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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Müdigkeit begriff Jared. Daemon hatte den Ort mit einem Zauber belegt, einer Art mentalem Nebel, der eine bestimmte Erinnerung verblassen lassen würde.
    Daemon rollte sich die Ärmel hinunter, machte sich an den rubinroten Manschettenknöpfen zu schaffen und zog sich das schwarze Jackett über. »Ich muss an den Hof zurückkehren. Ich breche noch vor Sonnenaufgang auf. Bleibt auf dem Zimmer. Ruht euch aus. Der Wirt und seine Frau werden dafür sorgen, dass ihr alles habt, was ihr braucht. Ich habe dir Kleider zum Wechseln dagelassen. Wir haben ungefähr die gleiche Größe. Sie sollten also mehr oder weniger passen. Für Lia wird sich morgen etwas finden lassen.«
    »Danke. Für alles.«
    Daemon ließ die Hände in die Hosentaschen gleiten. »Schlaf jetzt. Im Bett. Ein warmer Körper neben ihr wird tröstlicher sein als ein Haufen Bettzeug. Für euch beide.«
    »Wenn sie mich deswegen anfaucht, gebe ich dir die Schuld.« Wenn sie sich tatsächlich so weit erholen sollte, dass sie ihn anfauchen konnte.
    Daemon lächelte freundlich. »Ist gut.« Als er die Tür bereits geöffnet hatte, drehte er sich noch einmal zu Jared um. »Übrigens trägst du Silber.«

    Jared wusste selbst nicht, wie lange er die geschlossene Tür angestarrt hatte. Als er endlich seine Beine dazu brachte, sich zu bewegen, und die Tür öffnete, lag der Korridor leer vor ihm. Es hatte keinen Sinn, zu suchen. Er konnte sich die restliche Nacht damit um die Ohren schlagen, das Gasthaus auf den Kopf zu stellen, während Daemon, in einen Sichtschutz gehüllt, die ganze Zeit über neben ihm stand – und er würde es niemals wissen.
    Nachdem Jared die Tür mit einem roten Schloss belegt hatte, zog er sich den Morgenmantel aus und schlüpfte vorsichtig ins Bett. Er konnte spüren, wie Lia trotz des Wärmezaubers, mit dem das Bettzeug belegt war, am ganzen Leib zitterte. Er schmiegte sich an sie und legte ihr einen Arm um die Taille. Langsam wurde ihre eisige Haut wärmer. Sie gab ein schläfriges, zufriedenes Geräusch von sich.
    Jared dämpfte das Kerzenlicht in dem Zimmer. Doch einschlafen konnte er noch eine ganz Weile nicht.
    Vielleicht konnte nur ein Mann, der ein dunkleres Juwel als Grau trug, den Unsichtbaren Ring erspüren, da wahrscheinlich Grizelle ihn erschaffen hatte. Er konnte ihn noch immer nicht spüren, aber Daemon hatte ihm sagen können, welche Art Ring er trug. Und Daemon würde ihn nicht anlügen. Nicht bei so etwas.
    Er trug den Unsichtbaren Ring. In Silber.
    Was immer das bedeuten mochte.

Kapitel 18

    Krelis starrte auf die männlichen Geschlechtsorgane hinab, die sorgfältig auf einem dicken, blutgetränkten Stoffpolster ausgebreitet lagen. Alle wiesen Wunden auf, was darauf schließen ließ, dass die Qualen angefangen hatten, lange bevor der Barbier sein Messer gezückt hatte.
    Sein Blick wurde verschwommen. Er musste hart schlucken, um sich nicht zu übergeben.
    Dorothea glitt hinter ihm entlang und strich ihm mit der Spitze einer großen weißen Feder über das Genick. Sie säuselte: »Erkennst du einen?«
    Krelis kniff die Augen zu. Süße Dunkelheit, er hoffte, dass diese Dinger Landen oder Sklaven gehört hatten! Irgendjemand Entbehrlichem. Jemand, über den man sich keinerlei Gedanken machen musste, und keinerlei Gefühle für ihn hegen.
    »Ich möchte, dass du fünf Wächter aussuchst, Männer, die du schätzt«, sagte Dorothea. »Soviel ich weiß, ist ein Cousin von dir kürzlich einer meiner Wächter geworden.«
    Krelis entfernte sich ein paar Schritte von dem Tisch. »Ja, Priesterin. Ein entfernter Cousin mütterlicherseits.«
    »Er wird einer der fünf sein.«
    »Für einen besonderen Auftrag?«, erkundigte sich Krelis. Sein Cousin gehörte lediglich dem Sechsten Kreis an. Wenn er so schnell schon Aufmerksamkeit geschenkt bekam, würde das seiner Familie gefallen.
    »Gewissermaßen. Du wirst außerdem den jungen Wächter auswählen, um dessen Ausbildung du dich persönlich kümmerst.«
    »Wie du wünschst, Priesterin.« Krelis verengte die Augen
zu Schlitzen und versuchte sich zu entsinnen, wer aus dem Ersten Kreis auf der Stelle verfügbar war, sodass er ein Gegengewicht zu den beiden weniger erfahrenen Männern stellen könnte. »Was wird von ihnen verlangt werden?«
    »Sehr wenig.« Dorothea fuhr sich mit der weißen Feder über das Kinn und lächelte boshaft. »Du hast mich ein wenig enttäuscht, Lord Krelis. Schwierigkeiten mit der Grauen Lady sind eine Sache, aber dass dir diese kleine Schlampe entkommen

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