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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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und bisher hatte ihm noch niemand verraten, wie man es anstellen sollte, den Kopf mithilfe der Kunst gegen den Regen zu schützen.
    Jared atmete tief durch und wünschte sich, dies würde das ungute Gefühl in seiner Magengegend lindern. Süße Dunkelheit, lass sie nicht ernsthaft verletzt sein! Es war sinnlos zu hoffen, dass sich an ihren Armen nicht seine Fingerabdrücke in Form von Blutergüssen zeigen würden.
    Es tat ihm weh, ihr Schmerzen zugefügt zu haben. Das sollte es nicht. Hatte er diese Grenze nicht überschritten, als er die letzte Königin umbrachte, die ihn besessen hatte?
    Es sollte ihm nichts ausmachen. Doch das tat es.
    Als der Regen am gestrigen Nachmittag eingesetzt hatte, hatte die Lady ihnen befohlen, so viel Kunst wie nötig einzusetzen, um möglichst trocken zu bleiben. Sie war es gewesen, die Tomas’ Kleidung mit Schilden versehen und diejenigen unter ihnen im Auge behalten hatte, die eventuell nicht über genügend Kraft verfügten, um ihre Schilde aufrechtzuerhalten. Selbst Gareth. Außerdem hatte sie die Wagenräder und die Hufe der Pferde mit Schilden versehen, damit sie nicht im Schlamm versanken.
    Und sie war es gewesen, die befohlen hatte, dass die Plätze auf den Pferden und dem Wagen abwechselnd belegt wurden.
    Das System war gerecht. Sogar mehr als gerecht. Beim Feuer der Hölle, sie waren zu dreizehnt, die Lady mit eingeschlossen, und bei vieren handelte es sich um Kinder. Sie hätte die Kinder auf dem Sitz draußen mitfahren lassen und die Erwachsenen vor sich herlaufen lassen können. Sie hätte die Frauen im Wagen bei sich mitreisen lassen können – und Sklave oder nicht, kein Mann des Blutes hätte Einspruch dagegen erhoben. Doch sie hatte sich dieses System überlegt, das jeden betraf, sodass sie sich alle beim Gehen und Fahren abwechselten und jeder Gelegenheit hatte, sich im Wageninnern im Trockenen auszuruhen und etwas zu essen.
    Jared redete sich ein, dass er lediglich nach Tomas sehen
und herausfinden wollte, ob sie wieder aufbrechen konnten. Er ging auf die Rückseite des Wagens zu.
    Von Tomas war weit und breit nichts zu sehen. Seufzend strich Jared sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Er verspürte keine Lust, auf der Suche nach dem Jungen zwischen den Bäumen und dem Gebüsch zu beiden Seiten des Wagens herumzustolpern. Nun, mithilfe des Kontrollringes der Lady würde sich Tomas recht schnell ausfindig machen lassen.
    Nachdem er die rötlich graue Stute und den kastanienbraunen Wallach freundlich getätschelt hatte, stieg Jared auf die unterste Stufe des Wagens und klopfte einmal an die Tür.
    Thera machte auf und stellte sich ihm in den Weg, sodass er nicht ins Innere sehen konnte. Doch er hörte, wie Tomas jemandem streng befahl, das Gebräu auszutrinken, weil es nicht wirken konnte, solange es noch in der Tasse war.
    Thera sah Jared an und zuckte mit den Schultern.
    Jared war erleichtert, dass der Zorn in ihren Augen Belustigung gewichen war. Er erwiderte ihr Schulterzucken, als wollte er sagen: »Er ist ein Mann. Was hast du groß erwartet?«
    »Wie geht es ihr?«, erkundigte Jared sich leise.
    »Sie hat sich das Knie gezerrt«, erwiderte Thera ebenso leise. Als versuche sie, ein Puzzle zusammenzufügen, bei dem noch zu viele Einzelteile fehlten, fügte sie nachdenklich hinzu: »Ich wusste, dass sie Medizin in ihrer privaten Kiste hat, denn ich habe sie gesehen, als sie sich um dich gekümmert hat. Doch als ich vorschlug, nachzusehen, ob etwas dabei sei, das ihr helfen könnte, untersagte sie es Polli und mir, die Truhe auch nur anzufassen. Da steckte Tomas den Kopf zur Tür herein, um zu sehen was los war, und er hörte uns … diskutieren. Er kam einfach hereinmarschiert und fing an, herumzuschimpfen.« Thera lächelte. »Er ist recht gut darin.«
    »Ich weiß«, sagte Jared trocken. »Also hast du die Medizin doch bekommen.«

    »Das habe ich«, bestätigte Thera.
    Doch Jared hörte ihr nicht länger zu. Seine Gedanken galten der kleinen Truhe, welche die Graue Lady bei sich hatte. Da sie mithilfe eines Zaubers verschlossen war, hatte er, wie alle anderen auch, angenommen, dass sich darin Gold- und Silbermünzen befanden, die sie außer Reichweite der Sklaven halten wollte.
    Doch als er die Kiste zum ersten Mal gesehen hatte, war ihm aufgefallen, dass sie mit einem grünen Schloss versehen war. Dieser Umstand wäre nicht von Bedeutung gewesen, hätte es nicht einen Sklaven gegeben, der Rot trug und das Schloss ohne weiteres hätte aufbrechen können. Noch

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