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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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schließlich fl ü sterte: Kannst du auch nicht einschlafen? Was ist los? Es wird ein harter Ritt werden, aber Cholayna scheint es besser zu gehen, ich denke, sie schafft es. Du machst dir doch nicht immer noch Sorgen ü ber diese alte Hexe Acquilara? Die haben wir abgesch ü ttelt. Sicher ist es auch Lexie und Rafaella gelungen, sich von ihr zu befreien.
    Ich weiß nicht recht, Shaya. Was mich qu ä lt, ist die Frage: Wer sind sie? Was wollen sie von uns, und warum?
Hattest du nicht eine Theorie dar ü ber? Wahrscheinlich wollen sie uns daran hindern, zu der echten Schwesternschaft vorzustoßen.
Aber noch einmal, warum? Was h ä tten sie davon? Haben sie einfach Freude um Unheilstiften? Das kann ich nicht glauben. Dieser Geheimbund – oder was es ist – muss ebenso viel Talent und Energie erfordern wie unsere Arbeit im Verbotenen Turm.
So? , fragte Jaelle. Vielleicht ist es nichts als Hass und Neid auf die Kr ä fte der Schwesternschaft. Acquilara scheint selbst keine besonderen Kr ä fte zu haben, ungeachtet des Streichs, den sie Camilla gespielt hat.
Selbst wenn sie die Schwesternschaft hasst . nein, Jaelle. Wir haben ein Ziel. Damon, Callista, Andrew, Hilary – wir alle arbeiten, um den Segen des Laran Menschen zu bringen, die außerhalb der T ü rme geboren sind oder ihre Gaben nutzen m ö chten, ohne abgeschnitten von der wirklichen Welt in den T ü rmen zu leben. Wir versuchen zu beweisen, dass man nicht Comyn oder Aristokrat, ja nicht einmal Darkovaner zu sein braucht, um diese F ä higkeiten zu besitzen und anzuwenden. Wir haben ein Ziel vor Augen, aber es ist schwere Arbeit, manchmal sogar schmerzhafte Arbeit. Ich kann nicht glauben, dass Acquilara all das auf sich nimmt, nur um auf uns Eindruck zu machen.
Wir kennen ihre Beweggr ü nde nicht, Magda. Kommt es darauf an? Ich will nichts mit ihr und ihren Kr ä ften zu tun haben, und so viel weiß ich: Wenn du fortf ä hrst, an sie zu denken, ziehst du sie telepathisch an, und alle unsere Vorsichtsmaßnahmen sind umsonst getroffen.
Damit hatte Jaelle Recht, und Magda gab sich große M ü he einzuschlafen. Sie dachte an ihre ferne Heimat, stellte sich vor, wie sie das kleine M ä dchen auf Armida zu Bett brachte, Shaya in ihrem Nachthemd, die weichen dunklen Locken verwirrt. Magda hatte gar nicht gewusst, dass sie so viele der darkovanischen Volkslieder und Bergballaden, die zu sammeln das Lebenswerk ihrer Mutter gewesen war, im Ged ä chtnis hatte, bis sie begann, sie Shaya als Wiegenlieder vorzusingen. Elizabeth Lorne hatte ihre Arbeit geliebt und war in dem Glauben gestorben, ihre Tochter Magdalen interessiere sich nicht daf ü r, wisse nichts davon. Welche Freude w ä re es f ü r sie, k ö nnte sie h ö ren, wie ich Shaya diese alten Balladen aus den Hellers und den Kilghardbergen vorsinge! Eines Tages, wenn Shaya groß ist, soll sie die Sammlungen ihrer Großmutter sehen – acht B ä nde davon sind gespeichert – und ein bisschen ü ber ihre Arbeit erfahren. Vielleicht w ü rde Shaya Musikerin werden. Sie hatte eine Melodie klar und s ü ß halten k ö nnen, noch ehe sie richtig sprechen gelernt hatte.
Cleindori in der ü berwelt: Als Tantchen Ellemir mir erz ä hlte, woher die Babys kommen, war ich ü berrascht, denn ich dachte, sie k ä men aus der grauen Welt. Welch ein faszinierendes Licht warf das auf die Beziehung zwischen Sexualerziehung und Metaphysik! Sie war ganz erwachsen, und dann war sie ein Baby, und ich konnte nicht mehr mit ihr sprechen, außer hier in der ü berwelt. Die ü berwelt war Magda jetzt durch Acquilaras Zauberei verschlossen, sonst h ä tte sie ihr Kind erreichen, es noch einmal im Arm halten k ö nnen. Sollte ich auf dieser Reise sterben, dachte sie, habe ich Shaya damals zum letzten Mal gesehen.
Aber wenn das, was Cleindori sagte, wahr ist – und ich habe keinen Grund, es nicht zu glauben –, dann mag der Tod gar keinen Unterschied bedeuten. Merkw ü rdig, dass ein f ü nf Jahre altes Kind mich lehrt, was Glauben ist.
Sie glitt in den Schlaf und h ö rte in der Ferne das beruhigende Kr ä chzen von Kr ä hen.
    * * * 
    Nur Augenblicke sp ä ter, so schien es ihr, r ü ttelte Jaelle sie. Die Klosterglocken haben soeben zur Nachtmette gel ä utet. Wecke Cholayna. Hier sind Brot und Trockenobst vom Abendessen, das verzehren wir unterwegs. Jaelle zog lange Wollstr ü mpfe unter ihre Hosen an. Magda stieg schnell in ihre Kleider. Sie beugte sich ü ber Cholayna und fl ü sterte ihr ins Ohr. Die Terranerin schlief fest.

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