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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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nach einem solchen Versagen tun. Es war wie bei einem Sturz vom Pferd, man musste sofort wieder aufsteigen und reiten. Aber war sie tats ä chlich in der ü berwelt gewesen, hatte sie nicht nur getr ä umt? Es war unklug, Psi-Arbeit zu verrichten, wenn man ü berm ü det oder krank war, und die Strapazen des Aufstiegs und ihre ungeheure Ersch ö pfung stellten eine Gefahr dar.
    Entschlossen machte sie sich an die ü bungen, die man sie gelehrt hatte, und z ä hlte sich in den Schlaf. Sie konnte es sich nicht leisten, wach zu liegen, wenn sie morgen den Ravensmark-Pass ü berqueren wollten.
    12
    Jaelle kroch an den Rand des FelsN uberhangs und blickte ins Freie. Es schneit st ä rker denn je , berichtete sie grimmig. Ich glaube
nicht, dass wir bei diesem Wetter irgendwohin gehen werden! Ich muss auf jeden Fall hinaus, um nach den Tieren zu sehen. Camilla stieg ü ber sie hinweg. Als sie zur ü ckkehrte, kratzte sie
mit angeekeltem Gesicht ihre Stiefel ab. Passt auf, wo ihr hintretet.
Mit zehn Tieren ist es da draußen wie in einem Stall.
Nun, in einer der Packlasten ist eine Schneeschaufel, falls du
Lust hast sauber zu machen , sagte Jaelle. Auch sie entfernte sich
f ü r kurze Zeit und meldete. Es schneit wie in Zandrus sechster oder
siebter H ö lle. Und wisst ihr was?
Vanessa, die hinten in der H ö hle ein Feuer anz ü ndete, drehte sich
um und kramte in ihrem eigenen B ü ndel. Sie warf Jaelle ein P ä ckchen zu. Bediene dich. Es gibt ein altes Sprichwort ü ber Bergtouren von Frauen: Was auch geschehen mag, es wird im ung ü nstigsten
Augenblick geschehen. Du hast noch Gl ü ck. F ü r gew ö hnlich trifft es
einen, wenn man ü ber siebentausend ist.
Es ist nicht der ung ü nstigste Augenblick , fiel Magda ein. Es
k ö nnte ein sch ö ner, klarer Morgen sein, und dann m ü sstest du uns
uber den Pass f ü hren. Krieche wieder in deinen Schlafsack, Shaya,
ich mache dir einen heißen Tee.
Jaelle gehorchte. Ihr habt wohl keinen Goldblumentee mitgenommen? , erkundigte sie sich.
Was das auch sein mag, ich glaube nicht , antwortete Vanessa. Aber ich habe Schmerztabletten in meiner Reise-Apotheke. Sie
grub ein R ö hrchen aus, w ä hrend Magda den Brei zubereitete, den
sie mit Obst und Zucker anreicherte. Cholayna packte einen dickeren
Pullover aus und zog ihn an. Sie zitterte.
Ich h ä tte gern einen sch ö nen steifen Drink.
In dieser H ö he? Nach drei Schlucken w ä rst du stockbetrunken! ,
rief Vanessa. Nimm lieber eine Koffeintablette. Sie reichte sie mit
dem Brei herum. Nur Camilla lehnte ab.
Sieht es danach aus, als w ü rde es sich heute noch aufkl ä ren? Ich habe keine Ahnung , gestand Jaelle. Und ich weiß, was dir Sorgen macht: Wenn wir zwei oder drei Fuß Schnee bekommen, stecken wir fest. Der Pass ist nicht von der Art, dass wir ihn durch knietiefen Schnee ü berqueren k ö nnen. Sie nahmen alle wahr, was sie nicht aussprach: Zur ü ck ü ber die schmalen Steige der ausgesp ü lten Strecken war es genauso gef ä hrlich wie vorw ä rts. Und mit jeder Stunde, die verging, sanken ihre Chancen, Rafaella und Lexie einzuholen.
Sie aßen ihren Brei, und danach packten Vanessa und Camilla die Lasten f ü r die Chervines neu. Der Himmel blieb grau, aber der Schneefall wurde nicht st ä rker. Magda hatte den Eindruck, er werde geringer, ja h ö re ganz auf.
Camilla sagte einmal, ü ber den Klippenrand blickend: Hier gibt es Teufel. Habe ich als Einzige die Alptr ä ume Alars gehabt? Das macht die H ö he , sagte Cholayna. Mir platzt der Kopf. Ich tr ä umte, ich sei in dieser verdammten Stadt, von der Lexie sprach, und da waren ein Dutzend Frauen mit H ö rnern und Schw ä nzen und Maskengesichtern wie die Stammesdom ä nen meiner Vorfahren, und sie alle wollten mich zwingen, durch ein Nadel ö hr zu kriechen, bevor sie mich einließen. Sie sagten, ich sei zu dick, und sie quetschten mich durch und brannten weg, was ü berhing. B ö se Tr ä ume sind in dieser H ö he die Regel , best ä tigte Vanessa. Ich habe von dir getr ä umt, Cholayna. Du drohtest mir, sollten wir
je zur ü ckkommen, w ü rde ich wegen Insubordination um drei R ä nge
degradiert.
Jaelle lachte. Ich tr ä umte, meine Tochter sei Bewahrerin und
sagte mir, weil ich sie im Stich gelassen h ä tte, w ü rde ich nie mehr
die F ä higkeit zu selbst ä ndiger Arbeit erwerben. Dann wollte sie mir
Unterricht im ü berwachen geben, nur benutzte sie statt einer Matrix
einen Chervine-K ö ttel, und ich musste ihn in Stein verwandeln. Alle lachten außer

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