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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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Polli.«
    Jareds Hände legten sich fester um die ihren, bis sie einen kaum vernehmlichen Schmerzenslaut von sich gab. Da er sich selbst nicht trauen konnte, ließ er sie los und ließ die
Fäuste in seine Taschen gleiten. »Wenn du Polli zurückbringen solltest, wie konntest du sie dann diesem geächteten Bastard überlassen?«
    Lias Kopf fuhr in die Höhe. »Prinz Talon ist kein Bastard – ob geächtet oder nicht«, erwiderte sie hitzig. »Er ist ein guter, ehrenhafter Mann. Abgesehen davon ist er Pollis Onkel. Da er derjenige war, der uns bat, nach ihr Ausschau zu halten, sehe ich nicht ein, weshalb ich sie ihm nicht hätte mitgeben sollen, als sich die Gelegenheit bot!«
    Jared starrte Lia entgeistert an und schüttelte dann den Kopf, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Dieser Kriegerprinz mit dem stählernen Blick war Pollis Onkel? Nun, das erklärte zumindest, warum sie bereit gewesen war, ihm zu folgen.
    »So habe ich auch erfahren, dass es sich bei der Nachricht nicht um eine Falle gehandelt hat«, sagte Lia mit blitzenden Augen. »Der Geleitschutz, der an der Kutschstation im Westen auf mich gewartet hat, ist angegriffen worden. Als wir uns nicht wie vereinbart mit Talon trafen, hat er sich mit ein paar seiner Männer auf die Suche nach uns begeben.« Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie sackte in sich zusammen, als habe nur ihr Zorn sie bisher aufrecht gehalten. »Mein Onkel hat den Geleitschutz angeführt, der uns nach Hause bringen sollte.«
    Jared ließ sich auf ihrer Bank nieder und legte die Arme um sie. Er strich ihr über das Haar und wiegte sie im Takt zu seinen leisen Trostworten, während sie sich die Angst und den Kummer von der Seele weinte, die sie bisher hatte verbergen müssen.
    Als sie endlich ruhiger wurde, rief er ein Taschentuch herbei. Dann legte er ihr einen Finger unter das Kinn und zwang sie, zu ihm emporzublicken.
    »Möchtest du mir nun den wahren Grund verraten, warum du keine weitere Überfahrt mit der Kutsche gekauft hast?«, fragte er sanft. Bevor sie etwas erwidern konnte, legte er ihr einen Finger auf die Lippen. »Lass mich dir erzählen, was sich meiner Meinung nach zugetragen hat. Du bist
gleich zur Eröffnung auf dem Sklavenmarkt eingetroffen und hast den Tag damit verbracht, von einer Auktionsbühne zur nächsten zu wandern, bis du all die Leute gefunden hattest, wegen derer du gekommen warst. Wahrscheinlich hat das fast den ganzen Tag gedauert. Ich könnte mir vorstellen, dass du im Laufe deiner Suche ein paar der anderen erstanden hast, damit es nicht offensichtlich war, dass du auf die Versteigerung von ganz bestimmten Sklaven gewartet hast. Aber zu dem Zeitpunkt musst du noch sehr genau darauf bedacht gewesen sein, nicht zu viel Geld auszugeben. Als du dann die fünf gekauft hattest, für die du hergekommen warst, hast du immer noch genug Geld übrig gehabt, drei oder vier mehr zu kaufen. Aber du hättest nicht einfach die nächsten paar Sklaven gekauft, die danach auf der Auktionsbühne erschienen. Du hast bestimmt nach Leuten gesucht, die noch immer in der Lage waren, das Geschenk der Freiheit zu schätzen. Da es so viele gab und du nur so wenige mitnehmen konntest, hat es dich einige Zeit gekostet, diese schweren Entscheidungen zu treffen. Stimmt das so weit?«
    Widerwillig nickte sie.
    »Tja, und als du deinen vorletzten Kauf getätigt hattest, waren immer noch mehr als genug Goldstücke übrig, um für die doppelte Überfahrt zu zahlen, die euch zu einer Kutschstation in der Nähe des Tamanaragebirges bringen sollte. Und versuch bloß nicht, mir zu erzählen, dein Geleitschutz hätte das Geld bei sich gehabt, um den zweiten Teil der Reise zu bezahlen. Ursprünglich bin ich zum Begleiter ausgebildet worden, Lady, und kein Mann, der auf diesem Posten dient, hätte dich von dannen ziehen lassen, ohne sicherzugehen, dass dir die nötigen Mittel zur Verfügung standen, um auch alleine nach Hause zu gelangen.« Er sprach lauter, um ihre aufgebrachten Widerworte zu übertönen. »Also muss es einen weiteren Plan für den Fall gegeben haben, dass du dich nicht wie verabredet mit ihnen treffen konntest. Mit anderen Worten: Du hast das Geld für die zweite Kutschfahrt besessen.«

    »Ich habe dir doch gesagt …«
    Jared legte ihr erneut den Finger auf die Lippen. »Du bist gekommen, um fünf zu kaufen, und es sind teure Käufe gewesen. Brock und Randolf müssen ebenfalls teuer gewesen sein. Aber Garth? Du magst mehr für ihn berappt haben, als ein

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