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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Kleidung. Er lächelte grimmig. Zumindest dürfte er nicht allzu sehr auffallen, denn er bezweifelte, dass der Besitzer oder dessen Kundschaft viel besser angezogen waren.
    Also gut. Er würde ein Zimmer mieten, in dem er Lia sicher unterbringen konnte, während er versuchte, jemanden mit heilenden Fähigkeiten aufzutreiben, der ihr helfen konnte. Wenn das nicht klappen sollte, würde er sich der
Fähigkeiten bedienen, die er selbst besaß. Und wenn das nicht funktionierte …
    Jared straffte die Schultern. Es musste einfach klappen. Egal, was er tun musste, er würde gewiss nicht tatenlos dasitzen und mit ansehen, wie sie starb.
    Er verstärkte den Sichtschutz und die Schutzschilde, mit denen er Lia bereits umgeben hatte, durch einen Hörschutz und einen mentalen Schild, damit die anderen weder ihre mentale Signatur entdecken noch Geräusche hören konnten, die sie eventuell von sich geben würde. Dank der Schilde würde sie für jeden, der weniger als Rot trug, komplett unsichtbar sein. Selbst jemand mit Rot würde nur einen leichten Umriss wahrnehmen können.
    Jared holte tief Luft. Beim Ausatmen umspann er sich und Lia mit mentalen Fäden, die eine Aura von Gefahr und Gewalt aussandten. Zusammen mit seinem roten Juwel, das er gut sichtbar an seiner Brust hängen ließ, sollte diese Warnung ausreichen, um alle auf Distanz zu halten.
    Jared ging auf die Herberge zu, während er Lia aufrecht hinter sich herschweben ließ.
    Kühnes Draufgängertum, ermahnte er sich. Kühnes Draufgängertum.
    Die Eingangstür führte in den großen Schankraum. Links davon befand sich eine halb offene Tür, hinter der sich ein kleines Privatzimmer befand.
    Drückendes Schweigen legte sich auf den Innenraum, als sich jeder einzelne Mann zum Eingang umdrehte, darunter auch der bärtige Krieger mit grünem Juwel, der hinter der Theke stand – ein Mann, der so groß und stark aussah, dass man ihm ohne weiteres zutrauen würde, gegen Garth anzutreten und als Sieger aus dem Ringkampf hervorzugehen.
    Jared blieb im Türrahmen stehen und betrachtete jedes einzelne Gesicht. Niemand außer dem Wirt hielt seinem Blick länger als eine Sekunde stand. Abgesehen von dem Wirt handelte es sich bei den Männern entweder um Krieger mit hellen Juwelen oder um Angehörige des Blutes, die überhaupt keine Juwelen trugen.

    Jared ging langsam auf die Theke zu, wobei er erleichtert feststellte, dass die Männer die Aura von Gefahr und Gewalt, die ihn umgab, witterten und ihm vorsichtig aus dem Weg gingen. Er rief die goldenen Geldscheine herbei, die er Lia nach seinem Abstecher zu dem Dorf nicht zurückgegeben hatte, und legte einen auf die Theke, den Blick auf den Krieger mit dem grünen Juwel gerichtet.
    Der Gasthausbesitzer erwiderte den Blick seelenruhig, doch Jared fiel noch etwas in den funkelnden Augen des Mannes auf. Eine Spur von Erleichterung?
    »Womit kann ich dienen, Krieger?«, polterte der Wirt.
    Jared antwortete nicht gleich, sondern ließ eine Weile schweigend verstreichen. »Ein Zimmer mit Bad, wenn es das hier geben sollte. Ein Abendessen. Eine Flasche guten Whiskey.«
    »Es gibt ein Zimmer, das sich ein Bad mit einem anderen Zimmer teilt. Alle anderen Gäste benutzen das Gemeinschaftsbadezimmer.«
    »Ist das andere Zimmer belegt?«
    Wieder dieses eigenartige Funkeln in den Augen des Wirtes. »Ja.«
    Verdammt.
    Jared wandte sich ein Stück von der Theke ab und ließ den Blick durch den Raum schweifen. Niemand gab zu, der Bewohner des anderen Zimmers zu sein. Doch zwischen der Treppe, die zu den Räumlichkeiten im ersten Stock führte, und der Zwischenwand zu dem kleinen Privatzimmer befand sich ein runder Tisch, auf dem eine offene Flasche und ein halb volles Glas Rotwein standen.
    Das Prickeln zwischen Jareds Schulterblättern setzte ein, als ihm zwei Dinge bewusst wurden: In einem Etablissement wie diesem wurde gewöhnlich kein Wein serviert, außerdem standen oder saßen alle Männer an dieser Seite des Raumes, als wolle niemand dem Tisch zu nahe kommen.
    Er musste Lia unbedingt aus dem Schankraum schaffen, bevor derjenige zurückkehrte, der an dem Tisch saß – wer immer es auch sein mochte.

    »Ich nehme das Zimmer«, sagte er zu dem Wirt.
    Der Mann griff nach dem Geldschein. Er stellte eine Flasche Whiskey auf die Bar und legte einen Schlüssel daneben. »Auf dem Zimmer gibt es Gläser und einen Krug Wasser.«
    Jared prägte sich die Nummer ein und ließ den Schlüssel in seiner Tasche verschwinden. Dann griff er nach dem

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