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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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benutzen.«
    Surreals Blick fiel auf ihre eigenen Hände. Nachdem sie eine Weile darüber nachgedacht hatte, fragte sie sich, ob es jemanden stören würde, wenn sie sich auf den Boden übergab.
    »Surreal?« Lucivars Hand zitterte, als er ihren Kopf hob.
    Er hat panische Angst. Beim Feuer der Hölle und der Mutter der Nacht, möge die Dunkelheit Erbarmen haben!
    »Surreal? Bist du verletzt?«
    Die dringende Sorge in seiner Stimme ließ sie wieder ganz zu sich kommen. »Verletzt? Nein, ich glaube nicht …«
    »Dein Gesicht und dein Hals sind blutverschmiert.«
    »Oh!« Ihr wurde übel. »Ich muss Spritzer abbekommen haben, als …« Auf einmal schien es ihr eine ausgezeichnete Idee zu sein, den Mund nicht weiter zu öffnen.
    Lucivar blickte über die Schulter. »Falonar?«
    »Prinz Yaslana«, kam Falonars leise Antwort.
    »Deine einzige Aufgabe heute Nachmittag besteht darin, dich um Lady Surreal zu kümmern.«
    »Es wird mir ein Vergnügen sein.«
    »Lady Vania braucht eine Heilerin«, meinte einer der Begleiter verzweifelt.
    »Verflixt!«, sagte Surreal, die auf einmal das Gefühl hatte, leicht angetrunken zu sein. »Die Leute hier sind doch tatsächlich am Leben. Sie können sprechen und sich bewegen. Als sie vor ein paar Minuten wie die Salzsäulen dasaßen, hatte ich so meine Zweifel. Wirklich.«
    »Halt den Mund, du Luder!«, schrie einer der Begleiter.
    Lucivar, Chaosti und Falonar knurrten den Mann wütend an.
    »Ich schlage vor, ihr bittet Lord Beale, die Heilerin aus Halaway kommen zu lassen«, meinte Lucivar kalt.

    »Auf der Burg muss es doch gewiss eine Heilerin geben!« Alexandra klang entrüstet.
    »Da wären Lady Gabrielle und Lady Karla«, erwiderte Lucivar. »An eurer Stelle würde ich im Moment allerdings keine von beiden fragen.«
    »Ihr könntet euch natürlich jederzeit an Jaenelle wenden«, fügte Surreal mit einem giftigen Lächeln hinzu.
    Ängstliches Schweigen folgte ihrer Bemerkung.
    Alexandra und ihr Gefolge verließen hastig das Zimmer, wobei Vania von zwei Begleitern gestützt wurde. Lucivar und Chaosti warfen Falonar einen eindringlichen Blick zu, bevor sie sich zurückzogen.
    Vorsichtig näherte sich Falonar Surreal. »Das hier muss … bedrückend … für dich gewesen sein.« Er sah aus, als habe man ihn gezwungen, in eine Kröte zu beißen. »Brauchst du Riechsalz oder etwas Ähnliches?«
    Surreal verengte die Augen zu Schlitzen. »Süßer, ich bin von Beruf Kopfgeldjägerin. Ich habe schon Schlimmeres als das hier an einem Esstisch gesehen.«
    »Ich meinte nicht …« Er blickte auf den blutverschmierten Tisch.
    »Oh!« Zumindest war er klug genug zu wissen, dass nicht Aaron sie in Angst und Schrecken versetzt hatte.
    Nach einer Pause fügte er hinzu: »Ich wollte dir nicht zu nahe treten.«
    »Nichts passiert«, entgegnete sie. Nun war es an ihr, eine Pause einzulegen. »An jedem anderen Tag, würde ich versuchen, den Mann zu einer Runde verschwitztem Sex am Nachmittag einzuladen, bloß um mich ein paar Stunden ablenken zu können. Doch ich glaube nicht, dass Sex heute so eine gute Idee wäre.«
    In Falonars Augen flackerte überraschtes Interesse auf, und in seiner Stimme lag Bedauern. »Nein, es wäre wohl keine so gute Idee … heute.«
    »Warum üben wir dann nicht noch ein wenig mit den Stangen? Ich würde gerne eine Zeit lang aus diesem Gebäude verschwinden. «

    Falonar nickte nachdenklich. »Mit einem Messer kannst du umgehen?«
    Surreal lächelte. »Mit einem Messer kann ich umgehen.« Sie warf einen Blick auf seine Lendengegend. »Speere weiß ich auch sehr gut zu handhaben.«
    Er errötete tatsächlich ein wenig. »Bogen?«
    Immer noch lächelnd schüttelte sie den Kopf.
    »Eine neue Fertigkeit erfordert Konzentration.«
    »Alte Fertigkeiten ebenso … wenn man alles genau richtig machen will.«
    Er errötete noch tiefer, während sein Interesse immer weiter wuchs.
    Surreal erhob sich. »Konzentrieren wir uns auf eine neue Fertigkeit.«
    »Und diskutieren die Möglichkeit, demnächst alte Fertigkeiten zu üben?«
    »Auf jeden Fall!«
    Gemeinsam flohen sie so rasch wie möglich vor der wachsenden Wut, welche allmählich die Burg erfüllte.
    8 Kaeleer
    Daemon blieb vor Jaenelles Wohnzimmer stehen. Nachdem er tief Luft geholt und die Schultern gestreckt hatte, klopfte er an die Tür.
    Keine Antwort. Sie war da. Er konnte die Wut spüren, die in dem Zimmer umherwirbelte. Und die Kälte.
    Nach abermaligem Klopfen betrat er das Zimmer, obwohl er nicht hereingebeten worden

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