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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Kriegerprinzen nähern würde, der derart kalt und erbarmungslos aussah.
    Sie gab sich noch mehr Mühe und hielt sich verbissen mit der anderen Hand am Tisch fest, um seine Hand mit dem Messer von Vanias Hals wegzuzerren. Es war ihr völlig gleichgültig, ob er Vania die verfluchte Kehle durchschnitt, aber sie wollte nicht, dass er sich Ärger einhandelte, bloß weil dieses Miststück ihn gereizt hatte.
    *Surreal?*, sagte Graufang ängstlich.
    *Hilf mir!*
    Der Wolf musste sich in der Nähe aufgehalten haben, denn wenige Sekunden nach ihrem Rufen war er im Esszimmer.
    *Surreal …*
    *Steh nicht rum! Tu etwas!*
    *Aaron ist im Ersten Kreis*, winselte Graufang. *Ich kann Aaron nicht beißen.*
    * Dann treib jemanden auf, der es kann! *
    Graufang stürzte aus dem Zimmer.
    Am liebsten hätte sie das Messer mithilfe der Kunst verschwinden lassen, doch Aaron hatte seinen verdammten Schild auch auf die Waffe ausgeweitet. Sie kam nicht an das Messer heran und war noch nicht einmal in der Lage, ihm das Handgelenk zu brechen, um ihn von der Tat abzuhalten.
    Als sich ihr Griff einen Augenblick lang lockerte, reichte ihm die Zeit, um Vania eine weitere Stichwunde am Hals zuzufügen.
    Dann war auf einmal Chaosti da, der die Hände fest um Aarons rechtes Handgelenk legte. Lucivars Hände schlossen sich über Surreals und verstärkten ihre Anstrengungen.
    Blind vor Wut setzte Aaron sich gegen sie zur Wehr, Mordlust in den Augen.
    »Verflucht noch mal, Aaron«, knurrte Lucivar. »Zwing mich nicht dazu, dir das Handgelenk zu brechen.«
    Na, viel Glück uns allen , dachte Surreal verdrießlich, als sich Lucivars Hände fester um die ihren legten. Sie konnte nur hoffen, dass er sich daran erinnerte, dass ihre Hände im Weg waren, bevor er sich daran machte, Aarons Knochen zu brechen.
    Aaron schien längst nicht mehr in der Lage zu sein, ihre Worte wahrzunehmen, doch er reagierte auf die Mitternachtsstimme, die sagte: »Prinz Aaron, hierher !«
    Der Kriegerprinz begann unkontrolliert zu zittern. Rasch entriss Lucivar ihm das Tranchiermesser und ließ es verschwinden. Chaosti stemmte die Finger an Aarons rechter Hand auf, sodass dieser Vanias Haar losließ.
    Vania schrie immer weiter – erst jetzt fiel Surreal auf, dass die Königin seit dem ersten Messerstich geschrien hatte.
    »Ruhe.«
    Auf der Stelle waren die Gläser auf dem Tisch von einer Eisschicht überzogen. Vania warf einen Blick in Jaenelles Richtung und verstummte.

    »Prinz Aaron«, meinte Jaenelle eine Spur zu sanft. » Hierher. «
    Aaron zuckte zusammen und richtete sich langsam auf. Chaosti und Lucivar ließen ihn los und traten zur Seite.
    Totenbleich ging Aaron zu Jaenelle hinüber und sank vor ihr auf die Knie.
    »Warte im Arbeitszimmer des Höllenfürsten auf mich«, befahl Jaenelle.
    Mühsam erhob sich Aaron und verließ das Esszimmer.
    Surreal sah in die eisigen Saphiraugen und konnte das leise Aufflackern einer immensen, kaum gezähmten Wut spüren, die sie erzittern ließ. Ihre Beine gaben nach, und sie musste sich auf den Tisch setzen.
    Langsam kam Jaenelle auf den Tisch zu und richtete den Blick auf Lucivar. »Du wusstest davon.«
    Lucivar atmete mehrmals flach durch, bevor er zu einer Antwort ansetzte. »Ich wusste davon.«
    »Und du hast nichts dagegen unternommen.«
    Er schluckte hart. »Ich hatte gehofft, es ließe sich im Stillen regeln.«
    Jaenelle starrte ihn nur an. »Ich erwarte dich in einer halben Stunde im Arbeitszimmer des Höllenfürsten, Prinz Yaslana.«
    »Ja, Lady.«
    Als Nächstes schlugen die Saphiraugen Chaosti in ihren Bann. »Und dich anschließend.«
    »Mit Vergnügen, Lady«, erwiderte Chaosti mit heiserer Stimme.
    Oh, das möchte ich stark bezweifeln , dachte Surreal, die immer noch zitterte.
    Dann sah Jaenelle Vania an – und die Kälte um sie her begann zu brennen.
    »Solltest du jemals wieder einem meiner Männer auch nur den geringsten körperlichen, mentalen oder emotionalen Schaden zufügen, werde ich dich an deinen Fersen aufhängen und dir bei lebendigem Leibe die Haut abziehen.«
    Niemand sprach oder rührte sich, bis Jaenelle aus dem Zimmer gegangen war.

    Könnte sie das tun? , fragte Surreal sich. Sie war sich nicht darüber im Klaren, dass sie die Worte laut ausgesprochen hatte, bis Lucivar ein Geräusch ausstieß, dass wie eine Mischung aus Lachen und Weinen klang.
    »In der Stimmung, in der sie sich gerade befindet? Sie könnte es nicht nur tun, sie würde sich noch nicht einmal die Mühe machen, ein Messer zu

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