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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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ließ seinen Löffel fallen. Ihm wurde schlagartig eiskalt. »Was?«
    »Sie hat der Dunkelheit ihr Opfer noch nicht dargebracht.«
    »Das kannst du nicht …« Jared fuhr sich mit den Fingern durch das Haar. »Das kannst du nicht mit Sicherheit wissen.«
    »Jared«, sagte Daemon geduldig, »du trägst Opal und Rot. Ich kann beide Machtebenen in dir spüren. In ihr kann ich nur eine Ebene spüren – Grün – und das … Potenzial … viel dunklerer Macht. Sollte nichts dazwischenkommen, bevor sie ihr Opfer darbringt, würde ich darauf tippen, dass sie eines Tages Grau tragen wird.«
    »Niemand kann im Vorhinein sagen, welche Juwelen ein Mensch nach seinem Opfer tragen wird«, protestierte Jared.
    Daemon wischte den Rest seines Eintopfes mit einem Stück Brot auf. »Sie hat sich so erfolgreich als Grizelle ausgegeben, dass niemand Zweifel daran hegte, eine Königin mit grauem Juwel vor sich zu haben.« Leichter Ärger huschte über sein Gesicht, war jedoch gleich wieder verflogen.
    »Ihr standen gute Illusionszauber zur Verfügung«, warf Jared ein.
    »Ein Illusionszauber hätte jemandem, der ein dunkleres Juwel als Grau trägt, nicht die Wahrheit verborgen.«
    Etwas in Daemons Stimme verriet Jared, dass er nicht noch mehr sagen würde, was die Gerüchte betraf, der Sadist trage das seltene schwarze Juwel.
    »Mit anderen Worten«, fuhr Daemon fort, »muss etwas in
ihrem Innern mit Grau mitschwingen, um die Illusion perfekt zu machen. Deshalb gehe ich davon aus, dass Lady Arabella Ardelia eine graue Königin ist, die nur noch nicht den letzten Schritt getan hat, um die grauen Juwelen tatsächlich zu tragen.« Er hielt inne und bedachte Jared mit einem abwägenden Blick. »Aber du hast die Illusion gespürt, bevor sie die Wahrheit zu erkennen gab. Wie?«
    Schweigend aß Jared einen Löffel Eintopf. Daemon hatte lediglich geraten, doch er hatte ins Schwarze getroffen. Da Jared nicht zugeben wollte, dass nicht sein Hirn, sondern sein Körper die Signale gespürt hatte, die er anschließend als falsch abgetan hatte, murmelte er: »Vielleicht liegt es an dem Unsichtbaren Ring.«
    »Ja, sicher«, erwiderte Daemon trocken. Bevor Jared etwas sagen konnte, fügte er hinzu: »Warum erzählst du mir nicht, wie ihr hier gelandet seid?«
    Nach einem kurzen Moment des Zögerns erzählte Daemon Jared alles, was sich seit ihrer Abreise von Raej ereignet hatte. Oder jedenfalls fast alles. Er brachte es nicht über sich, den Tanz des Feuers und die darauf folgende Brunst zu erwähnen. Doch er berichtete Daemon, was er von den anderen wusste. Er erzählte ihm von Theras Verworrenen Netzen. Von Blaeds romantischem Interesse an der jungen Schwarzen Witwe. Von den Messingknöpfen und Garth … und von dem Kampf, in dessen Verlauf ein Halbblutjunge gestorben und Lia krank geworden war.
    Mithilfe der Kunst und seines Daumennagels schälte Daemon gekonnt einen Apfel. »Warum hat sie keine Kutsche genommen, um das Tamanaragebirge so schnell wie möglich zu erreichen?«
    Ein Stück Käse blieb Jared beinahe im Hals stecken. Er trank einen großen Schluck Wein, um es hinunterzuspülen. »Nachdem sie die Falschheit gespürt hatte, hat sie nicht mehr gewusst, wem sie noch vertrauen konnte, und sie wollte auf keinen Fall einen unbekannten Feind nach Dena Nehele bringen. Querfeldein zu fahren war ihre einzige Möglichkeit, alle mit sich zu nehmen und sich selbst die Zeit
zu verschaffen, Dorotheas Schoßhund ausfindig zu machen.« Mühsam holte er tief Atem. »Und sie hatte nicht genug Geld, um eine zweite Überfahrt für uns alle zu bezahlen, weil sie mich gekauft hatte.«
    Daemon starrte Jared an. Dann fluchte er leise, aber heftig.
    Jared riss die Augen auf. » Du hast sie mit dem Zwangzauber belegt!«
    »Nichts derart Grobes«, fuhr Daemon ihn unwirsch an. Er leerte sein Weinglas, schenkte sich nach und trank es erneut aus. »Ich habe sie nicht gezwungen, dich zu kaufen, Jared. Ich habe ein bisschen nachgeholfen und sie in Richtung jenes Teiles des Auktionsgeländes geschubst. Mehr habe ich nicht getan. Ich wusste, wenn sie die Königin war, die sie zu sein schien, würde sie nicht zulassen, dass ein Krieger mit rotem Juwel in den Salzminen von Pruul zugrunde gerichtet würde. Nicht, solange die Chance bestand, deine Treue zu gewinnen.« Er stieß einen weiteren Fluch aus. »Mir wäre im Traum nicht eingefallen, dass sie vielleicht nicht genug Geld dabeihaben könnte.«
    Jared schnitt zwei weitere Stücke von dem runden Käse ab und bot eines

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