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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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gesorgt.

    »Die Kutschen sind fahrtüchtig?«, erkundigte sich Yarek kurz darauf.
    Jared nickte. Die beiden Kutschen, die zu der zerstörten Kutschstation gehört hatten, waren bei dem Angriff nicht beschädigt worden. Allerdings wusste er noch immer nicht, wie sie alle Leute, die nicht selbst auf den Winden reisen konnten, in den beiden Kutschen unterbringen sollten, die insgesamt dreißig Fahrgäste fassten. Und er hatte keine Ahnung, wer sie fahren sollte. Die drei Kriegerbrüder, die für die Kutschstation verantwortlich gewesen waren, hatten den Angriff nicht überlebt, und ansonsten war niemand zum Kutscher ausgebildet.
    Yarek runzelte die Stirn, streifte Jared mit einem nervösen Blick und zog die Brauen dann noch fester zusammen. »Wir hatten keine Schwarze Witwe in Wolfsbach.«
    »Nicht jedes Dorf hat eine, genauso wenig wie eine Priesterin oder eine Königin«, sagte Jared vorsichtig, der sich fragte, worauf sein Onkel hinauswollte.
    Yarek rieb sich das Kinn. »Die Hexensabbate des Stundenglases machen manche Dinge anders. Das ist kaum verwunderlich, wenn man die Art Kunst bedenkt, derer sie sich bedienen.«
    Jared nickte abwartend.
    Mit einem Schulterzucken fragte Yarek: »Haben sie auch andere Essgewohnheiten?«
    Jared verengte die Augen. Dieser Hauch von Angst war vor ein paar Stunden noch nicht spürbar gewesen, als Yarek ihm erzählt hatte, wie aufgefühlt Thera gewesen war.
    »Die Frauen haben mich danach gefragt, weißt du, und ich habe gesagt, ich würde mich bei dir erkundigen.«
    »In Bezug auf was?«, wollte Jared argwöhnisch wissen.
    »Nun, sie haben die beiden Schweine und die Hühner geschlachtet, die noch übrig waren.« Yarek hielt eine Hand empor, als habe Jared Einspruch erhoben. »Kein Platz, um sie mitzunehmen, und es hat keinen Sinn, sie zurückzulassen, damit sich jemand anders damit den Magen vollschlagen kann. Aber eine Truhe voll Pökelfleisch wird in den Kutschen
nicht viel Platz wegnehmen, und es würde alle ein wenig beruhigen, in den ersten paar Tagen ihr eigenes Essen dabeizuhaben. Also werden wir heute Abend und morgen früh kräftig zulangen, was das Essen betrifft.«
    »Was hat das mit Thera zu tun?«
    »Anscheinend ist sie am Morgen vorbeigekommen und hat gesehen, was vor sich ging. Ein paar Minuten später ist sie mit zwei Wascheimern zurückgekommen und hat darauf bestanden, sämtliche Eingeweide zu erhalten, die dort hineinpassten. Sobald die Eimer voll waren, hat sie sie verschwinden lassen und ist von dannen gezogen.«
    »Ich weiß nicht …«
    »Ich habe dir doch erzählt, dass sie gestern Abend ganz außer sich war, erinnerst du dich noch?«
    Jared nickte.
    »Tja, nachdem es mir gelungen war, sie ein wenig zu beruhigen, ist sie in das Zimmer hinaufgegangen, das sie sich mit dem jungen Kriegerprinzen teilt. Er ist mit ihr nach oben gegangen, kam aber ein paar Minuten später übellaunig wieder zurück. Zu dem Zeitpunkt habe ich mir bloß gedacht, dass sie wohl ein bisschen allein sein will und ihn aus ihrem Bett geworfen hat. Jetzt glaube ich allerdings, dass sie ungestört sein wollte, um eines dieser Verworrenen Netze zu spinnen. Als sie zwei Stunden später wieder nach unten gekommen ist, war sie verstört, aber viel ruhiger – und sehr hungrig. Gestern Abend konnten wir ihr nicht allzu viel anbieten. Deshalb fragen sich die Frauen nun …«
    »Lord Yarek! Lord Yarek!« Ein Junge kam in das Esszimmer gestürzt. »Reiter«, keuchte er. »Dreizehn Stück!«
    Jared sprang auf und warf dabei seinen Stuhl um.
    »Mutter der Nacht«, flüsterte Yarek. »Sie sind zurück.«
    Der Abstieg zu Rot geschah rasch, aber kontrolliert. Als Jared auf die Straße hinaustrat, befand er sich im Vollbesitz seiner Kräfte und war bereit, ja beinahe begierig darauf, in den Blutrausch zu verfallen.
    Er blickte gen Osten.
    Lia und Thera, die von ihrem Spaziergang mit Blaed
zurückkehrten, verlangsamten ihr Tempo, als sie ihn erblickten.
    Blaed warf Jared einen kurzen Blick zu. Dann zerrte er die beiden Frauen in das nächstgelegene Gebäude.
    Jared drehte sich um und ging die Straße entlang.
    Brock und Randolf kamen aus einem Haus, doch keiner von beiden trat auf die Straße, um sich ihm anzuschließen.
    Es waren sein Onkel Yarek und Thayne – und Garth – sowie die Krieger und Hexen mit Juwelen, die noch in dem Dorf übrig waren, die eine Mauer in seinem Rücken bildeten.
    Die Reiter bogen in die Hauptstraße ein und ritten langsam näher. Sechs Kriegerpaare hinter einem

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