Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
Vom Netzwerk:
einfacher, entbehrlicher Arbeiter wert ist, aber das hat deinen Geldbeutel bestimmt nicht viel leichter werden lassen.« Als sie zum Widerspruch anhob, legte er ihr die Hand fest über den Mund. »Raej mag der beste Sklavenmarkt sein, und der Besitz von Sklaven ein Luxus in Adelskreisen, aber selbst dort dürfte ein junger Halbblutknabe wie Tomas nicht allzu viel kosten. Wenn man bedenkt, mit welchem Eifer adelige Männer des Blutes heutzutage Landenfrauen besteigen, kann man in so gut wie jedes Dorf gehen und sich dort einen halb verhungerten Bastard, egal welchen Geschlechts, kaufen. Und die kleine Cathryn – ein hübsches Mädchen des Blutes, das ein Adeliger als Zuchtstute benutzen würde, nachdem seine gebrochene Frau das eine Kind zur Welt gebracht hat, das sie gebären kann. Doch Cathryn ist erst neun, und was gesunden Nachwuchs betrifft, wird sie erst in ein paar Jahren von Nutzen sein. Von daher dürfte sie auch nicht sonderlich teuer gewesen sein. Und Thera? Ich kann mir nicht vorstellen, dass du viel Konkurrenz bei der Versteigerung einer gebrochenen, zu Wutausbrüchen neigenden Schwarzen Witwe gehabt hast. Bleibe also ich.«
    Sie starrte ihn mit großen Augen an.
    Jared nahm die Hand von ihrem Mund. Er brauchte einen Moment, um sich ein wenig zu beruhigen. »Ich war es, nicht wahr? Bevor du mich gekauft hast, hattest du noch die finanziellen Mittel, um eine weitere Kutschfahrt zu bezahlen.«
    Lia schüttelte den Kopf, doch er konnte die Wahrheit an den Schatten ablesen, die ihre grauen Augen verdunkelten.
    »Ich weiß, wo die Gebote für einen fertig ausgebildeten Lustsklaven anfangen – selbst für einen, der als bösartig gilt. Und obgleich du beim Bieten keine Mitbewerberinnen hattest, hätte der Auktionator gewiss keinen Preis akzeptiert,
der weit unter dem normalerweise erzielten Anfangsgebot lag. Also bin ich der Kauf gewesen, der dir den Geldbeutel ein wenig zu sehr geleert hat.«
    Sie wich seinem Blick aus.
    »Du kannst mir nicht weismachen, dass ich mich in der Reihenfolge geirrt habe, Lia. Du bist erst kurz vor Auktionsschluss zu den Pferchen gekommen, in denen ich saß. Ich war also der Letzte.« Jared griff nach dem Taschentuch und wischte ihr die frischen Tränen vom Gesicht. »Warum, Lia? Warum bist du überhaupt dort gewesen?«
    »Ich weiß es nicht«, sagte Lia mit stockender Stimme. »aber ich musste unbedingt dorthin gehen. Ich habe gewusst, dass es dort etwas gab, das ich unbedingt sehen musste.« Sie warf ihm einen trotzigen Blick durch tränenverschleierte Wimpern zu.
    Jared runzelte die Stirn. »Ein Zwangzauber?«
    Lia zuckte zusammen. Sie riss die Augen auf und verengte sie dann nachdenklich wieder. Kurz darauf schüttelte sie den Kopf. »Das hätte ich gespürt.«
    »Tatsächlich? Wenn jemand mit einem dunkleren Juwel...«
    »Du glaubst ja gar nicht, welche Übungen ich über mich habe ergehen lassen müssen«, erwiderte Lia säuerlich. »Nein. Ich weiß, wie sich Zwangzauber anfühlen. Und ich habe gelernt, alle möglichen Arten von Illusionszaubern zu erkennen, deshalb ist mir auch gleich klar gewesen, dass mit Thera etwas nicht stimmt.« Sie schüttelte erneut den Kopf. »Wenn es tatsächlich ein Zwangzauber gewesen sein sollte, ist er unglaublich raffiniert gewesen.«
    Etwas anderes hätte Jared auch nicht erwartet, wenn der Zauber aus Hayll stammte. Raffiniert und pervers. Doch im Moment war wahrscheinlich kein guter Zeitpunkt, um sie darauf hinzuweisen, dass die Fähigkeit, alle möglichen Arten von Illusionszaubern zu erkennen, nicht unbedingt bedeutete, dass man einen ganz bestimmten Zauber bemerkte.
    War er der Köder für eine Falle gewesen? Hatte Dorothea Lia absichtlich vor der Kutschstation eine Warnung zukommen
lassen, damit sie in Haylls Reichweite blieb und gezwungen war, auf dem Landweg zu reisen, anstatt die Winde zu nehmen?
    »Warte mal«, sagte Jared. »Wenn du vorhattest, uns freizulassen, wieso hast du uns das dann nicht schon in dem Gasthaus gesagt? Warum hast du den Wagen überhaupt gekauft? Nein, denk doch mal nach!« Er packte sie an den Schultern, lockerte seinen Griff jedoch, als ihm ihre Blutergüsse wieder einfielen. »Hättest du uns damals eingeweiht, hätten fünf von uns mit den Winden reisen können, und du hättest mehr als genug Goldstücke übrig gehabt, um die Überfahrt für die anderen zu kaufen.«
    Sie blickte ihm forschend ins Gesicht und kam einen Moment später zu einem Entschluss. »Etwas … stimmt … hier … nicht. Besser kann ich

Weitere Kostenlose Bücher