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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Wie Garnett tauchte sie selbst an einem solchen Tatort immer wie aus dem Ei gepellt auf. Heute trug sie Designerjeans, eine blaue Seidenbluse, die perfekt zu ihren kurzen, glänzenden schwarzen Haaren passte, und eine leichte, braune bestickte Jacke. Sie achtete sorgfältig darauf, wo sie mit ihren Ferragamo-Schuhen hintrat.
    »Sind Sie in Ordnung?« Sie wandte sich an die Sanitäter. »Lassen Sie mich ihre Vitaldaten sehen.«
    Die beiden schauten sich kurz an und reichten Lynn ein Klemmbrett.
    »Was machen Sie denn hier, Lynn?«, fragte Chief Garnett. »Das hier gehört ja nicht gerade zu Ihrem Amtsbezirk, oder?«
    »Ich habe auf meinem Polizeiscanner gehört, dass man Sanitäter in Dianes Wohnung beordert hat …«
    Garnett nestelte sein Handy aus der Tasche. Er sah sich kurz um, wo er ungestört ein Gespräch führen konnte, und ging dann hinaus auf den Hausflur. Lynn schaute Diane fragend an.
    »Das ist eine lange Geschichte. Es hat mit der hiesigen Lokalpolitik zu tun«, sagte Diane.
    Um die Interessen der Stadt und des Museums zu wahren, hatte Garnett angeordnet, dass alle Polizeiangelegenheiten, die mit Diane, dem Museum oder dem Kriminallabor zu tun hatten, nicht über den Polizeifunk gemeldet werden durften. Diese Informationen sollten nur noch telefonisch weitergegeben werden. Das bezog sich auch auf Notrufe und die Anforderung von Sanitätern.
    Lynn nickte. Ihr Gesichtsausdruck zeigte, dass sie die Hintergründe kannte. Als Garnett ins Zimmer zurückkam, blickte er finster drein. Plötzlich starrte Lynn auf die Blutlachen, als ob sie sie gerade erst bemerkt hätte.
    »Was ist passiert?«, fragte sie. »Ist jemand in Ihre Wohnung eingebrochen? Wo ist die Leiche?«
    Dann sah sie die blutige Schleifspur in Richtung Eingangstür. Sie hob die Augenbrauen. Diane wusste, was sie dachte und was Jin gedacht hatte, als er all dieses Blut gesehen hatte.

Kapitel 17
    D ie Blutmenge eines Menschen beträgt etwa fünf bis sechs Liter. Bei einem Blutverlust von ungefähr zwei Litern tritt der Tod ein. Das hier waren weit mehr als zwei Liter. Es musste also einen Toten gegeben haben. Jin wusste das, ebenso wie Lynn, Diane und die Sanitäter. Diane nahm an, dass auch Garnett und die Polizisten dies wussten.
    Das galt natürlich nur, wenn das ganze Blut von einer einzigen Person stammte. Diane hoffte, dass dies nicht so war. Was auch immer passiert sein mag, warum habe ich es nicht gehört?
    Garnett schickte die Sanitäter nach draußen. Diane konnte nicht hören, was er zu ihnen sagte. Als sie gegangen waren, zog er sich einen Stuhl heran und setzte sich.
    »War das ein gewaltsamer Einbruch?«, fragte er.
    »Wenn es das war, habe ich nichts davon mitbekommen«, sagte Diane.
    »Sie haben das Ganze verschlafen?« Wenn schon Garnett jetzt so skeptisch dreinblickte, der ihr aus fachlichen und persönlichen Gründen im Allgemeinen glaubte, stand ihr in nächster Zeit einiges bevor.
    »Offensichtlich«, sagte Diane.
    »Sie wissen ja, wenn jemand in Ihre Wohnung einbricht und Sie tätlich angreift, dürfen Sie sich nach Recht und Gesetz selbst verteidigen«, sagte Garnett. »Sie sollten sich also zu erinnern versuchen. Wir wollen doch nicht, dass jemand denkt, Sie hätten das aus irgendeinem anderen Grund getan.« Er machte eine Pause, als ob er auf eine Antwort warten würde.
    »Oh, machen Sie sich doch nicht lächerlich«, sagte Lynn in ihrem weichen Südstaatenakzent. »Wenn sie jemanden umbringen wollte, würde sie doch nicht hier ihren schönen Parkettboden ruinieren. Außerdem ist es bei Diane wie bei mir. Wir beide kennen ein Dutzend Methoden, jemanden um die Ecke zu bringen, ohne eine solche Sauerei zu hinterlassen – und ohne erwischt zu werden, wenn ich das noch hinzufügen darf.«
    »So etwas würde ich ihr nie unterstellen. Ich meinte es nicht so, wie es klang«, sagte Garnett. »Ich habe nur Angst, dass andere das Ganze auf höchst negative Weise interpretieren könnten. Sie wissen doch, wie die Zeitungen sind.«
    Das wusste Diane tatsächlich. »Ich weiß, dass das seltsam klingt. Ich verstehe es doch auch nicht …«
    Die Sanitäter rollten eine fahrbare Trage herein.
    »Was soll das?«, protestierte Diane. »Ich muss nicht ins Krankenhaus. Neva wird mich jetzt kriminaltechnisch untersuchen, dann nehme ich eine Dusche und ziehe etwas anderes an. Ich weiß nicht, ob Sie jemals längere Zeit vor Blut triefende Kleider tragen mussten, aber ich kann Ihnen versichern, dass das nicht sehr angenehm ist.«
    »Man kann

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