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Die Schwarze Schwesternschaft

Titel: Die Schwarze Schwesternschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marion Zimmer Bradley
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Entsagenden:
       »Men dia pre’ zhiuro, ich schwöre, dass ich ein Kind nur dann gebären will, wenn es mein Wunsch ist, das Kind von diesem Mann und zu diesem Zeitpunkt zu empfangen. Weder die Familie noch der Clan des Mannes, weder Fragen der Erbfolge noch sein Stolz oder sein Wunsch nach Nachkommenschaft sollen dabei Einfluss auf mich haben. Ich allein werde bestimmen, wie und wo ein von mir geborenes Kind erzogen werden soll, ohne Rücksicht auf Stellung oder Stolz eines Mannes.«
       »Du wagst es, mir den Eid in einem Ton vorzuhalten, als hätte ich ihn gebrochen? Cleindori ist mein Kind. Ihr Vater ist Comyn; wenn du ihn kennen würdest, wüsstest du, wie wenig ihm das bedeutet. Meine Tochter ist eine Aillard; in den Sieben Domänen geht die Erbfolge allein im Hause Aillard über die weibliche Linie. Ich habe meine Tochter für mein eigenes Haus geboren, nicht für das irgendeines Mannes! Welche Amazone hat nicht das Gleiche getan, es sei denn, sie ist so einseitig in ihrer Liebe für Frauen, dass sie keinem Mann erlaubt, sie auch nur zu diesem Zweck zu berühren?« Jaelles Zorn verflog; von neuem umarmte sie Rafaella. »Oh, lass uns nicht streiten, Rafi, du bist beinahe meine älteste Freundin, und glaubst du, ich hätte die Jahre vergessen, als wir Partnerinnen waren? Aber du bist nicht die Bewahrerin meines Gewissens.«
       Rafaella ließ sich nicht so schnell versöhnen.
       »Den Platz nimmt jetzt ja wohl dieser männliche Bewahrer des Verbotenen Turms ein - heißt er nicht Damon Ridenow? Wie kann ich mit ihm konkurrieren?«
       Jaelle schüttelte den Kopf. »Was du auch denken magst, Rafi, ich halte meinen Eid.« Rafaella blickte skeptisch drein, aber in diesem Augenblick klang das liebliche Geläut einer Glocke durch den Raum und verkündete, dass das Essen in ein paar Minuten aufgetragen werden würde.
       »Abendessen, und ich habe immer noch den Dreck der Packtiere und des Marktplatzes an mir! Ich muss gehen und mich waschen, auch wenn ich keine von Dorias Pflegerinnen werden will. Komm mit mir nach oben, Shaya. Streiten wir nicht, schließlich sehe ich dich jetzt so selten - wir wollen keine Zeit darauf verschwenden, uns über Dinge aufzuregen, die wir nicht ändern können. Vanessa, kommst du mit?«
       »Nein, ich muss Ausschau nach Margali n’ha Ysabet halten.« Vanessa wandte sich der Tür zum Speisesaal zu, während Jaelle und ihre Freundin die Treppe hinaufliefen. Es roch gut nach Essen, etwas Heißem und Leckerem, dem Hefeduft frisch gebackenen Brots, das gerade aus dem Ofen genommen worden war. Dazu kam das Klappern von Geschirr; die Frauen, die in der Küche halfen, stellten Schüsseln und Teller auf den Tisch.
       Wenn sich Magdalen Lorne, im Gildenhaus als Margali bekannt, überhaupt hier befand, musste sie auf ihrem Weg zum Speisesaal an dieser Stelle vorbeikommen. Vanessa fragte sich, ob sie sie am Gesicht erkennen werde. Sie hatte sie nur drei- oder viermal gesehen, das letzte Mal erst vor zehn Tagen bei einem Treffen der Brücken-Gesellschaft in diesem Haus.
       In diesem Moment sah sie Magdalen Lorne vom Gewächshaus auf der Rückseite des Gildenhauses den Flur entlangkommen. Ihre Arme waren voll von frühen Melonen. Neben ihr ging, ebenfalls Melonen tragend, eine große, drahtige Frau mit Narben im Gesicht - eine Emmasca, die sich der gefährlichen, illegalen und häufig tödlichen Operation unterzogen hatte, die sie zum Neutrum machte. Vanessa kannte den Namen der Frau, Camilla n’ha Kyria; sie wusste, dass Camilla früher Söldnerin gewesen war und jetzt im Gildenhaus Unterricht im Schwertkampf erteilte - und dass es von ihr hieß, sie sei Magdalen Lornes Liebhaberin. Das setzte Vanessa immer noch ein bisschen in Verlegenheit, wenn auch nicht mehr so sehr wie vor ihrem monatelangen Aufenthalt im Gildenhaus, wo sie gelernt hatte, wie alltäglich und wenig bemerkenswert so etwas war. Es schien ihr nicht mehr mysteriös und pervers zu sein, doch sie war immer noch Terranerin, und es war ihr ein bisschen peinlich.
       Noch bevor sie nach Darkover gekommen war, gleich zu Beginn ihrer Ausbildung für den Nachrichtendienst, hatte Vanessa ryn Erin von der legendären Magdalen Lorne erfahren. Sie kannte die ganze Geschichte: Magdalen Lorne war auf Darkover in den Bergen nahe Caer Donn geboren, als der Raumhafen bei Thendara noch nicht gebaut war. So war sie mit darkovanischen Kindern aufgewachsen und hatte die Sprache als Eingeborene gelernt. Wie Vanessa auch, war

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