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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Sie auch im Krankenhaus untersuchen«, sagte Garnett. »Ich kümmere mich hier um –«
    »Neva muss hierbleiben, um bei der Untersuchung des Tatorts zu helfen.« Diane sprach das Wort Tatort aus, als ob es sich dabei nicht um ihre eigene Wohnung handeln würde.
    »Ich komme mit Ihnen mit«, sagte Lynn. »Ich untersuche ja auch andauernd Körper, obgleich sie normalerweise bereits tot sind. Aber ich kann das jetzt auch bei Ihnen erledigen, kein Problem. Sie müssen ins Krankenhaus. Ein paar Ihrer Werte mag ich gar nicht. Mit solch einem Schlag seitlich gegen den Kopf ist nicht zu spaßen. Auch die Übelkeit, die Sie verspüren, finde ich etwas bedenklich.«
    Am Ende gewannen sie die Oberhand. Diane wies Neva noch an, die Umgebung ihrer Wohnung zu untersuchen, während Jin sich um deren Inneres kümmern sollte. Neva überließ ihm gerne den Umgang mit dem vielen Blut. Diane erwartete, dass Neva irgendwo in der Umgebung des Apartmenthauses auf eine Leiche stoßen würde. Es war immer noch früher Morgen. Mit ein wenig Glück würde sie ein Mitglied ihres Teams und nicht einer ihrer Nachbarn finden.
    Als Diane auf der Trage hinausgeschoben wurde, war sie sich sicher, dass Garnett diesen Abtransport für den Fall angeordnet hatte, dass draußen irgendwelche Reporter lauern würden. Glücklicherweise war das aber nicht der Fall. Diane schämte sich fast für den ganzen Aufwand, den sie hier verursachte. Eigentlich ging es ihr ja ganz gut. Garnett wollte sie aber für alle Außenstehenden als Opfer erscheinen lassen. Eigentlich war sie das ja auch, aber nicht in dem Sinne, wie er es jetzt hier inszenierte. Sie fragte sich, wie er wohl der Presse das ganze Blut ohne einen Leichnam erklären würde.
    Lynn spielte Garnetts Spiel offensichtlich mit. Sie kannte solche politischen Sachzwänge selber recht gut und war deshalb gerne bereit, Garnett zu helfen. Diane bezweifelte, dass sie sie sonst ins Krankenhaus begleitet hätte. Aber vielleicht tat sie ihr da sogar unrecht. Lynn war bestimmt keine Intrigantin, sie wusste nur, was in diesem Fall zu tun war. Trotzdem hätte sich Diane besser gefühlt, wenn es hier hauptsächlich um ihr eigenes Wohlergehen gegangen wäre. Das war aber nicht der Fall. Es ging hier um das Kriminallabor und dessen Ruf.
    Die Fahrt ins Krankenhaus verlief ohne Komplikationen. Gott sei Dank hatten sie die Sirene nicht eingeschaltet. Nach der Ankunft schob man sie direkt ins Untersuchungszimmer. Sie zog sich aus und steckte ihre gesamte Kleidung in einen Plastiksack, der dann versiegelt wurde. Ihr Kriminallabor würde den Inhalt später untersuchen. Sie war froh, endlich aus den blutgetränkten Kleidern herauszukommen, auch wenn sie jetzt eines dieser hässlichen Krankenhaushemden anziehen musste.
    Lynn Webber verstand es wirklich, einen menschlichen Körper forensisch zu untersuchen. Sie achtete auf Prellungen, Abwehrverletzungen und Blutspritzermuster und machte dabei unzählige Fotos.
    »Bei dieser Menge von Blut hätten Sie unmöglich jemanden erstechen können, ohne sich dabei selbst in die Hände zu schneiden. Das Messer wäre viel zu klitschig gewesen, als dass Sie es die ganze Zeit hätten festhalten können«, sagte Lynn.
    Sie hatte recht. Der Messergriff wäre abgerutscht, und die Klinge hätte ihr dabei die Handfläche zerschnitten. Dies setzte allerdings voraus, dass es sich wirklich um ein Messer gehandelt hatte. Es hätte auch ein Schlag mit so etwas wie einem Wagenheber sein können. Auch dabei wäre viel Blut geflossen, und es wären solche Abprallspritzer entstanden. Diane musste sich unbedingt die Spritzermuster noch einmal aus der Nähe ansehen. Jetzt erinnerte sie sich, dass diese Spritzer größere Bögen über die ganze Decke gebildet hatten, als man es bei Messerstichen eigentlich erwartet hätte. Das Ganze wirkte eher wie die Folge von heftigen Schlägen.
    Lynn nahm eine Blutprobe und ließ Diane noch einen Urinbecher füllen.
    »Wir müssen unbedingt herausfinden, warum Sie ein solches Massaker in der eigenen Wohnung verschlafen haben«, sagte sie zur Erklärung.
    »Ich weiß nicht, wann man mir ein solches Mittel hätte geben können«, sagte Diane.
    »Es muss jemand gewesen sein, der Zutritt zu Ihrer Wohnung hatte. Haben Sie etwas gegessen oder getrunken, bevor Sie ins Bett gingen?«
    »Ich habe eine Flasche kalten Grünen Tee getrunken.«
    Sie konnte sich noch daran erinnern, wie sie sie aus dem Kühlschrank geholt hatte. Hatte vielleicht jemand zuvor etwas hineingeschüttet?

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