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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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anerkannten, mit der sie ein solches R ä tsel gel ö st hatte.
Cholayna erwiderte mit ebensolcher Gelassenheit: Es ist nicht so. Ich kenne viele F ä lle von Schwermetallvergiftung, aber meine Haut war schon bei meiner Geburt dunkel. Ich stamme aus einem fernen Land, wo alle M ä nner und Frauen wie ich sind. Die Augen der Leronis flackerten und richteten sich abrupt wieder auf Cholayna. Ansonsten war ihr Gesicht so starr, dass Magda erkannte, sie war ü berrumpelt worden. Wir h ä tten uns beeindruckt zeigen sollen, und den Spaß haben wir ihr verdorben. Diese Frau war voller Arroganz. Magda hatte sich eine Gesandte der geheimnisvollen Schwesternschaft eher wie Marisela vorgestellt, schlicht und g ü tig.
War dies eine Art von Test?, fragte sie sich unwillk ü rlich. Sie sah zu ihrer Freipartnerin hin ü ber, versuchte ihr eine Warnung zu ubermitteln: Sei vorsichtig, Jaelle!
Es gelang ihr nicht. Sie hatte ein taubes Gef ü hl im Kopf, die Luft im Zimmer schien Gedanken nicht weiterzutragen. Also haben wir eine Demonstration ihrer Macht erlebt, wenn auch nicht die, die sie beabsichtigt hatte.
Der Anblick der alten Amazone, die dort an der Wand kauerte, erregte Magdas Zorn, nicht nur auf Arlinda ihrer Angst wegen, sondern auf die Leronis, weil sie die Angst hervorrief. Warum versuchte eine Gesandte der Schwesternschaft, sie in Schrecken zu versetzen? Magda fiel die alte Frau ein, von der sie am Ravensmark-Pass getr ä umt hatte. Aber sie f ü rchtete sich vor dieser Acquilara mehr als damals vor der Traumgestalt.
Acquilara ergriff von neuem das Wort.
Ich habe geh ö rt, dass ihr nach einer gewissen Stadt sucht. Jaelle verschwendete keine Worte. Seid Ihr geschickt worden, uns hinzuf ü hren?
Sofort merkte Magda, ohne sagen zu k ö nnen, woran, dass Jaelle die Frau ver ä rgert hatte. Acquilara ver ä nderte ihre Position. Nachdem sie so lange still gesessen hatte, war diese Bewegung so ü berraschend, als sei sie mit lautem Gebr ü ll aufgesprungen.
Wisst ihr, was ihr verlangt? Es gibt Gefahren .
Wenn wir Gefahren scheuen w ü rden , gab Jaelle zur ü ck, w ä ren wir nicht so weit gekommen.
Du meinst, du weißt etwas uber Gefahren? Ich sage dir, M ä dchen, diese Gefahren, denen ihr unterwegs ausgesetzt wart – Banshees, R ä uber, alle D ä monen der hohen P ä sse –, sind nichts, gar nichts, gegen die Gefahren, denen ihr euch noch stellen m ü sst, bevor ihr in jene Stadt gebracht werdet. Nicht ich erlege euch diese Pr ü fungen auf, glaub mir. Das tut die G ö ttin, der ich diene. Ihr ruft diese G ö ttin an, ihr Entsagenden. Aber w ü rdet ihr es wagen, vor ihr Angesicht zu treten, falls sie kommen sollte?
Ich habe keinen Grund, sie zu f ü rchten , erkl ä rte Jaelle entschlossen.
Du meinst, du weißt etwas ü ber Furcht? Acquilara maß Jaelle mit einem herablassenden Blick und nahm sich nun Camilla vor.
Und du. Du suchst diese Stadt? Zu welchem Zweck? Es ist eine Stadt der Frauen. Wie kannst du, die du deine Weiblichkeit abgelegt hast, dort eingelassen werden?
Camillas blasses Gesicht r ö tete sich vor Zorn. Magda musste an die Schulungssitzungen im Gildenhaus denken, bei denen man die frisch ins Gildenhaus gekommenen jungen Frauen provozierte und in die Verteidigung dr ä ngte, damit sie gedankliche Klarheit gewannen. Als junge M ä dchen waren sie darauf gedrillt worden, was sie zu denken und zu empfinden h ä tten, und dar ü ber sollten sie hinwegkommen. Wurden sie jetzt einer ä hnlichen Prozedur unterzogen, und warum? Und warum ausgerechnet durch diese Frau, diese Leronis, wenn sie ü berhaupt eine Leronis war?
Warum behauptet Ihr, ich h ä tte meine Weiblichkeit abgelegt, wenn Ihr mich in der Gesellschaft meiner Schwestern aus dem Gildenhaus findet?
Wo sonst h ä ttest du eine so gute Gelegenheit, zu prahlen und den Mann zu spielen? , h ö hnte Acquilara. Meinst du, ich kann dich nicht lesen, wie ein Waldbewohner die Spuren im ersten Schnee liest? Willst du vielleicht leugnen, dass du jahrelang als Mann unter M ä nnern gelebt hast? Und jetzt bildest du dir ein, du k ö nntest wieder zur Frau werden? Dein Herz ist das Herz eines Mannes – hast du das nicht bewiesen, indem du dir eine Frau zur Liebsten nahmst? Camillas Gesicht verzog sich vor Zorn und Schmerz. Bestimmt war diese Frau eine Leronis, wie h ä tte sie sonst Camillas schwache Stellen so genau treffen k ö nnen? Doch Magda, so lange Camillas Liebhaberin, wusste besser als jeder andere Mensch, wie ungerecht das war. Camillas verst ü

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