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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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Sie wusste allerdings noch, dass der Deckel fest auf der Flasche saß. Hatte sie das leise Klicken gehört, das das Aufbrechen der Perforation beim Aufschrauben immer verursachte? Daran konnte sie sich beim besten Willen nicht mehr erinnern.
    »Wie hätte irgendjemand wissen können, dass ich gerade diese Flasche vor dem Zubettgehen trinken würde?«, sagte Diane. »Außerdem – warum sollte jemand ausgerechnet meine winzige Wohnung für ein solches Blutbad nutzen wollen? Konnte er etwa sonst nichts Geeigneteres finden?«
    Lynn lachte. »Wir werden wohl erst eine Leiche finden müssen, bevor wir das beantworten können. Woran können Sie sich eigentlich noch erinnern? Entsinnen Sie sich noch, wie Sie ins Bett gegangen sind?«
    Diane nickte. »Ja, ich weiß noch, dass ich mein Nachthemd angezogen habe und mich dann ins Bett legte. Ich erinnere mich auch an alles, was davor geschah. Beim Einschlafen dachte ich noch über die ägyptischen Altertümer nach. Danach weiß ich erst wieder, dass die Polizei an meine Wohnungstür klopfte.«
    »Als Sie aufstanden, um die Tür zu öffnen, haben Sie da irgendwo Schmerzen gespürt?«, fragte Lynn.
    »Nein. Ich war nur ziemlich benommen.«
    »Wenn wir etwas in Ihrem Blut finden«, sagte Lynn, »kann das Labor alles überprüfen, womit Sie zuvor in Kontakt gekommen sind, bis wir herausfinden, wie dieser Stoff in Sie gelangt ist.«
    Nach Lynns Untersuchung stand fest, dass Diane außer der Beule am Kopf keinerlei Verletzungen erlitten hatte. Die Blutmuster auf ihrem Körper und ihrer Kleidung ließen sich alle durch ihren Sturz erklären. Zumindest das war eine Erleichterung. Eine Krankenschwester führte Diane in einen Duschraum, wo sie sich endlich gründlich reinigen konnte.
    »Okay«, sagte Lynn, als Diane wieder herauskam. »Jetzt röntgen wir noch Ihren Kopf.«
    Für Dianes Empfinden genoss Lynn die ganze Sache etwas zu sehr. Nach dem Röntgen saß Diane auf einem Untersuchungstisch und wartete, bis der Arzt und Lynn mit den Aufnahmen zurückkamen. Sie wusste jetzt schon, was diese zeigen würden. Nichts. Sie war bei ihrem Sturz mit dem Kopf an die Gipswand geschlagen. Danach war sie etwas benommen, aber das war auch alles.
    Während sie in diesem grässlichen Krankenhaushemd dasaß, wurde ihr bewusst, dass sie keinerlei Kleidung mitgebracht hatte. Warum habe ich mich überreden lassen, in dieses Krankenhaus zu gehen? Das war doch alles absurd. Sie hatte nicht einmal ihre Handtasche dabei.
    Ich kann auch im Museum übernachten, dachte sie. In ihrer Bürosuite gab es ein Badezimmer, eine Dusche und eine bequeme Couch. Sie hatte dort schon oft die Nacht verbracht. Sie hatte dort sogar Kleidung zum Wechseln hängen. Sie beschloss, nach einem Telefon zu suchen, auch wenn dies bedeutete, in einem dünnen Baumwollhemdchen im Hospital herumzulaufen. Diane glitt vom Untersuchungstisch herunter und begann, nach einer Schwester Ausschau zu halten.
    Sie befand sich in einem großen Raum. Auf beiden Seiten gab es eine Reihe von kleineren Kabinen, die durch Stellwände voneinander abgetrennt waren. In einer davon war sie gewesen. Einige andere waren offensichtlich ebenfalls belegt. Sie tapste leicht unsicher in Richtung Ausgang. Es war äußerst unangenehm, barfuß auf diesem kalten Boden gehen zu müssen. Am anderen Ende des Raumes lag eine leere Schwesternstation. Weit und breit keine Krankenschwester. Und wenn es jetzt hier einen Notfall gibt?, musste sie denken. Als sie die Schwesternstation erreichte, hielt sie nach einer Rufklingel Ausschau, konnte aber keine finden. Sie ging hinter den Schalter, um zu telefonieren. Ihre Hand berührte gerade den Telefonhörer, als sie jemand um die Taille fasste, den Mund zuhielt und sie in eine der Kabinen zerrte.

Kapitel 18
    S ie trat ihrem Angreifer ans Schienbein, aber ihr nackter Fuß erzielte kaum Wirkung. Sie versuchte, sich seinem festen Griff zu entwinden, und biss ihm gleichzeitig in die Hand, die er ihr auf den Mund presste. Auch dies hatte zuerst wenig Erfolg, da er dick gepolsterte Lederhandschuhe trug, für diese Jahreszeit völlig übertrieben. Trotzdem biss sie noch einmal herzhaft zu.
    »Hör bloß auf, oder ich breche dir das Genick.« Seine Stimme war nur ein heiseres Flüstern.
    Du wirst mich nicht kriegen, dachte sie. Das lasse ich nicht zu.
    Nach einem erneuten Biss stieß sie ihm einen Ellbogen in die Rippen, merkte aber, dass dieser Stoß seitlich abglitt. Sie langte nach hinten über den Kopf und suchte nach Augen, in die

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