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Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition)

Titel: Die schwarze Witwe: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Beverly Connor
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überlegte sich lange, wie viel sie von der ganzen Geschichte offenbaren sollte. Schließlich entschied sie sich, vor allem zu betonen, dass sie sich wahrscheinlich an vermögende Männer heranmachen würde. Danach schickte sie den Betreibern der entsprechenden Listserv-Mailinglisten eine E-Mail, in der sie sie bat, diese Botschaft in ihre Listen aufzunehmen. Sie erklärte ihnen sehr ausführlich, warum es so wichtig war, Clymene aufzuspüren. Sie erwartete eigentlich, dass die Hälfte von ihnen ihre Bitte ablehnen würde. Tatsächlich tat das dann zu ihrer Überraschung kein Einziger.
    Danach teilte sie Andie mit, sie werde für eine Weile ins Kriminallabor hinübergehen. Sie vermied den Weg direkt durchs Museum, damit sie niemand aufhalten konnte.
    Das Labor war leer. Sie nahm an, dass Jin sich in seinem neuen DNA-Labor aufhielt. Neva und David sicherten immer noch Spuren in ihrem Apartmentgebäude. Sie hatte den Polizeichef und den Bürgermeister bereits mehrfach zu überzeugen versucht, dass sie mehr Mitarbeiter brauche, aber sie hatten jedes Mal abgelehnt. Den gegenwärtigen Personalmangel konnte sie allerdings nicht als Argument anführen. Der Polizeichef würde ihr einfach mitteilen, dass das Aufspüren von Clymene in den Verantwortungsbereich der US-Marshals falle, und er hätte damit sogar recht. Aber Clymene hatte es offenbar auf sie und damit auch auf das Labor abgesehen.
    Diane setzte sich an einen Spezialcomputer, auf dem ein Gesichtserkennungsprogramm installiert war und der vor allem für lange Suchläufe geeignet war.
    Ausgefeilte Gesichtserkennungsprogramme können ein Gesicht aus der Menge herauspicken. Dies ist für einen Computer gar nicht leicht. Er muss erkennen, dass ein Gesicht keine Wolke, kein Kürbis, Baumstumpf, Stein oder irgendetwas anderes ist, das zufällig einem Gesicht ähnelt. Danach kann die Software dieses Gesicht mit den Bildern vergleichen, die in einer Datenbank gespeichert sind.
    Man konnte zum Beispiel ein Foto einscannen und das Programm in einer Bilddatenbank nach einer Entsprechung suchen lassen. Diane gab Clymenes Polizeifoto ein. In diesem Fall war dies gut genug, da das Programm sich nicht für unterschiedliche Gesichtsausdrücke interessierte. Stattdessen vermaß es besondere Merkmale (zum Beispiel Augen, Nase und Mund). Hierbei bestimmte es deren Position, Abstand und Lage zueinander und bildete daraus eine Indexzahl. Danach suchte es nach Gesichtern mit einem entsprechenden Index.
    Als Clymene vor Gericht stand, hatte sich der Staatsanwalt nicht für ihre wirkliche Identität interessiert. Er meinte, er brauche keine alten Geschichten, um ihre Verurteilung zu erreichen. Aus diesem Grund fand auch nie eine tiefer gehende Untersuchung ihres Hintergrundes statt. Diane würde diesen Irrtum jetzt korrigieren. Sie entschloss sich, sowohl in amerikanischen als auch internationalen Datenbanken nach ihr zu suchen.
    Von einem anderen Computer aus schickte Diane das Polizeifoto an Colonel Alex Kade. Sie hatte ihn kennengelernt, als er das Foto eines vermissten Kindes mit der Gesichtsrekonstruktion in Übereinstimmung brachte, die Neva auf der Grundlage eines Skeletts hergestellt hatte, das in einem Wald in der Nähe von Rosewood gefunden worden war. Nach seiner Pensionierung suchte er nun mit dem Segen des FBI in einer Datenbank, die er aus Pornographie-Sites im Internet zusammengestellt hatte, nach vermissten Kindern. Seine eigene Tochter war im Alter von fünfzehn Jahren verschwunden. Sie fanden sie erst Jahre später wieder, sie war schlimm missbraucht worden und hatte sich dabei eine tödliche Krankheit zugezogen, der sie bald darauf erlag. Kade meinte nicht zu Unrecht, dass er sie hätte retten können, wenn er sie eher gefunden hätte. Aus diesem Grund versuchte er nun, andere Kinder zu retten.
    Diane erklärte ihm in ihrer E-Mail, dass es dieses Mal nicht um ein Kind gehe und es im Übrigen zu spät sei, diese Frau noch zu retten. Sie sei aber vielleicht als Kind von ihrer Familie getrennt worden. Es sei äußerst wichtig, sie aufzuspüren. Diane nannte ihm aber nicht ihren Namen.
    Er schickte fast postwendend eine E-Mail zurück und erklärte sich bereit, bei der Suche zu helfen. Diane hatte den Eindruck, dass er ständig am Computer saß und nach vermissten Kindern Ausschau hielt. Er nutzte Computerprogramme, deren Algorithmen den Altersunterschied berücksichtigten, so dass die erwachsene Clymene mit dem Bild einer kindlichen oder jugendlichen Clymene in

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