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Die schwarze Schwesternschaft - 8

Die schwarze Schwesternschaft - 8

Titel: Die schwarze Schwesternschaft - 8 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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mmelter K ö rper mochte geschlechtslos – emmasca – wirken, und doch war Camilla ganz Frau.
Du, die du die G ö ttin in dir leugnest, wie willst du dich vor ihr rechtfertigen?
Camilla sprang auf, ihre Hand fuhr ans Messer. Magda wollte sich auf sie st ü rzen und sie an der ü bereilten Tat hindern, die sie im Sinn haben mochte. Aber sie saß da wie gel ä hmt, unf ä hig, einen Muskel zu r ü hren oder ihrer Freundin eine Warnung zuzurufen.
Ich werde mich vor der G ö ttin rechtfertigen, wenn sie sich vor mir rechtfertigt! , rief Camilla. Und ich werde mich vor ihr selbst rechtfertigen, nicht vor ihrer Gesandten. Bist du beauftragt, uns in jene Stadt zu f ü hren, so f ü hre uns. Aber wage es nicht, uns auf die Probe zu stellen. Das ist Sache der G ö ttin, nicht die ihrer Lakaien. Sie stand vor der Leronis, und f ü r einen Augenblick war es ein Wettstreit an Selbstbewusstsein.
Magda war sich sp ä ter nie sicher, was als N ä chstes geschah. Blaues Feuer blitzte auf, und Camilla taumelte zur ü ck. Sie fiel eher auf den Schlafsack nieder, als dass sie sich setzte.
Du denkst, du kennst die G ö ttin. Acquilara war ganz Verachtung. Du bist nichts anderes als die B ä uerinnen, die zu der hellen Evanda beten, sie m ö ge ihre G ä rten bl ü hen und ihr Milchvieh gesunde K ä lber geb ä ren lassen und ihnen sch ö ne, starke Liebhaber und kr ä ftige Kinder schenken. Und sie beten zu der sch ü tzenden Avarra, sie m ö ge die Schmerzen der Geburt und des Todes lindern. Aber sie wissen nichts von der G ö ttin. Sie ist die Dunkle, grausam und f ü r sterbliche Frauen unbegreiflich, und ihr Dienst ist ein Geheimnis.
Wenn er ein Geheimnis ist , sagte Vanessa – die ganze Zeit hatte sie schweigend auf ihrem Schlafsack gesessen, zugeh ö rt, aber nicht gesprochen –, warum erz ä hlt Ihr uns dann von ihr? Acquilara stand auf.
Ihr M ä dchen . – sie schloss sogar die reife Cholayna in ihren Hohn ein – . bildet euch ein, ihr k ö nntet die G ö ttin benutzen? Die Wahrheit ist, dass sie euch in einer Art benutzen wird, die ihr euch nicht einmal vorstellen k ö nnt. Sie ist grausam. Ihre einzige Wahrheit ist die Notwendigkeit. Wie wir alle seid ihr Korn f ü r ihre M ü hle, und sie wird euch darin zermahlen. Eure Freundin hat das gesehen und um einen Platz f ü r euch gebeten. Seid bereit, wenn sie euch ruft!
Sie drehte ihnen den R ü cken und schritt hinaus, ohne sich noch einmal umzublicken. Das Lehrm ä dchen ergriff wortlos das Lederkissen und folgte ihr.
Arlinda wand sich vor Angst.
Ihr h ä ttet sie nicht erz ü rnen d ü rfen , fl ü sterte sie. Sie hat große Macht! Oh, ihr h ä ttet sie nicht zornig machen sollen.
Mich k ü mmert es nicht, ob sie die G ö ttin selbst ist , erkl ä rte Jaelle br ü sk. Sie hat mich gegen den Strich geb ü rstet. Aber wenn sie Lexie und Rafaella in ihrer Gewalt hat, m ü ssen wir gute Miene zum b ö sen Spiel machen – zumindest eine Weile.
Vanessa hatte von neuem begonnen, ihr Haar zu k ä mmen, und flocht es jetzt in ein halbes Dutzend d ü nne Z ö pfe, damit es sich nicht verwirrte. Dann glaubst du, dass sie Lexie und Rafaella hat? Jaelle wandte sich Arlinda zu. Ist Rafi mit ihr gegangen? Arlinda sch ü ttelte den Kopf und murmelte: Wer bin ich, dass ich ü ber ihr Kommen und Gehen Bescheid wissen soll? Sie ist eine Leronis; was immer sie will, wird sie tun .
Das erschreckte, ja, es entsetzte Magda. Arlinda war ihr so stark, so herzhaft und z ä h vorgekommen, und jetzt brabbelte sie wie eine senile alte Frau. Bald darauf gab sie Jaelle einen Gutenachtkuss und ging, und die Gruppe war allein.
Wir gehen besser zu Bett , meinte Jaelle. Wer weiß, was hier noch auf uns wartet! Haltet eure Messer griffbereit.
Vanessa sah sie entgeistert an. Hast du nicht gesagt, hier bei Arlinda seien wir so sicher wie im Gildenhaus . ?
Auch ein Gildenhaus kann in Brand geraten oder so etwas. Arlinda hat sich ver ä ndert, seit ich sie vor zehn Jahren das letzte Mal gesehen habe. Sitzt zitternd in der Ecke, w ä hrend die alte Hexe ihre G ä ste einsch ü chtert! Fr ü her h ä tte sie Acquilara – oder wie die so genannte Leronis sich nennt – mit einem Tritt in den Hintern auf die Straße bef ö rdert.
H ä ltst du sie nicht f ü r eine Leronis? , fragte Magda.
Teufel, nein. Jaelle senkte die Stimme und sp ä hte vorsichtig umher, als glaube sie, Acquilara k ö nne unsichtbar in einer Ecke lauern.
Sie hat sich viel M ü he gegeben, uns mit ihrem Wissen ü ber uns zu beeindrucken.

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