Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)
hier?«, fragte er. »Wir haben einen anonymen Anruf erhalten, dass hier jemand umgebracht werden würde. Liegt hier irgendwo eine Leiche?« Er blickte sich im ganzen Zimmer um und schaute sogar unter dem Sofa nach.
»Nein – ich weiß es nicht …«, sagte Diane.
Bevor sie ihren Satz beendet hatte, begann der Streifenpolizist, ihre Wohnung abzusuchen, wobei er versuchte, nicht in das Blut zu treten, was allerdings unmöglich war. Seine blutigen Fußabdrücke ließen sich bald bis in ihr Schlafzimmer hinein verfolgen.
Diane versuchte immer noch, aufzustehen. Ein zweiter Polizist, der bisher an der Tür gestanden hatte, kam herein, um ihr zu helfen.
»Sind Sie verletzt? Sie sagen, das hier ist nicht Ihr Blut? Wissen Sie, wessen Blut es ist?«
»Nein«, antwortete Diane. »Nein, das weiß ich nicht.«
Er rückte einen Esszimmerstuhl heran, zu dem sie ganz langsam hinüberging, wobei sie sich bemühte, nicht in das Blut zu treten. Als sie sich gerade hinsetzen wollte, erstarrte sie plötzlich. Sie triefte vor Blut. Es tropfte aus ihrem Nachthemd und Morgenmantel. Der Polizist bemerkte ihr Zögern.
»Sie müssen sich hinsetzen«, sagte er. »Sie haben eine Prellung am Kopf. Hat Sie jemand angegriffen?«
Diane wollte sich mit der Hand an den Kopf greifen, bemerkte aber, dass auch diese voller Blut war. Sie setzte sich wieder auf den Boden.
»Ist hier irgendwo eine Leiche?«, fragte sie der Polizist.
»Was? Nein, ich habe keine gesehen.« Das klang dumm. »Ich meine, ich bin gerade erst aufgewacht.« Denk nach, bevor du etwas sagst, verdammt.
»Keine Gefahr mehr«, sagte in diesem Moment der erste Polizist. Als er zu ihnen zurückkam, hinterließ er auf dem ganzen Boden blutige Fußspuren. »Die Glühbirne in Ihrer Schlafzimmerlampe ist kaputt.«
»Sie sind gerade erst aufgewacht und haben dann all dieses Blut in Ihrer Wohnung vorgefunden?« Der Beamte klang ziemlich skeptisch. Diane konnte es ihm nicht verdenken.
»Wir müssen Chief Garnett anrufen«, sagte der erste Polizist. »Er möchte über alles informiert werden, was mit Dr. Fallon, dem Museum und dem Kriminallabor zu tun hat.«
»Wir sollten auch die Sanitäter rufen. Sie hat eine Riesenbeule am Kopf«, sagte der andere Beamte.
»Bitte informieren Sie auch mein Kriminallabor …« Sie dachte einen Augenblick nach, bis ihr Jins private Telefonnummer wieder einfiel, die sie dann den Polizisten gab.
Während diese ihre Anrufe tätigten, betrachtete Diane das Muster der Blutspuren. Im Gang befand sich die größte Lache, von der aus ziemlich viel Blut in die Küche und ins Esszimmer geflossen war. Unter dem Esszimmertisch befand sich eine kleinere Lache. Eine breite Blutspur führte von der Hauptlache zur Eingangstür. Etwas – jemand war dort über den Boden geschleift worden. Sie schaute an die Decke. Dort waren drei Reihen von Blutspritzern zu sehen. Dies wies auf vier Messerstiche hin. Der erste Stich drang tief ins Opfer ein, bei jedem der folgenden Stiche spritzte das Blut an die Decke. An der Wand gegenüber des Tisches war wie ein leichter Schleier eine breite Blutspur zu erkennen, als ob sich jemand mit den Händen dort abgestützt hätte und dann langsam zu Boden gesunken war. Blutige Fußabdrücke musste es viele gegeben haben. Diane konnte aber inzwischen die ursprünglichen nicht mehr von denen unterscheiden, die sie und die Polizisten hinterlassen hatten.
»Sind Sie verletzt?«, fragte sie einer der Polizisten noch einmal.
Diane fasste sich an den Kopf. »Nur eine kleine Beule.«
»Wie haben Sie die bekommen? Hat man Sie geschlagen?«, fragte er weiter.
»Geschlagen? Nein. Ich bin hingefallen, in diesem Blut ausgerutscht«, sagte sie.
»Sie haben überhaupt nichts gehört?« Sie schaute auf sein Namensschild. Officer Ellison. Der andere war Officer Lange. Dem war sie schon einmal begegnet.
»Nein, ich habe nichts gehört«, antwortete sie schließlich.
»Schlafen Sie immer so tief?«, fragte Lange.
Diane schüttelte den Kopf. »Nein. Eigentlich habe ich einen leichten Schlaf.« Das stimmte tatsächlich. Warum hatte sie dann nichts gehört? Und warum war sie jetzt immer noch so benommen? Hat man mir Drogen gegeben? Aber wann soll das gewesen sein?
Sie schaute auf ihre Arme und ihre Kleider hinunter. Alles war voller Blut. Von dem Geruch wurde ihr allmählich übel. Sie stand kurz davor, sich zu übergeben. Sie musste dieses Blut endlich loswerden.
»Sie sollten nicht aufstehen, bevor die Sanitäter hier sind«, sagte
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