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Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten

Titel: Die schwarzen Juwelen 03 - Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Bann seines hinterhältigen Zaubers freikämpfte! Seht mich an! Dies ist der Preis, den ich zahlen musste, damit auch ihr endlich die Gefahr erkennt.«
    Dorothea presste sich eine Hand auf die Brust und rang schluchzend nach Atem.
    Ihr Haushofmeister trat vor und griff sanft nach ihrem Arm, um sie zu stützen. »Du musst aufhören, Priesterin. Das hier ist mehr, als du ertragen kannst.«
    »Nein«, stieß Dorothea röchelnd hervor, die ihre Stimme immer noch mithilfe der Kunst verstärkte. »Ich muss ihnen alles berichten, solange ich noch dazu in der Lage bin. Vielleicht ist das hier meine letzte Gelegenheit. Sobald ihm klar wird, dass ich von seinen Machenschaften weiß …«
    Schweigen legte sich über die Zuhörerschaft.
    Dorothea ließ die Hand sinken und stand so gerade wie möglich, ohne auf die Schmerzen in ihrer Wirbelsäule zu achten. »Ich war nicht das einzige Instrument des Höllenfürsten. Einigen von euch ist das Unglück widerfahren, Daemon Sadi und Lucivar Yaslana an ihren Höfen zu haben. Möge die Dunkelheit mir verzeihen! Ich schickte diese Ungeheuer in zerbrechliche Territorien, und wegen ihnen sind Königinnen ums Leben gekommen. Manchmal wurden ganze Höfe zerstört. Wie auch Prythian, die Hohepriesterin von Askavi, war ich
der Auffassung, wir hätten sie aus freien Stücken in den Dienst an andere Höfe gesandt – in der Hoffnung, die beiden ließen sich vielleicht auf diese Weise zähmen. Doch wir wurden manipuliert und dazu gebracht, sie in genau diese Territorien zu schicken, weil sie die Söhne des Höllenfürsten sind! Sie sind dem Samen dieser Bestie entsprungen und nun zu seinen Werkzeugen der Zerstörung herangewachsen. Die Kontrolle, die Prythian und ich über sie zu haben schienen, war nichts weiter als reine Illusion, ein Trugbild, um den wahren Zweck der beiden zu verbergen.
    Vor etlichen Jahren verschwanden sie dann. Die meisten von uns hofften, sie seien umgekommen. Dem ist nicht so. Von ein paar mutigen Brüdern und Schwestern, die jetzt in dem kaeleerianischen Territorium Kleinterreille leben, habe ich erfahren, dass sich nicht nur Yaslana, sondern auch Sadi im Schattenreich aufhält, wo der Höllenfürst schon seit einiger Zeit unter dem Deckmantel des Kriegerprinzen von Dhemlan haust. Die Schlangenbrut ist in ihr Nest zurückgekehrt.
    Doch das ist noch nicht alles! Der Höllenfürst übt einen ungesunden Einfluss auf die meisten Territoriumsköniginnen in Kaeleer aus. Außerdem hat er eine junge Frau völlig unter seine Kontrolle gebracht, bei der es sich um die stärkste Hexe aller Reiche handelt. Mithilfe ihrer Kraft wird er uns überwältigen – es sei denn, wir schlagen zuerst zu. Uns bleibt keine andere Wahl, meine Brüder und Schwestern. Wenn wir nicht den Höllenfürsten und alle, die in seinen Diensten stehen, vernichten, wird die Brutalität, die ich einst als sein Instrument an den Tag legte, im Vergleich zu seinen Taten geradezu harmlos wirken.«
    Dorothea hielt einen Augenblick inne. »Viele von euch haben Freunde oder Familienmitglieder, die nach Kaeleer geflohen sind, um der grausamen Barbarei zu entkommen, die Terreille im Würgegriff hält. Seht euch an, was mit denen geschehen ist, die dem Höllenfürsten direkt in die verführerischen Arme gelaufen sind!«
    Mithilfe der Kunst fegte sie das Segeltuch hinfort, das die Vorderseite der Tribüne bedeckt hatte. Im nächsten Moment
schlug sich Dorothea die Hand vor den Mund, um sich nicht übergeben zu müssen, als sich die Fliegen von den verstümmelten Leichen erhoben.
    Rufe drangen durch die Luft. Ein schriller Schrei wütender Trauer übertönte die übrigen Stimmen. Dann erklang ein anderer und noch einer, sobald die Leute, die der Tribüne am nächsten standen, ein vertrautes Gesicht oder ein besonderes Schmuckstück wiedererkannten.
    Erneut bediente sich Dorothea der Kunst und breitete das Segeltuch behutsam wieder über die Toten. Sie musste einige Minuten warten, bis die Schreie zu einem gedämpften Schluchzen geworden waren.
    »Wisst dies!«, rief sie. »Ich werde jedes bisschen Kunst, das ich je erlernt habe, jeden Tropfen Stärke, der in mir steckt, dazu verwenden, diesem Ungeheuer entgegen zu treten. Doch sollte ich alleine kämpfen, werde ich gewiss unterliegen. Wenn wir hingegen gemeinsam kämpfen, haben wir die Chance, uns des Höllenfürsten und seiner Knechte zu entledigen. Viele von uns werden in diesem Krieg zugrunde gehen, aber unsere Kinder…« Die Stimme versagte ihr. Erst nach einer

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