie sind unsterblich. Nichts kann sie verwunden. Die Spinnen können ihnen nichts anhaben.« »Ich wollte, es wäre so«, sagte Charity leise. Sie lächelte traurig, dann deutete sie mit einer Kopfbewegung auf den Schleusendeckel, der noch immer aufgeklappt war. »Ich werde versuchen, Ihnen alles zu erklären, Mister Stark«, sagte sie. »Aber dort draußen sind noch zwei von unseren Freunden. Bitte lassen Sie sie herein.« French wollte den Lukendeckel schließen, aber Stark hielt ihn zurück, und French trat verwirrt beiseite. »Warum sollte ich das tun?« fragte er. »Wenn Sie wirklich so unverwundbar und gefährlich sind, wie French behauptet? Wir wissen nicht, ob Sie unsere Freunde oder Feinde sind.« »Das ist richtig«, sagte Charity. »Aber wenn wir wirklich so unverwundbar wären, wie French sagt, dann wären wir beide ebenso gefährlich für Sie, wie es vier wären.« Ein Ausdruck, von dem sie nicht wußte, ob es Schrecken oder Zorn war, huschte über Starks Gesicht. Er antwortete nicht. »Bitte, lassen Sie unsere Freunde herein«, sagte Charity noch einmal. »Sie wissen nicht, was mit uns geschieht und werden sich sorgen. Und ihr Luftvorrat reicht nicht ewig.« Sie betete, daß Stone nichts Unüberlegtes sagte oder gar tat, aber er hatte entweder wie sie den Ernst der Situation begriffen, oder er verstand gar nicht, in welcher Gefahr sie in diesem Moment schwebten. Jedenfalls sagte er kein Wort, und nach einer endlosen Sekunde deutete Stark auf die Luke und sagte: »Laßt sie herein. Und Sie«, fügte er, an Charity gewandt, hinzu, »erzählen.«

Kapitel 8
    Das Insektenheer hatte den Fluß erreicht und wie eine schwarze Woge aus lebendig gewordener Lava einfach verschlungen. Hartmann konnte nicht mehr sehen, was auf der anderen Seite geschah, denn der Rhein war die Grenze gewesen, hinter der die Jared seine Überwachungskameras ebenso schnell zerstört hatten, wie er sie hatte aufstellen lassen. Aber zwischen den brennenden Ruinen blitzte es immer wieder grell auf, und seit die Legionen Morons den Fluß überschritten hatten, hatte sich die Phalanx der Gleiter aufgelöst. Die Schiffe drangen nicht mehr in einer Linie vor, die eine Wand aus Feuer und schmelzendem Gestein wie einen tödlichen Schatten vor sich herschob, sondern rasten einzeln und im Tiefflug über die Ruinen hinweg und gaben dabei kurze, jetzt offensichtlich gezielte Feuerstöße ab. »Das ist Wahnsinn«, sagte Hartmann. »Ihre Leute haben nicht die geringste Chance, Kyle. Ich ... könnte Ihnen helfen. Wir haben nicht mehr viel, aber es reicht, um diese Gleiter vom Himmel zu holen.« Kyle drehte sich halb zu ihm herum und lächelte. »Ich weiß, wozu diese Anlage imstande ist«, sagte er. »Aber das ist nicht die Hilfe, die ich von Ihnen brauche.« Plötzlich spürte Hartmann Zorn. Beinahe anklagend deutete er auf  die Bildschirme. »Es sieht so aus, als würden Sie jedes bißchen hier gebrauchen, das Sie kriegen können, Kyle«, sagte er. »Wenn nämlich kein Wunder geschieht, dann werden Sie in spätestens einer halben Stunde niemanden mehr haben, um die Station am Nordpol anzugreifen.« Kyle antwortete nicht einmal. Er lächelte nur, wandte sich um und konzentrierte sich wieder auf das Geschehen auf den Bildschirmen. Hartmann hatte plötzlich Lust aufzuspringen und ihn zu packen, ihn zu schütteln und anzuschreien, irgend etwas zu tun, nur nicht länger dazusitzen und hilflos zuzusehen, wie das Millionenheer der Insektenkrieger die Stadt überrollte und sich unaufhaltsam dem Hort der Jared näherten. Und erst als er diesen Gedanken gedacht hatte, begriff er, was es wirklich bedeutete. Er betrachtete diese zehntausend Männer dort drüben noch immer als Menschen. Er hatte geglaubt, sie zu hassen, aber das stimmte nur zum Teil. Etwas in ihnen war noch immer menschlich, und diese ungezählten Insektenkrieger dort drüben machten jetzt Jagd auf sie. Auf seinem Schreibtisch begann eine Lampe zu flackern, und Hartmann streckte instinktiv die Hand aus und betätigte einen

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