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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Blütenstiele zerschnitt, bis sie kaum länger als zwei Zentimeter waren.
    »Wir werden ihm ein Tauschgeschäft anbieten. Sein Dorf für die kleine Schlampe. Wenn sie uns ausgehändigt wird, lassen wir alle anderen frei.«
    Dorothea blickte von den Stielen auf, die sie zurechtschnitt. »Tun wir das?«
    Krelis lächelte. Derart selbstsicher hatte er sich schon seit Tagen nicht mehr gefühlt. »Nein, Priesterin. Die Nützlichen machen wir zu Sklaven. Der Rest wird getötet.«
    »Alles schön und gut, falls das Miststück tatsächlich dort sein sollte.«
    »Abgesehen davon haben wir dann auch die Sklaven, die sie auf Raej gekauft hat. Sie müssen einen gewissen Wert für sie haben, da sie so versessen darauf zu sein scheint, sie nach Dena Nehele zu bringen. Hayll kann ohne weiteres mit den Königinnen oder Adelsfamilien in den Territorien der Sklaven verhandeln.« Am liebsten wäre er in Gelächter ausgebrochen. Sein Schoßhund könnte seinen Mitreisenden einiges darüber erzählen, was es bedeutete, Teil eines Handels mit Hayll zu sein. »Sollte sie nicht dort sein, können wir auf einem Austausch bestehen – die Sklaven für das Königinnenluder. Manche von ihnen sind zugegebenermaßen nicht viel wert, wohl wahr, aber wenn die Kinder adelig
sind, werden die Familien den Versprechungen der Grauen Lady keinen Glauben mehr schenken, wenn sie ihre Angehörige nicht für die Geiseln eintauscht. Schließlich schweben sie nur in dieser Gefahr, weil sie von ihr gekauft worden sind. Und der shaladorische Krieger wird gewiss nicht seine Familie für eine Hexe opfern wollen, die er erst seit kurzer Zeit kennt.«
    Dorothea schritt auf das zitternde Etwas zu und steckte ihm die Blüten in die Löcher, wo einst seine Ohren gewesen waren. »Wie lauten deine Pläne?«
    »Ich werde tausend hayllische Wächter nach Ranonwald mitnehmen und …«
    »So viele?« Erneut färbte Ärger Dorotheas Stimme. »In diesem gottverlassenen Nest können doch wohl nicht so viele Angehörige des Blutes mit Juwelen übrig sein! Du bringst es noch so weit, dass die Höfe denken, die Graue Lady sei eine Gegnerin, die man respektieren, ja fürchten müsse, wenn du so viele hayllische Krieger benötigst, um das kleine Luder zu überwältigen, das ihr dient.«
    Wollte sie, dass sie eine Niederlage erlitten?, fragte Krelis sich. Warum leugnen, dass man eine zähe Feindin vor sich hatte, wenn einem sowieso niemand das Gegenteil glaubte? Es war eine vernünftige Strategie, so viele Männer mitzunehmen.
    Er zögerte. Beinahe war er versucht, Dorothea diesen Sachverhalt auseinanderzusetzen. »Es ist nicht unüblich, dass Wächter von verschiedenen Stützpunkten in einem Territorium zusammengerufen werden, um an einer Übung oder einem besonderen Einsatz teilzunehmen. Die Hauptleute der Wache werden bestimmt nicht stutzig werden. Und die Wächter selbst werden an nichts anderes denken, als daran, sich in den Augen der Hauptmänner der stärkeren Höfe zu beweisen, weil sie hoffen werden, einen Vertrag angeboten zu bekommen. Sie müssen schließlich nicht wissen, dass dies keine Gelegenheit ist, ihre Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Es wird niemanden geben, der das Gegenteil behauptet.«

    Dorothea begann, mit schwingenden Hüften auf und ab zu gehen. »Für wie lange?«
    Krelis schluckte vorsichtig, den Blick weiterhin von dem Etwas abgewandt. »Zwei Tage, Priesterin. Dann werde ich dir die Marionette der Grauen Lady aushändigen können.«
    »Zwei Tage«, murmelte Dorothea.
    In ihren Augen flackerte kurzzeitig Belustigung auf. Er wartete mit angehaltenem Atem. Morgen Abend würde sein Cousin oder der junge Krieger, dessen Ausbildung er überwacht hatte, wie dieses zitternde Etwas aussehen. Die Informationen seines Schoßhundes waren zwei Tage zu spät gekommen. Das würde Krelis gewiss nicht vergessen, wenn er in Ranonwald eintraf.
    »Zwei Tage«, murmelte Dorothea erneut. Sie hielt an dem Tisch inne und wählte ein Messer aus. Dann blickte sie zu dem zitternden Etwas.
    Der Mann winselte. Versuchte zurückzuweichen.
    Dorothea legte das Messer zurück und kam auf Krelis zu. »Es ist eine schwere Zeit für dich gewesen, nicht wahr, mein Liebling?«, sagte sie und streichelte ihm über die Wange. »Und ich verstehe nur zu gut, wie aufreibend es sein kann, wenn sich ein Mann gleichzeitig auf seine Arbeit und seine Familie konzentrieren muss. Da du dir meinen kleinen Anreiz offensichtlich zu Herzen genommen hast, werde ich dir verraten, was ich tue: Dein Cousin

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