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Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung

Titel: Die schwarzen Juwelen 02 - Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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angespannt und warf seiner Tochter einen fragenden Blick zu.
    Schulterzuckend lächelte Jaenelle ihn an.
    Luthvian führte ihre neue Schülerin in ihren eigenen Arbeitsraum, da Saetan auf Privatstunden bestanden hatte. Vielleicht konnte Jaenelle später zumindest in einigen Fächern mit den übrigen Schülerinnen zusammen unterrichtet werden, wenn es ihr gelang, den Vorsprung der anderen aufzuholen.
    »Wie ich gehört habe, sollen wir mit den Grundlagen anfangen«, sagte Luthvian, während sie die Tür geräuschvoll hinter sich schloss.
    »Ja«, erwiderte Jaenelle wehmütig und strich sich durch das schulterlange Haar. Lächelnd rümpfte sie die Nase. »Papa hat mir ein paar Dinge beigebracht, aber ich habe immer noch Schwierigkeiten mit den Grundlagen der Kunst.«
    Hatte das Mädchen ein schlichtes Gemüt oder war einfach nicht genug Talent vorhanden?
    Luthvian warf einen Blick auf Jaenelles Nacken und versuchte eine frisch verheilte Wunde oder den schwachen Schatten eines Blutergusses zu entdecken. Wenn die Kleine lediglich frisches Futter für ihn war, warum machte er sich dann überhaupt die Mühe, sie ausbilden zu lassen? Nein, das ergab keinen Sinn, nicht wenn er persönlich Jaenelle in der Stundenglaskunst unterwies. Ein Puzzleteil fehlte, etwas entzog sich ihrem Verständnis noch.
    »Lass uns mit der Bewegung eines Gegenstands beginnen.« Luthvian legte eine rote Holzkugel auf ihre leere Werkbank. »Deute mit dem Finger auf die Kugel.«
    Jaenelle stöhnte auf, gehorchte aber.
    Luthvian ging nicht auf das Stöhnen ein. Offenbar war Jaenelle ein genauso großer Dummkopf wie ihre übrigen Schülerinnen. »Stell dir vor, dass aus deiner Fingerspitze ein steifer, dünner Faden hervorschießt und an der Kugel haften bleibt.« Luthvian wartete einen Augenblick lang. »Nun stell dir vor, wie deine Kraft den Faden entlang läuft, bis sie an die Kugel
stößt. Jetzt stell dir vor, dass du den Faden wieder einziehst, sodass die Kugel zu dir zurückkehrt.«
    Die Kugel rührte sich nicht von der Stelle. Der Arbeitstisch hingegen schon, und die an den Wänden befestigten Schränke an der Rückseite des Zimmers versuchten es ebenso.
    »Hör auf!«, rief Luthvian.
    Jaenelle hielt seufzend inne.
    Entgeistert starrte Luthvian vor sich hin. Wenn es sich lediglich um den Tisch gehandelt hätte, hätte sie das Ganze als Versuch des Mädchens abtun können, Eindruck zu schinden. Aber die Schränke?
    Luthvian rief vier Holzklötze und vier weitere Holzkugeln herbei und legte sie auf die Werkbank. »Warum versuchst du es nicht kurz allein? Konzentriere dich darauf, eine leichte Verbindung zwischen dir und dem Gegenstand herzustellen, den du bewegen möchtest. Ich muss nach den anderen Schülerinnen sehen. Danach komme ich gleich wieder.«
    Gehorsam richtete Jaenelle ihre Aufmerksamkeit auf die Klötze und Kugeln.
    Eilig verließ Luthvian den Arbeitsraum mit zusammengebissenen Zähnen und zu Fäusten geballten Händen. Es gab nur eine einzige Person, nach der sie sehen wollte, und von der sie verdammt noch mal einige Antworten zu erhalten gedachte.
    Sie konnte die Kälte in der Diele spüren, bevor sie das Kichern vernahm.
    »Roxie!«, zischte sie wütend, als sie sich am Türrahmen festhielt, um nicht in den Salon zu stürzen. »Du sollst deine Zauber üben.«
    Roxie winkte unbeeindruckt ab. »Ach, ich habe nur noch ein oder zwei Aufgaben zu erledigen.«
    »Dann erledige sie.«
    Mit einem Schmollmund blickte Roxie zu Saetan, von dem sie sich Unterstützung zu erhoffen schien.
    Sein Gesicht war ausdruckslos. Schlimmer noch: In seinen Augen lag ebenfalls keinerlei Ausdruck. Beim Feuer der Hölle! Er stand kurz davor, dieser dumm mit den Wimpern klimpernden
Göre den Hals umzudrehen, und sie hatte nicht einmal die leiseste Ahnung!
    Luthvian zerrte Roxie aus dem Salon und den Flut entlang. Dann stieß sie das Mädchen in Richtung des Schularbeitsraums.
    Roxie stampfte mit dem Fuß auf. »So lasse ich mich nicht von dir behandeln! Mein Vater ist ein wichtiger Krieger in Doun, und meine Mutter …«
    Erneut packte Luthvian Roxie unsanft am Arm und zischte: »Hör zu, du kleine Närrin. Du hast keine Vorstellung davon, mit wem du da spielst, und du wirst seine Macht niemals begreifen.«
    »Er mag mich.«
    »Am liebsten würde er dich umbringen.«
    Einen Moment lang sah Roxie verblüfft aus. Dann schlich sich ein berechnender Blick in ihre Augen. »Du bist ja nur eifersüchtig.«
    Luthvian musste sich zusammenreißen, um der dummen Gans

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