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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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vorschlug, der Brücken-Gesellschaft beizutreten, wenn sie Kontakt mit den hiesigen Frauen wünsche, lachte sie mir ins Gesicht. Ich muss gestehen, dass sie mir nie besonders sympathisch war. Warum?«
       »Ich finde, du bist zu hart gegen sie«, meinte Cholayna. »Sie kam hier an und wurde sofort mit der Lorne-Legende konfrontiert.« Magda machte eine ungeduldige Handbewegung, aber Cholayna ließ sich nicht aufhalten.
       »Nein, nein, meine Liebe, das ist mein Ernst. Du hattest auf einer Welt, wo einer Frau im Allgemeinen nachrichtendienstliche Arbeit unmöglich war, mehr vollbracht als Anders bei ihren ersten drei Kommandos. Was sie auch tat, sie fand sich in Konkurrenz mit dir, und als Folge davon fühlte sie sich geschlagen, noch bevor sie begonnen hatte. Es überraschte mich gar nicht, als sie zu V und E überwechselte.«
       »Ich sehe nicht ein, warum sie glaubte, sie müsse in Konkurrenz… «, begann Magda. Cholayna wischte das beiseite.
       »Dem mag sein, wie ihm wolle. Ihr Flugzeug stürzte vor drei Tagen über den Hellers ab. Wir erhielten einen Funkspruch, sie habe sich verirrt, könne nicht navigieren - es stimme etwas nicht mit dem Computer-Kompass. Dann nichts mehr. Todesstille, nicht einmal mehr ein Spurstrahl zum Satelliten. Nicht einmal ein Signal von der Black Box.«
       »Das hört sich sehr unwahrscheinlich an«, sagte Magda. Die »Black Box«, das automatische Aufzeichnungsgerät eines Kartografieringsflugzeugs, sollte, zumindest bei den neueren Modellen, noch drei Jahre nach dem Absturz Signale aussenden. Magda kannte Alexis Anders gut genug, um sich zu sagen, sie hätte sich niemals mit etwas Schlechterem als der allerneuesten Ausrüstung hinausschicken lassen.
       »Unwahrscheinlich oder nicht, es ist geschehen, Magda. Das Flugzeug gab keine Signale, die Black Box und der Spurstrahl waren verstummt, der Satellit konnte nichts finden.«
       »Dann ist sie also abgestürzt?« Magda war elend zu Mute. Sie hatte Lexie nicht besonders gemocht, aber sie wünschte jetzt, sie habe nicht so unfreundlich von der Frau gesprochen, die vermutlich tot war.
       Natürlich war es schon vorgekommen, dass Terraner den Absturz eines Kartografierungsflugzeugs überlebt, ein Obdach und - zumindest in einem Fall, wie Magda wusste - ein neues Leben und eine neue Heimat gefunden hatten. Aber nicht in den Hellers, den wildesten, am wenigsten erforschten, unwegsamsten und von Leben leersten Bergen auf Darkover, den vielleicht schlimmsten auf jedem bewohnten oder bewohnbaren Planeten. Es war beinahe unmöglich, in den Hellers, vor allem im Winter, ohne Spezialausrüstung länger als ein paar Stunden zu überleben. Und jenseits der Hellers war nichts, soweit man wusste (und heute kannte das Imperium Cottman IV beträchtlich besser als die Darkovaner selbst), nur die undurchdringliche Bergkette, die als Wall um die Welt bekannt war. Und jenseits des Walles nur kahle Eiswüsten, die sich von Pol zu Pol erstreckten.
       »Dann muss man davon ausgehen, dass sie tot ist? Wie schrecklich.« Jedes Wort mehr wäre Heuchelei gewesen. Ihre Abneigung hatte auf Gegenseitigkeit beruht.
       »Nein«, sagte Cholayna, »sie ist unten in der Medizinischen.«
       »Ihr habt das Flugzeug gefunden? Aber… «
       »Nein, wir haben das Flugzeug nicht gefunden. Glaubst du, ich hätte dich wegen einer normalen Rettungsaktion oder eines Abschlussberichts in größter Hast aus der Stadt geholt?«
       »Du erzählst mir dauernd, was es nicht ist«, beschwerte sich Magda. »Bis jetzt hast du keine Andeutung gemacht, was es ist… «
       Cholayna zögerte immer noch. Endlich erklärte sie ziemlich steif: »Magda, ich erinnere dich daran, dass du immer noch eine vereidigte Agentin des Nachrichtendienstes bist und den Geheimhaltungsvorschriften des Zivildienstes unterliegst… «
       »Cholayna, ich weiß überhaupt nicht, wovon du redest!« Allmählich wurde Magda ärgerlich. Was sollte dieser ganze Unfug? Sie hatte ihre Verpflichtung dem Nachrichtendienst gegenüber nie geleugnet, ausgenommen nur während der schmerzlichen Identitätskrise in ihrem ersten halben Jahr unter den Entsagenden. Es hatte damals keine Brücken-Gesellschaft gegeben, die ihr den Übergang erleichtert hätte. Sie war die Erste gewesen.
       »Du weißt, ich habe darum gekämpft, dass du als nicht mehr aktive Agentin behalten, statt entlassen wurdest«, stellte Cholayna mit Nachdruck fest. »Einer der Grundsätze unserer Arbeit - übrigens

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