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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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erkennen, aber irgendetwas hielt sie im Zimmer fest. Unf ä hig, sich zu bewegen, hing sie dort und hatte das vage Gef ü hl, dass etwas nicht stimmte. Sie betrachtete eine ihrer Freundinnen nach der anderen, k ä mpfte vergeblich gegen die Kraft, die sie gefangen hielt. So etwas hatte sie noch nie erlebt, und w ä hrend sie außerhalb ihres K ö rpers frei von physischen Empfindungen war, wurde sie doch von einer nagenden Furcht gequ ä lt, die wirklichem Schmerz nahe kam.
Was konnte das sein? Alles machte einen ganz normalen Eindruck. Jaelle hielt Wache. Cholayna lag auf der Seite, das Gesicht im Kissen vergraben, so dass nur die helle Haarm ä hne von ihr sichtbar war. Vanessa hatte sich unter ihren Decken verkrochen wie ein Kind. Camilla warf sich im Schlaf unruhig herum und sprach mit sich selbst. Ihr Gesicht war verzerrt. Im Stillen verdammte Magda die angebliche Leronis in jeder Sprache, die ihr gel ä ufig war.
Anfangs leise, dann lauter h ö rte sie ein Ger ä usch in der Stille der Oberwelt. Es war das Kr ä chzen von Kr ä hen. Dann sah sie sie, verh ü llte Gestalten, nebelhafte Bilder, die allm ä hlich klarer wurden. Ein Gef ü hl des Wohlbehagens ü berkam sie. Ja, dies ist der richtige Weg. Wir tun das, wozu wir geboren worden sind.
Die Furcht kehrte zur ü ck, st ä rker als zuvor. Die rauen Warnrufe der Kr ä hen gellten durch die ü berwelt. Ein sch ä rferer Schrei erklang in dem Raum, der nicht wirklich der Raum war. Habichte! Von irgendwo tauchten dutzende von Habichten auf und stießen aus allen Richtungen auf die Kr ä hen nieder. Wie eine gewaltige Welle ging eine Emotion von den Habichten aus, zusammengesetzt aus Zorn, Entt ä uschung und Eifersucht – es erinnerte Magda an die terranische Legende von Luzifer und seinen gefallenen Engeln, die aus dem Himmel geworfen wurden und auf ewig versuchen, andere das nicht erreichen zu lassen, was sie selbst verloren haben.
Zwei Habichte, blutig, mit stiebenden Federn, st ü rzten auf Camilla nieder, die schreiend erwachte. Magda sprang f ö rmlich in ihren K ö rper zur ü ck.
Hatte Camilla ü berhaupt geschrien? Sie saß bolzengerade in ihrem Schlafsack, die Augen wild, die Arme ausgestreckt, um eine unsichtbare Bedrohung abzuwehren. Magda fasste sie an der Schulter. Camilla blinzelte und wurde jetzt erst richtig wach.
Die G ö ttin bewahre mich , fl ü sterte sie. Ich habe sie gesehen, zehntausend Teufel . und dann kamst du, Margali, mit . Stirnrunzelnd brach sie ab, und schließlich fragte sie verwirrt: Mit Kr ä hen?
Du hast getr ä umt, Kima. Der selten benutzte, selten erlaubte Kosename zeigte, wie verst ö rt Magda war.
Camilla sch ü ttelte den Kopf. Nein. Du hast einmal davon gesprochen, die Boten der Dunklen Dame n ä hmen Kr ä hengestalt an. Ich verstehe das nicht recht .
Ich auch nicht. Magda hatte eine Vision von Avarra, Herrin des Todes und der Gewalten, die niederbrechen und hinwegtragen, was seine N ü tzlichkeit eingeb ü ßt hat. Kr ä hen, Aasfresser, die die Abf ä lle der Vergangenheit beseitigen .
Habichte, Raubv ö gel, die sich von lebendem Fleisch n ä hren .
Vanessa murmelte protestierend und kroch tiefer in ihren Schlafsack hinein. Voller Gewissensbisse sah Magda ihre Gef ä hrtinnen an. Es war Unrecht, sie zu st ö ren. Sie stand auf, ging zur Feuerstelle und kniete sich neben Jaelle.
Im Fl ü sterton fragte sie: Hast du etwas gesehen? Jaelle schrak aus unruhigem Schlummer hoch.
O weh! Was bin ich f ü r ein Wachposten! Wir h ä tten alle in unsern Betten ermordet werden k ö nnen! Sie machte eine nerv ö se Handbewegung zum Feuer hin. In den Flammen habe ich . Frauen gesehen, in Kutten mit Kapuzen gekleidet, mit Gesichtern von Habichten. Sie kreisten um uns . Margali, deine Schwesternschaft gef ä llt mir nicht.
Magda winkte Camilla heran.
Wir haben sie beide gesehen. Ich glaube, die Habichte sind . sind Acquilaras Truppe, wenn du dir darunter etwas vorstellen kannst, und mit der wirklichen Schwesternschaft haben sie nichts zu tun. Die wirklichen Schwestern sind uns nahe. Sie werden uns besch ü tzen, wenn wir auf sie h ö ren. H ö ren wir jedoch auf Acquilara und ihre Drohungen und Aufforderungen .
Ja , best ä tigte Camilla schroff, auch ich habe eine Warnung erhalten. Wenn wir hier bleiben, w ä ren wir besser von den H ä nden der R ä uber gestorben. Diesmal sind nicht unsere K ö rper in Gefahr. Sie greifen die inneren Bastionen unseres Geistes an. Unsere Seelen, wenn ihr so wollt. Ich f ü rchte mich nicht

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