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Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis

Titel: Die schwarzen Juwelen 05 - Finsternis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Bishop
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und auf die Matratze neben Blaed gelegt hatte.
    Lia berührte ihn am Arm. »Du musst etwas essen und ein wenig schlafen.«
    »Glaubst du, ich bin solch eine Hure, dass ich freiwillig mit jeder Frau mitgehe, die bloß mit den Fingern schnippt?«, fragte er unwirsch.
    Sie riss erstaunt die Augen auf. »Du bist keine Hure, Jared.«
    »Aber genau das ist ein Lustsklave, Lady.«
    Sie strich ihm tröstend über den Arm. »Nun, jetzt bist du kein Lustsklave mehr.« Sie zögerte. »Thera hat dir das Angebot aus Freundschaft unterbreitet, und weil sie sich Sorgen um mich macht. Ich glaube nicht, dass es ihr leicht gefallen ist. Lass es gut sein. Du denkst im Moment nicht klar.«
    Gekränkte Wut durchfuhr ihn und verwirrte ihn. Er ließ sich sanft von ihr überreden und fühlte sich ein wenig gefestigter, als sie das Essen auf den Tisch stellte und sich neben ihn setzte. Sie erlaubte ihm sogar, sie mit kleinen Stücken Brot und Fleisch zu füttern. Am Ende der Mahlzeit zitterte er vor Erschöpfung.

    »Komm jetzt ins Bett«, sagte Lia und führte ihn zu den Matratzen. »Kannst du die Decken mit einem Wärmezauber belegen?«
    Jared streckte sich auf seiner Matratze aus und nickte.
    Ihre Finger strichen ihm leicht durch das dunkle Haar. »Schlaf jetzt, Jared.«
    Er versuchte es, weil sie ihn darum gebeten hatte. Doch die erwärmten Decken halfen nicht gegen das Zittern, und die Gegenwart der anderen Männer machte ihn nervös und wütend. Er wusste ganz genau, dass mittlerweile alle wach waren und den Grund für seine Anspannung erahnten … und fürchteten.
    Eine halbe Stunde später gab er auf und kroch unter Lias Decke.
    »Was …«
    »Lass mich dich halten, Lia«, flüsterte er ihr ins Ohr. »Ich muss dich halten.«
    »Du bist eiskalt«, zischte sie zurück und steckte die Decke an den Seiten fest.
    Er schmiegte sich leicht an sie und bot ihr seine Schulter als Kissen. Da sie nun in seinen Armen lag, störten ihn die anderen Männer längst nicht mehr so sehr. Die Anspannung ließ nach. Die Wärme der Decke und mehr noch Lias Nähe halfen ihm dabei, sich zu entspannen.
    Jared lehnte die Wange an ihr weiches Haar und schlief ein.

Kapitel 14

    WAS?«, kreischte Dorothea SaDiablo.
    Krelis’ Wut überwältigte seine sonstige Angst vor Dorotheas Zorn. »Es handelt sich bei dem Luder nicht um die Graue Lady. Sie ist bloß eine kleine Schlampe mit grünen Juwelen, die ein Illusionsnetz benutzt hat, um sich zu verkleiden, sodass sie nach Raej stolzieren und sich als die Graue Herrin ausgeben konnte.«
    Dorothea ging in ihrem privaten Empfangszimmer auf und ab, ihr Gewand raschelte wie der Schwanz einer wütenden Katze. Sie verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Jeder Atemzug kam als boshaftes Zischen.
    Krelis beobachtete sie wortlos. Er hatte nicht die geringste Lust, ihre Aufmerksamkeit unnötig auf sich zu ziehen. Während er wartete, rieb er sich mit dem linken Daumen über die rechte Handfläche. Er hatte die beiden Messingknöpfe so fest umschlossen gehalten, als er die Zauber entwirrt und ihnen die Nachricht entlockt hatte, dass sie tiefe Abdrücke auf seinem Fleisch hinterlassen hatten.
    Die Abdrücke würden vergehen. Doch die Art von Abdrücken, die Dorothea auf seinem Fleisch hinterlassen würde, sollte sie zu dem Entschluss kommen, dass die Angelegenheit seine Schuld war …
    »Warum?«, fragte Dorothea schließlich und verlangsamte ihre Schritte nachdenklich.
    »Wir wissen, dass die Graue Lady bei dem Angriff im letzten Frühling verletzt worden ist«, gab Krelis vorsichtig zu bedenken. »Vielleicht ernster, als wir angenommen haben.«
    »Aber nicht ernst genug. Grau ist immer noch stark in Dena Nehele.« Dorothea tippte sich mit einem langen, rot
gefärbten Fingernagel gegen die Lippen. »Aber wenn sie körperlich entstellt worden wäre …« Sie winkte Krelis zu, als habe er es gewagt, sie zu unterbrechen. »Mithilfe eines Illusionszaubers ließe sich jegliche Verunstaltung verbergen, aber verkrüppelte Gliedmaßen würden dennoch nicht richtig funktionieren und sehr auffällig sein, zumal Grizelles gemessener Schritt ebenso bekannt ist wie ihre Macht. Was hat dir dein Schoßhund über das kleine Luder mitgeteilt?«
    Es dauerte einen Augenblick, bis die Worte ihn erreichten, denn Dorotheas Hand strich am kostbaren roten Stoff ihres Gewandes entlang, von der Brust bis zu ihren Oberschenkeln.
    »Eine junge Königin mit grünen Juwelen. Sie heißt Arabella Ardelia. Sie behauptet , sie bringe die Sklaven im Auftrag

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