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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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geringste Talent gehabt hat. Es ist mir einmal selbst widerfahren – nicht k ö rperlich, aber mental.
Sie und Jaelle in einer H ö hle an der Bergflanke, Jaelle nach der Fehlgeburt von Peter Haldanes Kind verzweifelt krank. Ein Entrinnen schien unm ö glich. Magda hatte mit ihren Gedanken, sie wusste selbst nicht, wie, in die Ferne gegriffen und Rettung gefunden – hatte um Hilfe gerufen und eine Antwort erhalten.
So etwas zeigt sich bei den Laboratoriumstests nicht, weil sich das Unterbewusstsein nicht zum Narren halten l ä sst. Hypnose oder sonst etwas kann dem Bewusstsein der Versuchsperson weismachen, sie befinde sich in Gefahr, aber tief in ihrem Inneren weiß sie, dass es keine wirkliche Bedrohung gibt und sie sich in v ö lliger Sicherheit befindet. Magda seufzte. Sie dachte daran, dass sie das Kind, das Lexie gewesen war, f ü r kurze Zeit lieb gehabt hatte.
Aber du glaubst diese Erkl ä rung nicht , sagte Camilla nachdenklich.
Camilla, ich bin mir bewusst, dass ich gelogen habe. Aber warum hast du gelogen? Was ist tats ä chlich mit Lexie Anders passiert?
Ehe sie antwortete, fasste Magda nach Camillas Hand. Es war mein vierter Abend in diesem Haus, meine allererste Schulungssitzung als Entsagende, erinnerst du dich? An demselben Abend fand ein Treffen der Gesellschaft statt, die sich die Schwesternschaft nennt. Weißt du noch, dass ich deine Frage nicht mitbekam und du mich wegen meiner Unaufmerksamkeit gescholten hast? Eigentlich nicht , gab Camilla zu. Warum? Und was hat die Schwesternschaft mit Lexie Anders zu tun? Sie streckte den Arm ü ber die Bank, nahm sich ihren Becher mit kaltem Tee und trank.
Magda erbot sich: Ich werde dir frischen Tee aufsch ü tten. Sie goss beide Becher voll und ging dann, den Kessel wieder mit Wasser zu f ü llen.
Erkennend, dass sie sich um die Antwort dr ü ckte, sagte sie: Bei diesem Treffen sah ich – etwas. Ich wusste damals nicht, wie ich es nennen sollte, ich hielt es f ü r . f ü r eine Gedankenform der G ö ttin Avarra. Nat ü rlich dachte ich damals, es sei eine Halluzination, nicht etwas, das richtig da war.
Camilla best ä tigte: Das habe ich bei Treffen der Schwesternschaft auch schon erlebt. Du weißt ja, dass die Gilde der Entsagenden aus zwei Gesellschaften gebildet wurde: der Schwesternschaft vom Schwert, die eine Soldaten-Kaste war, und den Priesterinnen Avarras, die Heilerinnen waren. Ich glaube, die Schwesternschaft beschw ö rt Avarra bei ihren Treffen herauf. Aber ich muss noch einmal fragen: Was haben die religi ö sen Praktiken der Schwesternschaft mit Lexie Anders zu tun?
Magda st ü tzte sich mit ihren F ä usten auf den Tisch. Ihr Gesicht verzog sich vor Anstrengung, die Erinnerung zur ü ckzurufen. Sie brachte nicht mehr als ein entsetztes Fl ü stern ü ber die Lippen. Noch zweimal habe ich – etwas gesehen. Nicht die G ö ttin Avarra. Verh ü llte Gestalten. Ein Ger ä usch wie – das Kr ä chzen von Kr ä hen. Einmal fragte ich: Wer seid ihr?
Als Reaktion auf die Angst Magdas senkte auch Camilla die Stimme. Haben sie . hast du eine Antwort bekommen?
Keine, die f ü r mich einen Sinn ergab. Ich h ö rte die Worte – nein, ich h ö rte sie nicht, ich sp ü rte sie: Die schwarze Schwesternschaft. Etwas . Es war so m ü hsam, als wolle sie sich bei Tageslicht einen Traum ins Ged ä chtnis zur ü ckrufen. Nur dass sie W ä chterinnen von irgendetwas seien, aber sich nicht einmischen k ö nnten. Und gerade als ich den Punkt erreicht hatte, wo Lexie den Absturz von neuem erlebte, sah ich das. Wieder.
Die Kehle schn ü rte sich ihr zusammen, ihre Stimme war nur noch ein Hauch. Mauern. Eine Stadt. Verh ü llte Gestalten. Dann das Kr ä chzen von Kr ä hen. Und nichts mehr. Danach – nichts mehr.
    4
    Camilla wandte sich ab und schob die glN uhenden Holzscheite zusammen. Sie f ü hlte nach, ob die Beine von Magdas Hose schon trocken waren.
    Lass sie noch ein paar Minuten h ä ngen , sagte sie. Camilla! Du weißt etwas ü ber die Schwesternschaft. Was ist sie? 
    Camilla machte sich weiter mit den halb getrockneten Kleidungsst ü cken zu schaffen. Wenn ich es wN usste , erwiderte sie, w ä re ich wie Marisela verpflichtet, es geheim zu halten. Was glaubst du wohl, warum diese Leute das, was sie wissen, nicht zum Bestandteil der regul ä ren Schulungssitzungen machen? Geheimnisse, pah! Marisela bem ü hte sich einmal, mich zu ü berreden, dass ich ihnen beitrete. Ich wollte nicht, und da war sie sehr ä rgerlich auf mich. Warst du nicht ä

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