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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Tassen zu vertauschen. Letztendlich kam er jedoch zu dem
Schluss, dass er Daemons Reaktion nicht gewachsen sein würde, sobald dieser an dessen erstem Schluck erstickte.
    Da verschwand Jareds Tasse.
    Zwei Minuten später kehrte Daemon zurück und stellte die ausgewaschene Tasse vor Jared auf den Tisch. Er sank in seinen Sessel und grinste schelmisch.
    Jared goss sich eine weitere Tasse Kaffee ein. »Der hier schmeckt gut.«
    »Das freut mich außerordentlich.«
    Beinahe hätte Jared dem Drang nachgegeben, Daemon einen kräftigen Tritt zu versetzen. »Das sind ziemlich gegensätzliche Berufe«, sagte er, als seine Gedanken wieder um die Frau kreisten, die, wie man sagte, exotisch aussah und über genug Fähigkeiten im Schlafzimmer verfügte, um die Knochen eines Mannes zum Schmelzen zu bringen.
    »Nicht wirklich.« Daemon setzte sich auf, streifte Jared mit einem scharfen Blick und trank seinen Kaffee. »Besonders wenn ein Beruf Teil der Fertigkeiten ist, die für den anderen benötigt werden.«
    Jared verschluckte sich.
    »Habe ich dir gerade eine lange gehegte Fantasie zerstört?«, erkundigte Daemon sich mit Unschuldsmiene.
    »Natürlich nicht.«
    »Sie bringt nicht jeden Mann um, mit dem sie ins Bett geht.«
    »Und wenn schon.«
    »Deine Thera hätte bestimmt ihre Freude an ihr.«
    Mutter der Nacht, nicht auszudenken! »Sie ist nicht meine Thera.«
    »Dann eben Blaeds Thera.«
    »Hast du da nicht etwas vertauscht? Müsste es nicht Theras Blaed heißen?« Er dachte eine Sekunde darüber nach und stellte seine Tasse dann mit einem Klirren ab.
    »Theras Blaed und ihre wandelnde Waffe.« Daemon schenkte ihnen Kaffee nach, wobei er eine Spur zu sehr wie eine Katze aussah, welche die Maus mit einer Pfote fest am Schwanz hält. »Das darfst du niemals vergessen, Krieger.«

    Das Abendessen, das Jared vor ein paar Minuten noch gemundet hatte, lag nun schwer in seinem Magen. »Du glaubst …«
    Daemon gab ein entnervtes Geräusch von sich. »Wenn ich nicht wüsste, dass du zu müde bist, um einen klaren Gedanken zu fassen, würde ich dir den Hintern versohlen, bis du endlich Vernunft annimmst. Hör zu, und zwar gut: Blaed ist ein wackerer Mann und ein guter Kriegerprinz. In ein paar Jahren, wenn er ein wenig reifer geworden ist, wird er ein noch viel besserer sein – und ein gefährlicher obendrein. Deinen Worten nach zu schließen ist Thera eine eigenwillige junge Frau, die schon viel zu lange um ihr Leben kämpfen musste. Eine Schwarze Witwe mit grünem Juwel und einem solchen inneren Feuer würde Dorothea niemals intakt belassen, egal welche Spielchen gespielt worden sind. Denn eine solche Hexe ist eine ernst zu nehmende Rivalin.«
    Jared nippte an seinem Kaffee. »Thayne?«
    »Warum? Weil er ein paar unschuldige, völlig verängstigte Tiere beschützt hat, die in einen Kampf geraten sind? Weil er, egal, was er für sie empfindet, zu dem Schluss gekommen sein dürfte, dass der Rest der Reise ohne Pferde viel beschwerlicher sein würde, besonders wenn jemand von euch verletzt sein sollte?«
    »So habe ich das Ganze noch nicht betrachtet.« Und jetzt, als ihm wieder Thaynes verbranntes Gesicht einfiel, wünschte er sich, er hätte gleich daran gedacht. Er rieb sich die Augen, um nicht einzuschlafen. »Wer dann?«
    »Es ist gleichgültig«, sagte Daemon sanft. »Du steckst schon zu tief in der Sache drin, Jared. Deine Anwesenheit – und Blaeds und Theras – zusammen mit Lias wunderbar unberechenbaren Handlungen haben euren Verfolgern, die wahrscheinlich davon ausgegangen sind, dass sie die Graue Lady rasch erwischen würden, einen Strich durch die Rechnung gemacht. Wie soll eine Abmachung, die Graue Lady umzubringen, eingehalten werden, wenn sie gar nicht da ist?«
    »Wir müssen trotzdem wissen, wer der Feind ist«, beharrte Jared.

    »Das tut ihr bereits«, entgegnete Daemon. »Dorothea SaDiablo – und der Hauptmann ihrer Wache. Der Rest ist nicht mehr von Bedeutung.« Er erhob sich und streckte die Rückenmuskulatur. »Ihr könnt morgen hier bleiben. Der Wirt und ich haben eine Abmachung getroffen.«
    Jared schüttelte den Kopf. »Wenn jemand eine Verbindung zwischen dem shaladorischen Krieger aus dem Kampf und demjenigen hier in der Herberge zieht …«
    »Niemand wird eine Verbindung ziehen. Niemand wird sich daran erinnern, wie ein shaladorischer Krieger den Schankraum betreten hat – zumindest wird sich niemand daran erinnern, bevor er diesen Ort nicht einen Tag lang verlassen hat.«
    Trotz der lähmenden

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