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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Gletscher wusste, eins war ihr klar: Das Eis bewegte sich unaufhaltsam, wenn auch unmerklich, den Berg hinunter, den sie irgendwie zu erklettern hatten. Die unter unvorstellbarem Druck stehende Gletscherzunge brach von Zeit zu Zeit an der Kante ab und donnerte auf ihrer Route ins Tal. So war es mit der Lawine gewesen, die Jaelles Pony get ö tet und fast Jaelle mitgenommen hatte. Woher sollten sie wissen, wann die n ä chste kam? Waren eigentlich ihre Kameradinnen im Lager sicher?
    Wieder eilten sie N uber einen Graben voller rasiermesserscharfer loser Schiefer, die ihre Stiefelsohlen zerschnitten. Die Sonne war hinter der sich verdichtenden Wolkenschicht verschwunden. Magda blickte nach unten und erkannte nur einen r ö tlichen Punkt. Das war der Schlafsack, den Cholayna um sich und Jaelle gewickelt hatte. Auf dem Hang jenseits des Tals erkannte sie ein paar graue Rechtecke.
    Ist das jetzt das auf der Karte eingezeichnete Dorf, oder ist es nur eine Ansammlung von Steinbl ö cken wie diese hier?
Gott weiß es, und Er hat es mir nicht anvertraut , gab Vanessa zur ü ck. Aber im Augenblick w ü rde ich meine Seele f ü r einen Hubschrauber verpf ä nden. Ob es die Stadt ist, die Lexie vom Flugzeug aus gesehen hat?
Das l ä sst sich nicht sagen. Und mir gef ä llt es nicht, wie der Himmel aussieht , sagte Magda. Wenn es ein Dorf ist, m ü ssen wir in gerader Linie darauf zuhalten. Weit und breit ist sonst nichts einem Obdach auch nur ä hnlich, und ich habe Bedenken, Cholayna noch eine Nacht im Freien verbringen zu lassen. Vanessa, ich mache mir große Sorgen um sie.
Glaubst du, ich nicht? Beten wir, dass das da dr ü ben ein Dorf oder irgendeine Siedlung ist. Meiner Meinung nach ist es nicht Lexies Stadt; es ist auf den Karten eingezeichnet. Aber f ü r eine Felsformation sieht es ein bisschen zu rechtwinklig aus. Auf jeden Fall m ü ssen wir versuchen hinzugelangen. So wie der Himmel aussieht, bleibt uns keine andere Wahl. Hier m ö chte ich nicht biwakieren.
Wer m ö chte das schon? Magda machte sich daran, den Weg, den sie gekommen waren, wieder hinabzusteigen. Sie drehte sich noch einmal nach Vanessa um und sah sie so dicht am Rand der Klippe stehen, dass der Schreck ein krampfhaftes Prickeln in ihren Armen und Beinen hervorrief.
Vanessa rief. Gott, Lorne, sieh dir das an! Daneben wirken die Berge von Alpha wie H ü gel. Und ich war stolz darauf, den Montenegro-Gipfel bezwungen zu haben! So etwas habe ich noch nie gesehen. Ganz gleich, was bei dieser Reise herauskommt, schon die Chance, das zu erleben . Sie brach ab.
Das kannst du nicht verstehen, nicht wahr, Lorne? F ü r dich bedeutet es nur Schwierigkeiten und Gefahren und harte Ritte und m ü hsame Aufstiege. Du siehst es nicht einmal!
Nicht auf die gleiche Weise wie du, Vanessa , gestand Magda. Ich habe nie den Wunsch gehabt, Berge um ihrer selbst willen, nur aus Freude daran, zu erklimmen.
Zu ihrer ü berraschung nahm Vanessa sie scheu in den Arm. Es ist bewundernswert, dass du durchh ä ltst, wie du es tust, obwohl dir dies gar nichts bedeutet. Lorne, ich . ich bin froh, dass wir uns kennen gelernt haben. Du bist . du bist genau das, was von dir immer gesagt wird. Ihre kalten Lippen streiften Magdas Wangen in einem scheuen Kuss. Abrupt wandte sie sich ab.
Wir m ü ssen wieder hinunter und den anderen sagen, was wir gefunden haben. Dabei ist nicht einmal sicher, ob wir etwas gefunden haben. Ich k ä me mir verdammt komisch vor, wenn ich den ganzen Weg zu diesem Haufen von grauen Bl ö cken hochkletterte und dann feststellen m ü sste, dass es nur dumme alte Felsen sind!
Komisch w ü rde ich es nicht gerade nennen, aber es ist das einzige halbwegs anst ä ndige Wort daf ü r , stimmte Magda ihr zu. Der Abstieg war leichter. Sie bahnten sich ihren Weg sehr vorsichtig, und trotzdem rutschte Vanessa einmal aus und wurde nur durch das Seil vor einem Sturz einen langen, mit Ger ö ll bedeckten Abhang hinunter gerettet. Bei dem Versuch, sich festzuhalten, verrenkte sie sich schmerzhaft das Handgelenk.
Der Himmel hatte sich jetzt ganz bezogen, und es wehte ein schneidender Wind. Magda zitterte. Auf halber H ö he hielten sie im Schutz einer der Felsnadeln an, gruben die Notrationen aus ihren Taschen und lutschten an honiggetr ä nktem Trockenobst. Trotz der Salbe, die sie aufgetragen hatte, f ü hlte sich Magdas Gesicht an, als liege die Haut bloß. Je dunkler es wurde, desto schwerer fiel es ihnen, die F ü ße an sichere Stellen zu setzen. Wie, um Himmels willen,

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