Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Familie. Sie mussten wissen, wo sie steckte und dass sie nicht so bald heimkehren w ü rde, wie sie es versprochen hatte.
Auch wenn wir morgen diesen verdammten Pass ü berqueren und Lexie und Rafaella einholen, ich kehre zu Shaya zur ü ck, sobald es m ö glich ist!
Jaelle lag in tiefem Schlaf. Es ist nicht n ö tig, dass sie mitkommt. Magda ü berwachte ihren K ö rper, vergewisserte sich, dass das Blut in Fingern und Zehen richtig zirkulierte. Es bestand immer eine gewisse Gefahr, wenn man seinen K ö rper unter diesen Umst ä nden verließ.
Dann hatte sie ihren K ö rper verlassen und stand auf der grauen, konturlosen Ebene der ü berwelt. Sie hielt Ausschau nach der Landmarke des Verbotenen Turms und sandte Callista einen stummen Ruf zu.
Doch da war keine Spur von dem Turm. Stattdessen nahm vor Magdas Augen ein fremdes, seltsames Gesicht Gestalt an. Es war das Gesicht einer Frau, alt, mit tiefliegenden Augen und ganz weißen Brauen, einer runzeligen Stirn unter geflochtenem Haar, das ebenfalls weiß war. Im Gegensatz zu der G ü te und dem Frieden, die Magda mit Runzeln und Alter assoziierte, sah diese Frau sie b ö se an – und obgleich sie kein Wort sprach, f ü hlte Magda ihren zornigen Einspruch.
Kehre um. Du darfst hier nicht durchgehen. Mit welchem Recht machst du mir die Freiheit der ü berwelt streitig? Magda beschwor in ihrem Geist ein deutliches Bild von dem Turm und Damon, seinem Bewahrer, herauf.
Die alte Frau warf den Kopf zur ü ck und stieß Ger ä usche aus, die Magda nur als Kl ä ffen bezeichnen konnte, wenn sie auch gleich darauf erkannte, dass es ein h ö hnisches Gel ä chter war. Der schneidet hier draußen keine Stufen in das Eis; du wirst mehr leisten m ü ssen als er, um durchzukommen! Kehre lieber um, M ä dchen, zur ü ck zu deinem Kind, das du gar nicht erst h ä ttest verlassen sollen! Was denkt ihr M ä dchen euch ü berhaupt, dass ihr hier herumklettert! He-he-he! Haltet ihr euch f ü r stark und z ä h? Seid ihr stolz darauf, diesen kleinen H ü gel erklommen zu haben, he? Du hast noch gar nichts gesehen. Chiya! (Das Wort war angef ü llt mit ä tzender Verachtung). Ein Rudel von M ä dchen und zwei alte Damen, die nicht ehrlich genug sind, um zuzugeben, dass sie so etwas nicht mehr schaffen! O nein, ihr schafft es nicht! Kennt ihr vielleicht den Weg, kennt ihr die Losungsworte? Versucht es, versucht es nur, mehr sage ich nicht. He, he, he, hehe-eh-eh-eeeee!
Den Kopf im Nacken, so lachend, dass die weißen Z ö pfe tanzten, drohte die gr ä ssliche alte Vettel Magda mit der Faust. Magda
    wusste, dass sie ihre Angst verriet, denn in der ü berwelt war es unmN oglich, die eigenen Empfindungen zu verbergen. Trotzdem erkl ä rte sie fest: Alte Mutter, du kannst mir den Zutritt hier nicht verbieten.
    Und was tust du hier draußen, nachdem du dein Kind und alles andere verlassen hast?
Magdas Wissen ü ber die Gesetze der ü berwelt erstickte den Impuls zu antworten: Was geht das dich an? Man konnte einer Herausforderung nicht aus dem Wege gehen. Auch war das nicht ihre erste, obwohl sie eine Begegnung wie mit dieser schrecklichen alten Frau noch nie gehabt hatte. So sagte sie nur: Ich folge dem Ruf der Pflicht und der Freundschaft.
Ha! Du bist weder die Freundin der einen noch der anderen, die euch vorausgezogen sind. Du hast nicht den Mumm, das zu tun, was sie tun. Du bist nur neidisch auf sie.
Magda dachte dar ü ber nach und antwortete: Darauf kommt es nicht an. Meine Freundinnen machen sich Sorgen, und ich gehe um ihretwillen mit.
He-he-he! Nicht gut genug! Wusste ich es doch! Bei dieser Suche musst du deine eigenen Gr ü nde haben, du kannst hier draußen nicht jemand anders nachlaufen. Siehst du wohl? Ich habe es gewusst. Kehre um! Sie hob die Hand, und Magda war es, als treffe sie ein Bolzen aus blauem Feuer zwischen die Br ü ste. Es ging ihr wie ein Stich durchs Herz, und sie fiel und fiel .
Die graue Welt war verschwunden. Magda zitterte in ihrem Schlafsack. Sie war zur ü ck in ihrem K ö rper . oder hatte sie ihn gar nicht verlassen? War sie doch eingeschlafen, und war das ganze Erlebnis ein bizarrer Traum, der ihren eigenen inneren Konflikt wegen dieser verr ü ckten, von ihr nicht gewollten Suchaktion dramatisierte? Cholayna st ö hnte leise im Schlaf, Jaelle murmelte: Nein, nein , und Magda fragte sich, ob ihre Freundin Alptr ä ume von Simsen und Klippen habe.
Sollte sie sofort von neuem versuchen, in die ü berwelt zu gehen? Ihr war gesagt worden, das m ü sse sie

Weitere Kostenlose Bücher